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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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gesetzestreue Bürgerschar von Stunde zu Stunde wütender und hungriger wird. Diese Massaker können wir nicht länger vor ihnen verborgen halten, also fühlen sie sich außerdem noch verängstigt und hilflos. Bald schon werden sie etwas unternehmen, und da die Diebe und die Mörder nicht bestraft werden, werden sie hauptsächlich etwas gegen uns unternehmen. In ihren Augen haben wir einfach unsere Pflicht nicht getan. Den Schutz, der ihnen vom Gesetz her zusteht, haben wir ihnen nicht gegeben.
    Sie sind viel zu wütend, um sich klarzumachen“, fuhr er fort, „daß wir nur dann wirkungsvoll arbeiten können, wenn die Gesetzesbrecher nur einen kleinen Teil der Bevölkerung darstellen. Wenn dieser Teil sich auch nur auf ein paar Prozent ausweitet, dann sind wir völlig machtlos. Um wirkungsvoll arbeiten zu können, müssen wir weitestgehend und ganz sicher auf die Bevölkerung bauen können.
    Aber die Sicherheitsabteilungen werden einfach nicht mehr unterstützt.“ Ein ärgerlicher Tonfall hatte sich in seine Stimme eingeschlichen. „Und zwar, weil wir gezwungen sind, den Gesetzesbrechern den totalen Krieg zu erklären und die normalen Bürger völlig links liegenzulassen, einfach, weil sie gesetzestreu sind und uns keine Schwierigkeiten machen. Aber bei jeder Polizeiaktion, sogar bei kleineren Nahrungskämpfen und Verkehrszwischenfallen, kommt immer eine Menge unschuldiger Passanten zu Schaden. Klar, den Aufrührern und den politischen Aktivisten ist die Zahl der getöteten Unschuldigen völlig egal, aber von uns wird angenommen und erwartet, daß wir die gesetzestreuen und unschuldigen Menschen beschützen …“
    Der Vorgesetzte unterbrach ihn: „Inspektor, wenn Sie das Offensichtliche noch so oft feststellen, dann wird es trotzdem nicht davon verschwinden, unabhängig davon, wer daran durch Versäumnisse oder Übereifer Schuld trägt. Wir sitzen in dieser Situation fest, was machen wir also jetzt?“
    „Jetzt“, erwiderte der Psychologe, „jetzt unternehmen wir wichtige Maßnahmen, um uns selber zu beschützen und um unseren Zusammenhalt als Organisation zu sichern, bis zu der Zeit, …“
    „… Bis alles wieder normal ist?“ fragte eine nicht identifizierbare Stimme.
    „Es wird niemals wieder alles in Ordnung sein“, antwortete der Polizeipsychologe. „Aber wir müssen unsere ursprüngliche Aufgabe im Auge behalten, bis der augenblickliche Ärger sich selbst ausgebrannt hat. Das tun wir, indem wir uns mit allen nötigen Mitteln unseren Anteil an den Nahrungsmitteln sichern. Daneben müssen wir auch noch wichtige Gebäude wie Energieanlagen, Medienhäuser, Krankenhäuser, Nahrungserzeugungsfabriken und die Menschen beschützen, die darin arbeiten. Die restliche Bevölkerung ist augenblicklich bedauerlicherweise völlig glücklos.“
    „Wir sind vielleicht ein bißchen hart“, sagte der Vorgesetzte. Aus seinem Ton ging jedoch klar hervor, daß er eine Feststellung machte und keine Frage stellte.
    „Wir sind hart, Sir“, antwortete der Psychologe. „Wir können nichts anderes sein, da es zu viele Menschen gibt. Wir haben weder die Zeit noch die Stärke, um etwas anderes als hart zu sein.“
    „Man könnte doch auch den Forderungen der Terroristen nachgeben …“ hob der grauhaarige Beamte an. Er wurde von einer ärgerlichen anderen Stimme unterbrochen: „Aber, was zum Teufel, wollen sie denn?“
    „Ich glaube“, sagte der Psychologe sehr ernst, „daß sie Menschen umbringen wollen …“
     
     
    In dem Raum herrschte eine derartige Stille, wie sie nur tief unter der Erdoberfläche herrschen konnte. Zwei Offiziere saßen vor einem Steuerpult. Ihre Uniformen hingen lose auf den vor Alter dürr gewordenen Schultern.
    Um den Hals hingen zwei glänzende Metallschlüssel. Diese zwei Schlüssel zusammen würden den Weg zur letzten Feuerstufe in der Mitte ihres Pults öffnen. Ihre Augen wanderten überallhin, nur nicht zu dem großen roten Feuerknopf, der unter dem durchsichtigen verschlossenen Deckel zu sehen war.
    Die Stimme, die aus dem Lautsprecher des Pults kam, klang unnatürlich laut. „Basen eins bis zehn und einunddreißig bis vierzig: Neuprogrammierung vollständig. Folgende Änderungen: Base eins, vormals TM42, jetzt TT12; Base zwei, vormals R W5, jetzt TT53; Base drei, vormals PT227, jetzt TT57; Base vier, unverändert …“
    Für einige Minuten fuhr die Stimme fort, die neuen Zielvermessungen zu verlesen, dann wurde sie abgeschaltet. Einer der alten Männer sagte besorgt: „TT53 und

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