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Der Gott von Tarot

Der Gott von Tarot

Titel: Der Gott von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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bei die­sem Pro­zeß. Wie Sie es so tref­fend be­merkt ha­ben: der Geist in der Ma­schi­ne.“
    „Ich mein­te den geis­ter­haf­ten drit­ten Spei­cher in die­sem klei­nen Rech­ner“, sag­te Bru­der Paul. „Er ist ei­gent­lich nur auf zwei Spei­cher aus­ge­legt, aber …“
    „Darf ich ihn mir an­se­hen?“ frag­te An­ta­res.
    Bru­der Paul streck­te ihn ihm ent­ge­gen, und die im­ma­te­ri­el­le Hand des Frem­den fuhr hin­durch. „Ah ja. Das ist ein Spei­cher, aber nicht ei­gent­lich vom an­de­ren Ty­pus. Das ist, was ihr die Kon­stan­te nennt: die Zahl, die man bei Mul­ti­pli­ka­ti­ons­pro­zes­sen bei­be­hält. Weil je­des Ele­ment in der Tas­ta­tur ei­ne dop­pel­te Funk­ti­on hat, er­laubt die­se Dua­li­tät in man­chen Fäl­len das di­rek­te Ab­le­sen der nor­ma­ler­wei­se ver­bor­ge­nen Kon­stan­te.“
    „Die Kon­stan­te!“ rief Bru­der Paul. „Na­tür­lich! Kein Geist, son­dern ei­ne miß­ver­stan­de­ne Funk­ti­on. Wie die au­to­ma­ti­schen Funk­tio­nen des Kör­pers, die man auch nicht be­wußt her­bei­ru­fen kann.“
    „Ein der­ar­ti­ges Ver­ständ­nis hat mei­ne Art na­tur­ge­mäß“, sag­te An­ta­res be­schei­den.
    Das brach­te Bru­der Paul auf einen Ge­dan­ken. „Sie sa­gen, Ih­re … äh … Sphä­re hand­le mit un­se­rer. Ma­te­rie­über­tra­gung ge­gen Was­ser­stof­fu­si­on?“
    „Der Ener­gie­ver­brauch bei rea­lem Trans­port über in­ter­stel­la­re Di­stan­zen läßt ma­te­ri­el­len Han­del als un­er­wünscht er­schei­nen“, er­wi­der­te An­ta­res. „Da­her be­schränkt sich der Han­del auf In­for­ma­tio­nen. Da Sie Tech­no­lo­gie ent­wi­ckelt ha­ben, die wir nicht be­sit­zen …“
    „Aber wenn Sie so fort­ge­schrit­ten sind, warum konn­ten Sie die kon­trol­lier­te Fu­si­on von Was­ser­stoff nicht selbst ent­wi­ckeln?“
    „Un­ge­fähr aus dem glei­chen Grund, warum Sie nicht die un­mit­tel­ba­re Ma­te­rie­über­tra­gung ent­wi­ckeln konn­ten. Un­se­re Denkart konn­te die da­zu not­wen­di­gen Kon­zep­te nicht auf­stel­len. In­ner­halb un­se­res Kon­tex­tes ist … oder war … künst­li­che Hy­dro­fu­si­on un­denk­bar. Wir sind pro­tea­ni­sche, form­ba­re We­sen. Wir kön­nen nicht an et­was wie Ma­gne­tis­mus oder La­ser den­ken. Wir sind an form­ba­re Schalt­krei­se ge­wöhnt, an die Wis­sen­schaft der flie­ßen­den Im­pe­dan­zen. Da­her ist für uns die Ma­te­rie­über­tra­gung et­was ganz Na­tür­li­ches, wenn auch kom­plex. Ihr So­la­ri­er seid ei­ne ‚durch­drin­gen­de’ Ge­sell­schaft: Ihr stoßt mit Schwer­tern zu, schlagt mit Stä­ben, ver­brennt mit ge­wal­ti­gen, bren­nen­den La­ser­strah­len. Für euch ist die la­ser­ge­steu­er­te Atom­fu­si­on na­tür­lich.“
    Das klang ver­nünf­tig, wenn es auch Bru­der Paul in den Sinn kam, An­ta­res ra­sches Ver­ständ­nis der Re­chen­ope­ra­tio­nen ver­ra­te ei­ne ge­wis­se Kom­pe­tenz mit ma­gne­ti­schen Schal­tun­gen. Wahr­schein­lich be­saß der Be­griff ‚ma­gne­tisch’ für die Frem­den aber ei­ne an­de­re Be­deu­tung. Der Mensch hat­te es nicht fer­tig­ge­bracht, sich ei­ne phy­si­ka­li­sche Ge­schwin­dig­keit vor­zu­stel­len, die schnel­ler als das Licht in ei­nem Va­ku­um war. Die mensch­li­che Art und Wei­se des Den­kens schloß ein­fach die fremd­ar­ti­ge Mög­lich­keit der un­mit­tel­ba­ren Über­tra­gung aus; da­her stand die­se Wis­sen­schaft völ­lig au­ßer Fra­ge. Das Den­ken, nicht die Phy­sik, war der ein­schrän­ken­de hin­dern­de Fak­tor.
    Und was war mit Gott? War der Mensch un­fä­hig, Sein wah­res We­sen zu be­grei­fen? Wenn dem so war, stand Bru­der Pauls Missi­on un­ter ei­nem schlech­ten Vor­zei­chen.
    „Sie ha­ben al­so mit uns ge­han­delt“, sag­te Bru­der Paul und kehr­te auf ei­ne ein­fa­che­re Den­ke­be­ne zu­rück. „Sie brauch­ten die Fu­si­on für die Ener­gie­ge­win­nung, und wir brauch­ten die Ma­te­rie­über­tra­gung für den Trans­port. Un­se­re ei­ge­nen Hy­dro­fu­si­ons-Ge­ne­ra­to­ren sind jetzt ein­zig und al­lein für die un­ge­heu­ren Ener­gie­men­gen ein­ge­setzt, die man für das MÜ-Pro­gramm be­nö­tigt.“
    „Das scheint wohl so. Es

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