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Der große Fetisch

Der große Fetisch

Titel: Der große Fetisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Spraque de Camp
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werden konnten. Ich weiß nicht, ob ein solches Gerät überhaupt nach Kforri mitgenommen worden war oder ob es hier zerstört wurde; auf jeden Fall hatte David Grant dies Gerät nicht bei sich. Trotzdem hoffte er, daß etwas geschehen würde, daß diese Dokumente irdischen Wissens wieder zugänglich werden würden …«
    »Das Verfahren hieß Mikrophotographie«, sagte Bivar.
    »Er setzte mit einem Floß auf diese Insel über«, fuhr die Stringiarchin fort. »Bei ihm waren einige Frauen, die ihren neuen Gatten entflohen waren. Seine Nachkommen bauten diesen Tempel. Er erzählte seinen Frauen und Kindern von den Göttern der Erde und von ihrer Pflicht, die Weisheit der Erde zu bewahren. Der irdische Gott, den er am meisten verehrte, Einstein, wurde nach seinem Tod zum besonderen Schutzgott von Mnaenn.
    David Grant oder Devgran, wie er in der Umgangssprache genannt wird, zeugte viele Töchter, aber keine Söhne. So entstand diese reine Frauensiedlung. Da die meisten Frauen die Männer des Festlands fürchteten und haßten, weil sie ihre eigentlichen Gatten erschlagen hatten, beschlossen sie, nie zuzulassen, daß sich ein Mann auf der Insel niederließ. Von damals bis heute hat die Siedlung auf die Art, die Sie kennen, für Nachwuchs gesorgt.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Bivar. »Einige Punkte Ihrer Erzählung sind nicht ganz klar, aber ich bin mir sicher, daß wir vernünftige Erklärungen geben können, wenn wir die Dokumente übersetzt haben werden.«
    Katlin wandte sich an Marko und sagte mit bitterer Stimme: »Meister Prokopiu, ich glaubte Ihnen nicht, als Sie vorhin behaupteten, Sie seien der Sohn von Mnaenn, wie ihn die Prophezeiung gesehen hat, zurückgekommen, um den Fetisch zu entziffern und das Stringiarchat zu beenden. Ich bin mir sicher, daß es unmöglich war, ein männliches Kind auf der Insel zu gebären und es aufs Festland zu bringen. Unsere Kontrollen sind zu streng. Und trotzdem können Sie die Karten mit diesem Gerät der Brüder aus Mingkwo lesen. Und da wir uns in Ihrer Gewalt befinden, müssen wir wohl gute Miene zum bösen Spiel machen. Was werden Sie mit uns machen? Wollen Sie uns so wie die arme Lizveth die Felsen hinabstürzen?«
    Marko glaubte eigentlich nicht an diese Geschichte vom Sohn der Insel Mnaenn. Er begriff, daß es den Hexen wegen dieser Sage leichter fiel, sich zu ergeben. Er sah Toskano an.
    Der Philosoph sagte: »Ganz und gar nicht, meine Dame. Wir bedauern, daß jene Hexe den Tod gefunden hat. Wir wollten niemandem hier ein Haar krümmen.«
    »Milde Worte können niemals böse Taten ungeschehen machen.«
    Toskano sagte: »Das ist wahr, meine Dame, und unsere Gewissen sind auch alles andere als ruhig. Aber schließlich haben Sie sich durch den Brauch, alle männlichen Neugeborenen zu töten und durch die ungerechte Behandlung der Herren Halran und Prokopiu, die Ihr Land unwissentlich betreten haben, jedes Mitgefühl verscherzt.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ach, einige von uns werden in ihre Heimat zurückkehren. Andere, vor allem die aus Eropia, werden hier bleiben und eine Republik der Philosophen errichten. Unter ihnen gibt es genug Junggesellen, die Ihre Mädchen, sofern sie heiratswillig sind, ehelichen könnten.«
    »Hm«, machte die Stringiarchin und runzelte voller Abscheu die Nase. »Wenn unsere Überlieferungen stimmen, haben die Erdmenschen immer wieder versucht, die ideale Regierungsform zu finden. Langer Erfolg war ihnen dabei nie beschieden. Damit müssen Sie sich jetzt aber auseinandersetzen.«
     
    Marko hatte in dieser Nacht keine Gelegenheit gehabt, Sinthi länger zu sehen. Er hatte viel zu tun, die Verwundung tat weh, und er war erschöpft. Man sagte ihm, daß man auf der »Unglaublichen« begriffen hatte, daß Marko sicher gelandet war, als man das abgehauene Ende des Schleppseils gesehen hatte, und daß Toskano daraufhin das Schiff zur Landungsstelle bringen ließ.
    Am nächsten Morgen stand Marko, auf einen Stock gestützt, am Rand der Klippen und betrachtete den Aufgang Muphrids. Ein Stück entfernt blickte Boert Halran über den Rand in die Tiefe und beklagte die Zerstörung seines schönen Ballons.
    Domingo Bivar tätschelte Markos Arm und sprach aufgeregt über die wunderbaren Dinge, die die Philosophen unternehmen würden, wenn alle Dokumente des Großen Fetischs entschlüsselt waren.
    »Wir werden uns selbst ein Raumschiff bauen und zur Erde zurückfliegen und feststellen, warum man uns vergessen hat!« rief er. »Es ist herrlich! Der Rest des

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