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0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans

Titel: 0398 - Ich zerschlug die Bande des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerschlug die Bande des Satans (3 of 3)
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Gegen halb acht Uhr abends nahm Phil Decker das Fernglas von den brennenden Augen und entschied, daß es keinen Zweck mehr hatte, das Haus zu beobachten. Die Abenddämmerung war so weit vorgeschritten, daß man kaum noch etwas erkennen konnte.
    Er kroch aus dem Gebüsch heraus, in dem er fast den ganzen Tag gelegen hatte, reckte sich und versuchte, die verkrampften Muskeln zu lockern. Am Nachmittag hatte er aus New York den erbetenen schnellen Wagen und ein hochleistungsfähiges transportables Sprechfunkgerät erhalten. Der schwarze Koffer, in dem das Gerät eingebaut war, stand neben ihm, der Wagen ungefähr dreißig Yard weiter in einem Hohlweg. Als Phil sich eine Zigarette anzündete, tastete sich ein alter Dodge mit abgeblendeten Scheinwerfern über den holprigen Weg, hielt dicht hinter Phils Buick an und blieb mit brennenden Lichtern stehen.
    Ein gewichtiger Mann mit breiten Schultern und etwas schwerfälligem Gang stapfte den Hang herauf. In der jetzt schnell voranschreitenden Dämmerung erkannte ihn Phil erst, als er nur noch wenige Schritte entfernt war. Es war Will Snyder, der Polizeichef von Lincoln Park. Seine Uniform sah zerknittert aus, sein Gesicht zeigte Spuren von Übermüdung, daher rührte wohl auch die Schwerfälligkeit seines Gangs.
    »Hallo, Decker«, brummte der Mann mit dem verkniffenen Gesichtsausdruck müde. »Kommen Sie mit. Ich muß Ihnen etwas zeigen.«
    Ohne zu fragen, kam Phil mit. Er hatte sowieso seinen Beobachtungsposten aufgeben wollen, und der wortkarge Snyder hatte wahrscheinlich etwas entdeckt, das in diesem vertrackten Fall weiterhelfen könnte.
    Phil nahm den schwarzen Koffer mit dem UKW-Gerät und trug ihn zu seinem schwarzen Buick.
    »Fahren Sie vor mir her!« rief er Snyder zu, bevor er sich ans Steuer seines Buick setzte.
    Der Polizeichef der Kleinstadt Lincoln Park stieg in seinen klapprigen alten Dodge und ließ ihn vorsichtig ein Stück auf die Grasnarbe zwischen Feld und Weg rollen, als er aus dem Hohlweg heraus war. Er mußte zweimal zurücksetzen, bevor er den Wagen auf dem nicht sehr breiten Weg wenden konnte Phil fuhr Snyder nach. Der bog in die Hauptstraße ein, die durch die Siedlung führte.
    Die Siedlung, dachte Phil. Eine Ansammlung von kaum fünfzig Häusern zwei Meilen westlich von Lincoln Park gelegen. Ein Flecken Erde, nicht groß genug, um auf einer Landkarte eingezeichnet zu werden, wenn es nicht gerade eine Wanderkarte der Umgebung war. Aber immerhin groß genug, um das FBI zu beschäftigen. Was, zum Teufel ging hier eigentlich vor.
    Schräg links vor dem Buick tauchte der Bungalow hinter den niedrigen Hecken auf, den Phil den ganzen Tat über beobachtet hatte. Trotz der Tatsache, daß es fast völlig dunkel war brannte in keinem einzigen Fenster ein Licht. Alles lag dunkel und wie verlassen da. Aber das Haus konnte nicht verlassen sein. Phil wußte, daß June Golling zu Hause war.
    Rechts glitzerte die bizarre Metallplastik an der Außenfront eines Flügels des Einkaufszentrums. Im Vorbeifahren erhaschte Phil einen Blick auf die junge Birke, die mitten auf dem Hof des Supermarkts wuchs. Es war ungefähr fünfzig Stunden her, daß eine Horde jugendlicher Banditen Esmeralda Golling auf diesem Hof so schwer mißhandelt hatte, daß die Frau noch in der Nacht gestorben war.
    Und es war ebenfalls fünfzig Stunden her, daß ein anonymer Anrufer den nur achtzig Yard entfernt wohnenden Polizisten Edwin Fuller losgehetzt, und drei Stunden später hatte man seine Leiche mit einem Kopfschuß im Bundesstaat New York gefunden. Die Kugel, die ihn getötet hatte, stak in der zertrümmerten Steinplatte auf dem Hof dieses Einkaufszentrums.
    Eine freundliche, kleine Siedlung -aber zwei Kapitalverbrechen innerhalb einer Viertelstunde. Denn die Mißhandlung von Esmeralda Golling und die Ermordung von Ed Fuller fielen zeitlich und örtlich zusammen, soviel stand fest.
    Phil Decker rieb sich über die Augen. Wie oft hatte er sich dies alles in den letzten vierzig Stunden durch den Kopf gehen lassen? Wie oft hatte er jede winzige bekannt gewordene Einzelheit um- und umgewendet in der Hoffnung, endlich den entscheidenden Fingerzeig zu finden? Die Jugendlichen hatten Esmeralda Golling so schwer mißhandelt, daß sie an den Folgen gestorben war. Das stand fest. Aber sie hatten den Polizisten nicht erschossen, auch das war fast bewiesen. Wer hatte es aber getan? Und warum?
    Der Buick rollte mit leise summendem Motor die Landstraße entlang, den rotglühenden Schlußlichtern des

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