Der größte Raubzug der Geschichte
Leitzins an die Zentralbank. Von Herrn Maier kassiert sie jedoch den weit höheren Kreditzins, und zwar über 10 000 Euro. In diesem Fall verleiht die Geschäftsbank Geld, dass sie weder besitzt noch ihr als Guthaben von einem Kunden anvertraut wurde. Dieses FIAT-Geld kommt schlicht und einfach aus dem „Nichts“!
3. Kurz vor Herrn Maier kam Herr Müller bei der Bank vorbei und zahlte 205 Euro bar auf sein Girokonto ein.
Jetzt muss die Geschäftsbank nicht auf ihre Überschussreserve bei der Zentralbank zurückgreifen und kann folgendermaßen vorgehen. Sie bucht die 205 Euro auf ihrem Zentralbankkonto. 200 Euro Bargeld von Herrn Müller dienen als Absicherung für den 10 000-Euro-Kredit von Herrn Maier. Die verbliebenen fünf Euro Bargeld reichen als Reserve für bis zu 250 Euro Sichteinlage für Herrn Müller. Das Bargeld von Herrn Müller ist mit seiner Einzahlung auf seinem Girokonto bei der Geschäftsbank Buchgeld geworden. Mit dieser Methode spart die Bank die Zinsen für den 200-Euro-Kredit von der Zentralbank.
Herr Müller erhält für seine Ersparnisse 1,25 Prozent Zinsen gutgeschrieben, und Herr Maier muss 15 Prozent Zinsen für seinen Dispo-Kredit an die Bank berappen.
4. Herr Müller legt 10 000 Euro Sichteinlagen für mindestens zwei Jahre auf seinem Sparbüchlein fest an.
Somit wird dieses Geld zur Spareinlage und muss nicht mehr von der Mindestreserve der Bank abgedeckt werden.
Aus 10 000 Euro werden 490 000 Euro
Wie aus einen Kredit in Höhe von 10 000 Euro 490 000 Buchgeld werden
Der Bank-Kunde Maier lässt sich seinen Kredit in Höhe von 10 000 Euro ausbezahlen und bezahlt bar sein Motorrad bei seinem Händler (im Schaubild Händler). Der Händler zahlt das Geld aufsein Girokonto ein. Jetzt kann die Bank durch den Motorradhändler einem weiteren Kunden einen Kredit in Höhe von 490 000 Euro gewähren
.
Diese Kette lässt sich weiter fortsetzen
.
Abbildung 2: Geldschöpfung
Ist Buchgeld Geld?
Nun stellt sich die Frage: Handelt es sich bei Buchgeld um „wirkliches Geld“ oder nur um ein Zahlungsversprechen?
Es liegt im Interesse der Geschäftsbanken, Buchgeld als gleichartig zu Bargeld erscheinen zu lassen.
Ohne Zweifel handelt es sich ausschließlich um ein Zahlungsversprechen einer Bank. Das Geld auf Ihrem Konto gehört der Bank – Sie haben lediglich eine Forderung an die Bank. Wird die Bank insolvent, müssen Sie hoffen, dass ein Bankenrettungsschirm greift und Sie Ihr Geld wieder erhalten
.
Im Falle von wirklichem Geld sind Sie im Besitz von Banknoten und Münzen und somit eines gesetzlichen Zahlungsmittels. Im Falle eines Zahlungsversprechens sind Sie im Besitz von rein gar nichts. Kontostände sind Buchgeld – also Zahlungsversprechen
. Buchgeld ist Grundlage des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Buchgeld ist jedoch – im Gegensatz zum Bargeld – kein gesetzliches Zahlungsmittel und unterliegt keiner gesetzlichen Annahmepflicht, wird jedoch im Wirtschaftsleben allgemein akzeptiert. 25 Somit ist es bei den aktuell äußerst niedrigen Zinsen für das Tagesgeld überlegenswert, den eigenen „Geldbestand“ in einem Schließfach oder zu Hause zu deponieren und Besitzer des Geldes zu sein, anstatt sich mit einem niedrig verzinsten Zahlungsversprechen einer vielleicht bald insolventen Bank abspeisen zu lassen.
Desweiteren sollten Sie sich die Frage stellen, warum Sie einer Bank Geld leihen sollten und ihr somit Ihr sauer verdientes Geld anvertrauen, obwohl gegenwärtig die Banken mangels gegenseitigem Vertrauen sich kein Geld mehr untereinander verleihen. Die Banken parken ihr Geld lieber bei der Europäischen Zentralbank. 26
Kein Eigenkapital für Staatsanleihen erforderlich
Kein Eigenkapital bei Staatsanleihen
Keinerlei Eigenkapital müssen Banken für Staatsanleihen selbst maroder Staaten hinterlegen, da diese bisher als sicher gelten, da Staaten nicht pleitegehen können. In der Verordnung über die angemessene Eigenmittelausstattung von Banken heißt es: „Wird ihre Erfüllung (also Rückzahlung) … von der Bundesrepublik Deutschland … oder … einer Zentralregierung … eines anderen Staates des Europäischen Wirtschaftsraums geschuldet, … darf ein … Risikogewicht von null Prozent verwendet werden.“ Folglich verleihen Banken gewiss lieber ihr Geld an Staaten als an Bürger oder Unternehmen.
Ungerechte Kreditvergabe
Prof. Max Otte bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Das Regelwerk ist tatsächlich mittlerweile so, dass spekulative Akteure und das
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