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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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stürzte, dicht neben Dreiauge. Die Beine zuckten. Der Metazahn brüllte erneut und stürzte sich mit einem Satz auf den gefährlichen Gegner.
    Vielarm war plötzlich an Dreiauges Seite.
    „Nimm das Messer“, sagte Dreiauge. „Dort, wo ich an der Masche hänge, mußt du die oberen Hautschichten lösen. Anders komme ich nicht los.“
    Es schmerzte, aber Dreiauge brachte keinen Laut über die Lippen. Als Vielarm ihn befreit hatte, drang aus einer häßlichen Wunde an seiner rechten Hand dickes, rotes Blut. Mit Hilfe des Lebenssteins konnte die Verletzung jedoch schnell wieder verheilt werden. Muruim hatte dem Fänger inzwischen den Garaus gemacht und tat sich an dem Kadaver gütlich. Knochen und Chitin knackten.
    Die Dunkelheit war gekommen. Und sie hatten kein sicheres Nachtlager. Im Osten ertönte ein Summen, als hätten dort Singende Steine eine eigenartige Melodie angestimmt.
    „Sieh mal“, sagte Vielarm.
    Das Summen ging von einem hellen Punkt aus, der sich ihnen näherte. Dreiauge hatte so etwas noch nie gesehen. Ein Finger aus grellweißem Licht ging von dem Ding aus, strich hierhin und dorthin, verblaßte wieder, flammte wieder auf. Plötzlich glitt der Lichtkegel auch über Dreiauge, Vielarm und Muruim hinweg. Die Blendung währte nur einen Sekundenbruchteil, aber Dreiauge erschrak zutiefst. Das Summen wurde wieder leiser.
    Vielarms Gesicht drückte tiefe Besorgnis aus. Der Metazahn sah von seiner Mahlzeit auf und knurrte dem verblassenden Lichtpunkt nach.
    „Ruhig, Muruim, ruhig.“
    „Das waren sie“, sagte Vielarm leise und brachte Dreiau ge den Speer zurück. „Das war ein Begleiter der Gleichen!“
    „Ich denke, du hast sie hier noch nie gesehen …“
    „Bis jetzt noch nicht.“
    In der Richtung, aus der der Summer gekommen war, glühte ein diffuses Licht.
    „Was mag das sein?“
    Vielarm zuckte mit seinen Achseln. „Ich weiß nicht mehr als du, mein junger Freund.“
    „Dort müssen die Lebenssteine sein, von denen mein Vater gesprochen hat. Das heißt, falls ich mich nicht in der Richtung getäuscht habe.“
    Vielarm antwortete nicht, sprach auch dann noch nicht, als er von Dreiauge zum Weitermarschieren aufgefordert wurde. Die ersten Hornizz tauchten auf, Stechinsekten, Aasfresser, so groß wie eine Männerhand. Muruim fauchte, aber die Hornizz kümmerten sich nicht weiter um ihn. Sie würden sich vollfressen – und dann nach einem Wirt Ausschau halten, in dessen lebendem Körper sie ihre Eier ablegen konnten. Dreiauge hatte nicht das Bedürfnis, von innen heraus aufgefressen zu werden. Das Licht jenseits der Hügelkette zog ihn an, und Muruim und Vielarm folgten ihm.
     
    Der Pflanzenfilz wurde sehr schnell lichter. Dreiauge horchte in sich hinein, aber er empfing nicht die Ausstrahlungen des Strahlenlichts. Vielleicht hatte sich sein Vater geirrt, vielleicht war es auch nur eine Geschichte gewesen, wie man sie Knaben erzählte. Der Metazahn hatte seine Mahlzeit beendet, wurde aber dennoch immer unruhiger. Das war kein gutes Zeichen. Wäre Dreiauge allein gewesen und hätte er seinen toten Stammesbrüdern und -Schwestern nicht versprochen, ihren Tod zu rächen, dann wäre er sicher umgekehrt.
    Das Rotmoos verschwand, und als sie die Ausläufer der Hügel erreichten, war es vollkommen finster geworden. Das Kleinlicht wanderte nicht über den Himmel, und nur wenige Junglichter waren zu sehen. Vielarm hatte einmal behauptet, daß der wahre Name Großlichts Sonne sei und jener der Junglichter Sterne, aber Dreiauge konnte mit diesen Namen wenig anfangen.
    Das Licht, das hinter den Hügeln schimmerte, reichte zur Orientierung gerade aus. Ein leises Summen lag in der Luft, ähnlich dem des Summers, der vor einer Viertelstunde über sie hinweggeschwebt war. Dreiauge hatte seinen Zusatzblick weit geöffnet und vergewisserte sich, daß ihnen von den Nachtgeschöpfen hier keine Gefahr drohte. Immer wieder mußte er sich daran erinnern, daß er hier keine Verbindung mehr hatte. Sein Lebensstein konnte ihm kaum noch weiterhelfen.
    „Ganz ruhig, Muruim“, summte Dreiauge, und der Metazahn preßte sich eng an ihn. Etwas machte seinem Begleiter Angst, und das ließ auch Dreiauge nervös werden.
    Als sie schließlich die Kuppe des Hügels erreichten, ließen sie sich zu Boden fallen und zitterten. Unter ihnen war eine gewaltige Grube, einem Loch in der Welt gleich. Sie war unzählige Manneslängen tief, und der gegenüberliegende Rand lag inmitten eines dunstigen Nebels verborgen, dessen winzige

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