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Der Graf von Monte Christo

Der Graf von Monte Christo

Titel: Der Graf von Monte Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
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fiel in seinen Stuhl zurück; die Kräfte verließen ihn; sein Verstand weigerte sich, diese Folge unglaublicher, unerhörter, fabelhafter Ereignisse zu fassen. Aber Maximilian trat ebenfalls ein und rief: Vater, was sagten Sie denn, der Pharao sei zu Grunde gegangen? Die Wache hat ihn signalisiert, und er läuft, wie ich höre, in den Hafen ein.
    Meine Freunde, sagte Morel, wenn dies der Fall wäre, so müßte man an ein Wunder des Himmels glauben. Unmöglich! Unmöglich!
    Was aber wirklich war und nicht minder unglaublich erschien, das war die Börse, die er in der Hand hielt, das war der quittierte Wechsel, das war der prachtvolle Diamant.
    Oh, Herr, sagte Cocles, was soll das bedeuten, der Pharao ?
    Auf, Kinder, sagte Morel sich erhebend, wir wollen sehen, und Gott sei uns barmherzig, wenn es eine falsche Nachricht ist.
    Sie gingen hinab; mitten auf der Treppe wartete Frau Morel; die arme Frau hatte es nicht gewagt, hinaufzugehen. In einem Augenblick befanden sie sich auf der Cannebière. Es war eine Menge von Menschen versammelt. Alles Volk gab Raum für Morel.
    Der Pharao ! Der Pharao ! riefen alle Stimmen.
    Wunderbar, unerhört! Ein Schiff, an dessen Vorderteil in weißen Buchstaben die Worte: Der Pharao , Morel und Sohn in Marseille, geschrieben waren, und das ganz die Gestalt des Pharao hatte und wie dieser mit Indigo und Cochenille beladen war, ging in der Tat vor dem Saint-Jean-Turme vor Anker. Aus dem Verdecke gab der Kapitän Gaumard seine Befehle, und Meister Penelon machte Herrn Morel Zeichen. Es ließ sich nicht mehr zweifeln, die Sinne bezeugten, und zehntausend Menschen bestätigten es. Als Morel und sein Sohn auf dem Hafendamm unter dem Beifallsgeschrei der ganzen diesem Schauspiel beiwohnenden Stadt sich umarmten, murmelte ein Mann, dessen Kopf halb von einem schwarzen Barte bedeckt war, indem er, hinter einem Schilderhäuschen verborgen, voll Rührung diese Szene betrachtete, die Worte: Sei glücklich, edles Herz; sei gesegnet für alles Gute, was du getan hast und noch tun wirst, und meine Dankbarkeit bleibe im Dunkeln, wie deine Wohltat. Und mit einem Lächeln, in dem sich Freude und Glück ausprägten, verließ er den Ort, an dem er sich verborgen gehalten hatte, stieg, ohne daß jemand darauf achtete, eine von den kleinen Treppen hinab, die zum Landen benutzt werden, und rief dreimal: Jacopo!
    Eine Schaluppe kam auf ihn zu, nahm ihn an Bord und führte ihn zu einer reich ausgerüsteten Jacht, auf deren Verdeck er mit der Gelenkigkeit eines Seemanns sprang; von hier aus betrachtete er noch einmal Morel, der vor Freude weinend herzliche Händedrücke an alle Welt austeilte und mit suchendem Blicke dem unsichtbaren Wohltäter dankte, den er im Himmel zu vermuten schien.
    Und nun, sagte der Unbekannte, fahret wohl, Güte, Menschlichkeit, Dankbarkeit ... fahret wohl alle Gefühle, die das Herz schwellen lassen! ... Ich habe die Stelle der Vorsehung eingenommen, um die Guten zu belohnen ... jetzt trete mir der rächende Gott seinen Platz ab, um die Bösen zu bestrafen!
    Nach diesen Worten machte er ein Signal, und die Jacht ging, als hätte sie nur auf dieses Signal gewartet, sogleich in See.

Simbad der Seefahrer
     
    Am Anfang des Jahres 1838 befanden sich in Florenz zwei junge Leute, die der elegantesten Gesellschaft von Paris angehörten. Der eine war der Vicomte Albert von Morcerf, der andere der Baron Franz d'Epinay. Sie hatten verabredet, den Karneval dieses Jahres in Rom zuzubringen, wo Franz, der seit beinahe vier Jahren in Italien lebte, Albert als Cicerone dienen sollte. Albert wollte die Zeit, die er noch vor sich hatte, benutzen und reiste nach Neapel ab. Franz blieb in Florenz. Als er einige Zeit das Leben, das die Stadt der Medici bietet, genossen hatte, kam es ihm in den Kopf, da er Korsika, Bonapartes Wiege, bereits besucht hatte, auch Elba, diese berühmte napoleonische Station, zu sehen.
    Eines Abends machte er daher eine Barchetta von dem eisernen Ringe los, an dem sie im Hafen von Livorno befestigt war, legte sich, in seinen Mantel gehüllt, darin nieder und sagte zu den Schiffern nur die Worte: Nach Elba! Die Barke verließ den Hafen, wie der Meervogel sein Nest verläßt, und landete am andern Tage in Porto Ferrajo. Nachdem Franz allen Spuren gefolgt war, die der Tritt des korsischen Riesen auf der Insel zurückgelassen hatte, schiffte er sich in Marciana wieder ein. Zwei Stunden später stieg er in Pianosa, wo seiner, wie man ihm versicherte, zahllose Schwärme von

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