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Der Glücksritter

Der Glücksritter

Titel: Der Glücksritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Schlacht zwischen den Mächten der Finsternis und den zusammengeströmten Verteidigern der Lichtwelt hatten sie nur aus weiter Ferne miterlebt.
    Nahe der Caer-Heerlager stieß Gomhel wieder zu ihnen, und er berichtete, dass er Nottr und Sadagar an die Ugalier ausgeliefert habe. Dadurch hoffte Luxon, der sich noch hinter dem Namen Arruf verbarg, dass Mythor so lange aufgehalten werden konnte, bis Luxon den Baum des Lebens vor ihm erreicht hatte. Nicht jeder Schritt dieses Planes war so einfach aufgegangen, erinnerte sich Kalathee, aber jetzt wurde sie wieder abgelenkt.
    Im tiefblauen Himmel über der Wüstenei zog der Schneefalke seine Kreise. Mythor und seine Reiter waren da.
    *
    Sabesch hob den Arm und zog am Zügel, sein Pferd verlangsamte seinen Lauf und blieb stehen. Der Kommandant der Leibwache rückte seinen Helm zurecht und sah hinüber zu Mythor, seinem König.
    Seine Aufgabe war, nicht nur Mythors Leben zu schützen, sondern auch zu gewährleisten, dass die Stadt ihren König so lange wie möglich behielt. Wenn Mythor flüchten wollte, musste er ihn zurückhalten. Notfalls mit Gewalt.
    »Mythor«, sagte er und sah, dass seine Reiter um das Einhorn und seinen Reiter einen Halbkreis schlossen, »du solltest vorsichtiger sein. Bedeuten der Bogen und der Köcher dir so viel?«
    »Diese Waffen haben eine besondere Bedeutung für mich!« sagte Mythor und hob den Kopf. Etwas im Verhalten des Schneefalken störte ihn. »Als Zeichen brauche ich sie. Und als Bestätigung.«
    Hark, der Bitterwolf, verschwand zwischen Geröll und Steinen. Er stieß einen heiseren Laut aus. Horus blieb in der Luft schweben und schlug mit den Flügeln; er rüttelte über einer Stelle. Zweifellos sah er etwas, das er Mythor mitteilen wollte.
    »Trotzdem!« beharrte Sabesch. Er war ein ledergesichtiger Mann mit scharfen Augen, einem ebensolchen Verstand und unbeugsamem Willen. »Stürze dich nicht in die Gefahr. Es kann ein Hinterhalt sein. Du weißt, dass Leone dich braucht wie dein Falke die Luft.«
    Mythor lachte kurz; er erinnerte sich an seine nächtliche Floßfahrt und jenen Mann, dem er sogar angeboten hatte, an seiner Seite zu kämpfen. Er wollte die Entscheidung! Luxon oder er! Er schüttelte den Kopf. »Auch wenn es ein Hinterhalt ist«, sagte er entschlossen. »Los. Wir sind einundzwanzig ausgeruhte, kampferprobte Männer.«
    Hinter den Steinen und den Felsbrocken stieß der Bitterwolf ein warnendes Heulen aus.
    »Es ist eine Falle!« Mythor setzte die Fersen ein. Der Griff des Gläsernen Schwertes schmiegte sich in seine Hand. »Wir reiten nicht auf der Spur, die in die Wüste führt. Irgend jemand, hoffentlich Luxon, wartet dort auf uns.«
    Die Kavalkade ritt an. Die Pferde rissen die Köpfe hoch. Schwerter, Streitäxte und Lanzenspitzen funkelten in der Sonne. Einige Speere, an denen Wimpel flatterten, senkten sich. Jeweils zehn Reiter stoben nach links und rechts.
    Der Falke ließ sich um mehrere Mannslängen fallen, breitete die Schwingen aus und flatterte wieder auf seinen Herrn zu. Pandors Horn stieß unternehmungslustig nach vorn.
    Sabesch gab seinem Pferd die Sporen und ritt Seite an Seite mit Mythor im Zickzack zwischen skurrilen Felsbrocken hindurch, die in Sand und Geröll lagen, als habe ein Riese mit ihnen gespielt.
    *
    »Zwanzig Reiter…«, flüsterte Luxon und fühlte, wie sein Groll und seine Wut wuchsen. »Und Mythor an ihrer Spitze!«
    Wohin er auch blickte, jeder Salamiter, auch Kalathee und Samed hatten ihre Köpfe gehoben und starrten den weißen Falken an, der über ihnen rüttelte und seinen Herrn unzweifelhaft warnte. Mit einer schnellen Bewegung riss Luxon einen Pfeil aus dem Köcher, schwang den Bogen herum und setzte den Pfeil auf die Sehne.
    Ein Sonnenstrahl blitzte im Zieledelstein. Der linke Arm des Mannes hob sich, langsam krümmte sich der Sternenbogen. Die Spitze des Pfeiles wies in die Richtung des fast unbeweglich stehenden Falken, und Luxons Blick verschmolz fast mit dem Tier. Seine Fingerspitzen, zwischen denen Sehne und Fiederung ruhten, berührten die Wange.
    Niemand sah den Bitterwolf, der auf einem runden Felsen stand, den Schädel nach unten stieß und tief in der Kehle grollte. Die Muskeln seiner Schultern und der Hinterläufe zogen sich zusammen.
    »Verdammtes Tier!« flüsterte Luxon und gab die Sehne frei.
    Der Pfeil heulte fast senkrecht in die Höhe, drehte sich und traf den Schneefalken.
    Durch die lauernden Salamiter ging eine undeutliche Bewegung. Ein paar unterdrückte Ausrufe

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