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Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 (German Edition)

Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 (German Edition)

Titel: Der Große Krieg: Die Welt 1914 bis 1918 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herfried Münkler
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Kräfte sei nicht gedacht gewesen (zur Diskussion dieser These, der heftig widersprochen worden ist, vgl. Ehlert u.a. (Hg.),
Schlieffenplan
). In Anbetracht der zahlreichen Modifikationen, die Moltke d.J. gegenüber Schlieffens Denkschrift vornahm, aber auch im Hinblick darauf, dass erst von Moltke die Schlieffen’schen Überlegungen in einen abgestimmten Aufmarschplan gebracht wurden, hat Annika Mombauer vorgeschlagen, von einem
Moltkeplan
zu sprechen (Mombauer, «Der Moltkeplan», S.  79 ff.). Festzuhalten ist jedenfalls, dass die intensive Debatte über den Schlieffenplan und dessen Bezüge zur legendären Schlacht von Cannae ihn zu einem Mythos der Strategiegeschichte gemacht haben.
    137
    Vgl. Wallach,
Vernichtungsschlacht
, S.  133 f.
    138
    Vgl. Joll,
Ursprünge des Weltkriegs
, S.  136 f.
    139
    Ähnlich Höbelt, «Österreich-Ungarn und das Deutsche Reich», S.  278 .
    140
    Zu Moltkes Planänderung ausführlich Wallach,
Vernichtungsschlacht
, S.  140 – 146 ; knapp, aber hinsichtlich der Tragweite der Änderung zutreffend Hoffmann,
Sprung ins Dunkle
, S.  68 f.
    141
    Zit. nach Ritter,
Schlieffenplan
, S.  179 – 180 .
    142
    «Weltwirtschaften» im Sinne großer, jedoch nicht globaler Wirtschaftsräume hat es spätestens seit dem Aufstieg Roms zu einer das Mittelmeer beherrschenden Macht gegeben: Die politisch-militärische Macht «befriedet» hier einen Großraum, in dem es anschließend zur Verdichtung des wirtschaftlichen Austauschs mit erheblichen Prosperitätsvorteilen gegenüber der Peripherie kommt; vgl. Münkler,
Imperien
, S.  157 ff. Im Unterschied dazu entwickelte sich im 19 . Jahrhundert eine globale Weltwirtschaft, die nicht mehr auf den Binnenraum eines Imperiums beschränkt war, bei der jedoch ein imperialer Akteur die Regeln setzte und auf deren Einhaltung achtete. Dieser Akteur war das
British Empire
.
    143
    Vgl. Dülffer, «Die zivile Reichsleitung und der Krieg», S.  136 .
    144
    Dazu Förster, «Der deutsche Generalstab», S.  83 ff. Im Unterschied zu Schlieffen befasste sich Moltke auf seinen Generalstabsreisen auch mit Versorgungsproblemen und drängte auf entsprechende Ankäufe und Einlagerungen, was Reichskanzler von Bethmann Hollweg mit dem Hinweis ablehnte, dies erwecke den Eindruck von Kriegsvorbereitungen und sei geeignet, die politische Lage zu verschlechtern; vgl. Wallach,
Vernichtungsschlacht
, S.  175 f.
    145
    Zur Bedeutung von Be- und Entschleunigung in der Strategie vgl. grundsätzlich Münkler,
Der Wandel des Krieges
, S.  169 ff.
    146
    Vgl. Hoffmann,
Sprung ins Dunkle
, S.  100 ff.
    147
    Für eine ausführliche Erörterung der britisch-russischen Gespräche vgl. Rauh, «Die britisch-russische Marinekonvention», S.  40 ff. Man muss Rauhs These von der russischen Kriegsabsicht im Hintergrund dieser Gespräche nicht teilen, um die fundamentale Bedeutung dieser Gespräche anzuerkennen.
    148
    In der Forschung ist die Bedeutung dieser Gespräche zumeist heruntergespielt worden; als Ausnahmen sind nur Rothfels («Die englisch-russischen Verhandlungen») und Hölzle
(Der Geheimnisverrat und der Kriegsausbruch)
zu nennen. Die Gespräche über eine Marinekonvention zwischen St. Petersburg und London deuteten jedoch eine grundlegende Verschiebung im Kräfteverhältnis zwischen Mittelmächten und Triple Entente an, und sie erhöhten den Zeitdruck, unter den sich die deutsche und die österreichisch-ungarische Seite gesetzt glaubte.
    149
    Genau das war für die Briten der Grund, sich auf die Gespräche über eine Marinekonvention mit den Russen einzulassen: Man fürchtete, Russland könnte sich Deutschland annähern und mit ihm einen Kontinentalblock bilden, der Europa beherrschte und die Briten an den Rand drängte; vgl. Rauh, «Die britisch-russische Marinekonvention», S.  46 ff. Das «europäische Sicherheitsdilemma» (Hildebrand) resultierte nicht bloß aus der Konfrontation der beiden Blöcke, sondern auch aus dem Misstrauen innerhalb beider Bündnisse hinsichtlich der Ziele und Absichten der Partner.
    150
    Zit. nach Joll,
Ursprünge des Weltkriegs
, S.  186 . Diese Äußerung des Reichskanzlers steht nicht allein. Ähnlich äußerte er sich sogar noch im November 1913 ; vgl. ebd., S.  189 .
    151
    Klaus Hildebrand hat Bismarcks Außenpolitik der 1880 er Jahre als «System der Aushilfen» bezeichnet und im Fehlen großer Zukunftsentwürfe neben den üblichen Nachteilen auch einen Nutzen gesehen; Hildebrand,
Das vergangene Reich
, S.  95 ff. und

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