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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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bewußt miterleben und steuern können. Möglicherweise hätten sie dann auch die Kraft gehabt, die Veränderung zu unterbrechen oder so lange zu verschieben, bis sie aus der Nähe des Dämonenlochs verschwunden waren. So aber waren sie nur Statisten, Marionetten, die von einer stärkeren Kraft gesteuert wurden.
    Dreiauge drang in Vielarm ein. Wärme empfing ihn. Er bewegte sich erst langsam, aber seine Stöße wurden bald schneller und härter. Sein Atem ging keuchend. Vielarms Augen glänzten. Sie schrie, aber niemand von ihnen hörte die Schreie. Nur der Metazahn, der immer unruhiger wurde, wohl wissend, daß er nicht eingreifen konnte. Während ihre harten, rhythmischen Bewegungen immer schneller wurden, rutschten Dreiauge und Vielarm langsam von der Kuppe des Hügels herunter und dem Steilhang entgegen, der in die Tie fe führte, zum Grund des gewaltigen Lochs, das die Dämonen in die Welt gefressen hatten.
    Der Metazahn sprang auf und kroch dem stöhnenden und schreienden Knäuel entgegen.
    „… nicht … gefähr… lich … hinab … stürzen …“
    Der Boden begann zu knirschen. Muruim verharrte, verlagerte dann seinen Schwanz und wollte zurückspringen, doch es war bereits zu spät. Das zusätzliche Gewicht des Metazahns war der Auslöser. Ins Erdreich kam Bewegung. Muruim brüllte, konnte jedoch nichts mehr tun. Sie rutschten hinab ins Weltloch.
    In dem Augenblick, in dem Dreiauge sich entlud, prallte sein Kopf auf einen Felsen. Schmerz fuhr seinen Nacken hinab, rann durch sein Rückgrat und lähmte die Nerven. Für einen Sekundenbruchteil verschwand die Trance. Dreiauge sah, wie die Begleiter der Gleichen näher kamen, aber er konnte nichts tun. Dunkelheit legte sich um seinen Geist.
     
    Als Dreiauge wieder erwachte, hatte sich seine Umgebung gründlich verändert. Er befand sich in einer Höhle, aber es war eine überaus befremdliche Höhle. Die Wände waren glatt und schimmerten hell, fast so hell wie die Klinge seines Messers. Sie waren eben, und sein Zusatzblick offenbarte ihm, daß sie auch annähernd die gleiche rötliche Tönung hatten. Nirgendwo waren Verfärbungen zu erkennen, keine Gesteinsverunreinigungen, keine Flechten. Der Boden war ebenso glatt. Dreiauge versuchte sich zu bewegen, aber etwas hemmte die Bewegungen. Der Einfluß wurde stärker, wenn er sich ihm entgegenstemmte.
    „Muruim“, summte er beunruhigt. „Wo bist du?“
    Er war nackt. Das allein war sicher kein Grund, Furcht zu empfinden. Aber seine ganze Ausrüstung war verschwunden. Das Messer, der Kurzspeer, das Klebnetz. Und sein Lebensstein!
    Sein linkes Großauge registrierte eine Bewegung. Ein glänzender Arm schob sich in sein Gesichtsfeld. Der Arm endete nicht in einer Hand, sondern in einer Spitze. Dicht über der Spitze schwabbte eine grüne Flüssigkeit. Dreiauge beobachtete. Die Spitze verharrte kurz, näherte sich dann zielstrebig seinem linken Arm. Dreiauge wollte den Arm bewegen, aber der hemmende Einfluß war inzwischen so stark geworden, daß er sich nicht mehr rühren konnte. Die Spitze stach in seine Armbeuge, was nicht sonderlich schmerzte, und die grüne Flüssigkeit verschwand.
    Die Gleichen, dachte er, als er sich zu erinnern begann. Wir sind in das Weltloch gestürzt. Die Dämonen haben uns gefangen.
    Dreiauge schloß die Augen und murmelte die alten Worte, die den Einfluß böser Magie zurückdrängen sollten. Das Summen um ihn herum veränderte sich. Irgendwo zischte etwas, dann drangen Stimmen an seine Ohren. Stimmen, deren Worte er nicht verstehen konnte. Eine überaus seltsame Gestalt trat in sein Blickfeld. Sie war groß, bestimmt anderthalb Manneslängen, und ihre Haut glänzte und knisterte, wenn sie sich bewegte. Auf dem Kopf trug sie einen silberfarbenen Schmuck, der das ganze Haupt einhüllte und nur in Höhe der Augen einen schmalen Schlitz freiließ. Nein, verbesserte sich Dreiauge, es war kein Schlitz, es war ein Material, durch das man hindurchschauen konnte wie durch klares Wasser. Eine zweite Gestalt trat hinzu – und sie glich der ersten.
    Sie sind es, dachte Dreiauge. Es sind die Gleichen. Die Dämonen.
    Wieder ertönten die Stimmen. Die beiden Gleichen entfernten sich von ihm, traten diesmal aber nicht hinter ihn, sondern näherten sich der Wand vor ihm. Sie berührten Flächen, deren Rot etwas tiefer und kräftiger war, wie ihm sein Zusatzblick offenbarte. Das Summen wurde intensiver. Der Boden bewegte sich, Klappen öffneten sich. Silberne Finger wuchsen in die Höhe. Sie hatten

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