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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Schnee herunter. Sie waren kalt und gedankenlos, diese Kräne, roboterhaft und herzlos wie alle Antigrav-Fahrzeuge, und ich wollte machen, daß ich wegkam. Ich konnte es nicht ertragen, das mit anzusehen; ihren endgültigen Sieg über ihre evolutionären Vorfahren, die Zerstörung alles Schönen, was meine Kindheit besessen hatte.
    Die beiden Männer drehten sich um und kamen auf mich zu; sie sahen mich dort stehen, aber sie nickten mir nur kurz zu; ohne Zweifel waren sie bei ihren Verschrottungsaktionen an müßige Zuschauer gewöhnt. Der kleinere der beiden redete gerade. Seine Stimme war schroff und selbstsicher, die Stimme der Autorität. Er sah nach oben, und ich sah das Profil seiner scharfen Züge gegen den grauen Himmel, ein schwaches, schmales Lächeln auf den Lippen – und die Jah re schwanden dahin …
    Der erste Kran rotierte langsam über dem Raumhafen, und große weiße Lettern kamen ins Blickfeld: CHARLESWORTH BAUBETRIEBE. Ich habe mich oft gefragt, was jener Zielstrebigkeit eines einzelnen zugrunde liegt, die manchmal einen Mann zum Erfolg bringt, von dem man es überhaupt nicht erwartet; Charlesworth jedenfalls schien ganz gut für sich gesorgt zu haben.
    Ich war nahe daran, zu ihm zu gehen und ihn anzusprechen, unsere Bekanntschaft zu erneuern, aber dann beschloß ich, es bleibenzulassen, und machte mich statt dessen auf den Weg zu den Terminalgebäuden.
    Irgendwie hatte ich das Gefühl, daß wir nicht mehr sehr viel miteinander gemeinsam hatten.

 
     
Andreas Brandhorst
Die sterbende Welt
     
    Als Knabe war Dreiauge ausgezogen, als Vollwert kehrte er nun zurück. Es war ein angenehmes, fast berauschendes Gefühl, und in diesem Augenblick vergaß er die Gefahren der zurückliegenden Zeit, die Entbehrungen, die Einsamkeit. Muruim an seiner Seite knurrte leise, und Dreiauge fuhr mit der Hand über die dicken Hornplatten des Metazahns. Seine Dünnlippen verzogen sich unwillkürlich. Niemand vor ihm – zumindest nicht aus seinem eigenen Stamm – hatte es geschafft, einen Metazahn als Symbopartner zu gewinnen. Die meisten Brüder und Schwestern, die auszogen, um Vollwert zu werden, schlossen mit leichter zu gewinnenden Begleitern eine Partnerschaft. Metazahn würde Dreiauges Ansehen erhöhen.
    Muruim knurrte erneut und hob seinen gewaltigen Schädel. Dreiauge spürte die Unruhe und schnupperte aufmerksam.
    „Was ist nur mit dir los?“ summte er. „Du weißt doch, daß wir uns der Lebens-Enklave nähern. Hier droht uns kei ne Gefahr mehr.“
    Muruim drehte seinen Schädel herum, und die beiden Augenpaare blinzelten Dreiauge dunkel an.
    „… Ver… änderung …“ summte der Metazahn.
    Dreiauge schritt wieder aus, vergewisserte sich aber, daß der Kurzspeer aus Hartholz und das Klebnetz einsatzbereit waren. Muruim folgte ihm sofort. Seine lange, blaue Zunge glitt durch eine der Aussparungen in seinen Doppelzahnreihen, tanzte nervös vor dem Schädel hin und her.
    Je weiter sie sich der Lebens-Enklave seines Stammes näherten, desto mehr lichtete sich der sonst so undurchdringliche Dschungel. Links von ihnen tauchten die Trommelbäume auf. Die borkigen, mehr als fünf Manneslängen durchmessenden Stämme reckten sich wie Säulen in den Himmel, und ihre Kronen vereinigten sich weit über ihnen mit dem Dach der Welt. Dreiauge trat näher an die Trommler heran und legte seine Breithand auf die Rinde. Zwei seiner Augen schlossen sich, während das dritte aufglänzte.
    Die Trommelbäume starben.
    Noch war ihnen äußerlich nichts anzusehen, aber ihr innerster Kern war bereits tot, und der Prozeß der Auflösung würde sich weiter fortsetzen.
    Dreiauge war alarmiert.
    Die Trommelbäume eines jeden Stammes waren ein Schatz, der gehütet werden mußte. Was war denn ein Vollwertfest ohne die abgestimmte Melodie dieser Riesen? Dreiauges Ohren vibrierten sanft.
    „Komm, Muruim. Es ist nicht mehr weit.“
    Der Metazahn grunzte und hechelte. Seine Unruhe nahm noch weiter zu, und langsam begann Dreiauge zu glauben, daß diese Nervosität ihren Grund hatte. Um sie herum war es seltsam still, und während Dreiauge und sein Begleiter weitermarschierten, beobachteten sie aufmerksam die Umgebung, besonders die überhängenden Zweige, auf denen sich oft Kleber aufhielten, die sich auf einen allzu Unachtsamen fallen lassen und ihn binnen weniger Sekunden auflösen und verdauen konnten.
    Der Dschungel lichtete sich weiter. Aber etwas fehlte. Dreiauge mußte lange nachdenken, um zu begreifen. Nirgendwo war das

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