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Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Der Goldschatz der vom Himmel fiel

Titel: Der Goldschatz der vom Himmel fiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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garantiert eine Million unter der
Matratze. Das ist ja gerade der Unterschied zu ehrbaren Geschäftsleuten. Die
haben nur Konten — mit roten Zahlen drauf.“
     
    *
     
    21 Uhr. Der Himmel hatte sich
dunkel bewölkt. TKKG warteten an der Ecke Finken-Weg/Geyer-Allee. Würde
Beckmann kommen? Alle blickten zur Villa hin. Und tatsächlich — da war er
schon, jedenfalls derselbe Typ, der vorhin den Briefkasten geleert hatte:
eigentlich ein sympathischer Mann in fröhlicher Freizeit-Kluft. Verblüfft
staunte er die Kids an, die wie aus dem Nichts vor ihm auftauchten. „Hallo! Ich
bin Dr. Beckmann. Seid ihr die Erpresser?“
    „Das Geld her!“, schnauzte Tim.
„Oder Ihnen geht’s an den Kragen. Wir kennen Ihren Trick.“
    Er hatte kaum ausgesprochen,
als TKKG auch schon von Polizei umringt waren. Immer mehr Kripoleute kamen
hinter den Hecken hervor, darunter auch Kommissar Graif, ein Kollege von Gabys
Vater.
    „Das kann nicht wahr sein!“,
meinte er. „TKKG als Erpresser? Unmöglich! Was geht hier vor?“
    Verblüffung ebenso bei TKKG,
denn die sonst so ausgeschlafenen Kids hatten nichts von der Falle bemerkt. Sie
erzählten. Dann hallte die Gegend wider von Gelächter und Schenkelklatschen.
    Sache war: Dr. Beckmann, der
die Polizei nach Erhalt des Erpresser-Briefs sofort benachrichtigt hatte, war
kein Giftmörder, sondern Fabrikant von Briefumschlägen und — Erfinder. Was er
auf die Gummierung gestrichen hatte, war nicht Gift, sondern ein
Geschmacksmittel für exquisite Privatpost — damit beim Anlecken der Umschläge
Freude aufkommt. Beckmann hatte Gummierungs-Aufstriche entwickelt mit den
Geschmacksnoten Schoko, Vanille, Banane und Himbeer.

Süße Rache — bitteres Ende
     
     
     
     
     
    Wahnsinn! Tim bremste. Sein
Bike schlitterte auf nasser Straße. Hautnah vor dem Mädchen stoppte er.
    Hinter parkenden Wagen war sie
hervorgerannt, außer Atem, die Rehaugen groß wie Untertassen. Jetzt erkannte er
Regina.
    „Heh, was ist los mit dir?“
    „Tim, ein Autoknacker. Dort auf
dem Parkplatz, ganz hinten an der Mauer. Er bricht Julias roten Porsche auf.
Ich will die Polizei verständigen und...“
    Mehr hörte der TKKG-Häuptling
nicht. Sein Bike war nur hinderlich, blieb also zurück, denn der Parkplatz war
gesteckt voll.
    Wagen an Wagen. Keine Tür ließ
sich weit genug öffnen an diesem verregneten Juli-Tag.
    Und tatsächlich! Ganz hinten,
wo er fast ungestört war, hatte ein klotziger Autoknacker seinen Raubzug
beendet, hielt Beute unterm Arm und sockte ab an der Mauer entlang.
    Tim sprintete in die
taillenschmale Gasse zwischen Wohnmobil und Mercedes. Und übersah dabei: Eben
wollte der Mercedesfahrer aussteigen. Er stieß die Tür auf.
    Mit ungebremster Wucht prallte
Tim dagegen.
    Klennnggg!, schloss sich die
Tür. Der Fahrer flog auf den Nebensitz. Tim lag auf dem Rücken und sah Sterne.

    „Ist das hier ein Parkplatz“,
schrie der Fahrer, „oder ein Rugby-Feld?!“
    Tim war unverletzt, aber der
Autoknacker inzwischen unerkannt entkommen.
     
    *
     
    „Der rote Porsche“, berichtete
Tim seinen Freunden Gaby, Karl und Klößchen, „gehört Julia von Wrenn. Sagt euch
das was?“
    „Soll das ein Witz sein?“ Karl
grinste und fühlte sich bemüßigt, eine Speichereinheit aus seinem
Computergehirn abzurufen. „Sie ist die vergötterte Lieblingsnichte von Dr.
Freund, unserem Internats-Direktor. Julia ist 26, mäßig ansehnlich, aber nett —
und megareich, nämlich die Erbin dreier Damenstrumpf-Fabriken. Als du das
internatsoffene Judo-Turnier gewonnen hast, Tim, hat sie dir die Siegermedaille
umgehängt.“
    „Exakt!“ Tim nickte. „Und
vorhin hat sie geheult vor Kummer, als sie vom Frisör zu ihrem Wagen zurückkam.
Der Dieb hat nämlich nicht nur Radio, Handy und Designer-Schirm geklaut,
sondern auch die Zweit-Handtasche mit einem Büchlein, einem in Leder gebundenen
Poesie-Album. Dr. Bertold Mölke — ihr Beinahe-Verlobter, wie sie sich ausdrückt
— hat es ihr vorgestern geschenkt. Und handschriftlich gefüllt mit
Liebesgedichten voller Inbrunst und Anbetung.“
    Karl und Klößchen grinsten.
    Gaby funkelte sie an. „Da
gibt’s nichts zu lachen. Ein Glück, dass einige Männer noch Sinn für Romantik
haben.“ Plötzlich schnippte Karl mit den Fingern. „Tim! Sagtest du Bertold
Mölke? Den Namen habe ich schon gehört. Und zwar, als sich mein Vater, der Herr
Professor, und Dr. Freund über Karrieren und Lebenswege ehemaliger Schüler und
Studenten unterhielten. Da sagte Dr. Freund,

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