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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans J. Alpers
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Tropfen Licht reflektierten, das von Gebilden stammte, die Dreiauge und auch Vielarm noch nie zuvor gesehen hatten. Tief am Boden des riesigen Loches krochen Begleiter der Gleichen dahin. Sie fraßen sich mit ihren hungrigen Mäulern in den Boden hinein, hinterließen weite re, kleinere Löcher. Manchmal hielt einer dieser Begleiter inne, und dann lösten sich Lebewesen, die im Vergleich zu ihnen winzig aussahen, von ihnen. Sie schritten hierhin und dorthin und kehrten dann wieder in das Innere ihrer Begleiter zurück.
    „Dein Vater hat nicht gelogen“, sagte Vielarm leise. „Hier hat es Lebenssteine gegeben. Vielleicht sogar sehr viele. Aber die Gleichen haben sie alle mit sich genommen, und jetzt sind es nur mehr so wenige, daß wir kaum das Strahlenlicht wahrnehmen können.“
    Dreiauge fühlte sich plötzlich unsagbar müde.
    „Warum?“ fragte er. „Wissen die Gleichen denn nicht, daß sie damit die Einheit zerstören? Hier wird es bald keine Thilas mehr geben. Und die Silbertau reagieren nicht mehr auf unsere Signale …“
    „Die Welt verändert sich“, gab Vielarm leise zurück. Sei ne Stimme vibrierte leicht.
    „Sieh dort“, sagte Dreiauge und deutete nach links. An dem Steilhang, der zur Grube hinabführte, hatten sich fünf fingerähnliche Gebilde geformt. „Singende Steine. Die Kraft der Lebenssteine, die ihr Wachstum verhindert, existiert nicht mehr. Nicht lange, und es werden mehr werden. Die Große Kälte wird kommen und alles Leben ersticken.“
    Die Müdigkeit in Dreiauge nahm weiter zu. Er hatte Mü he, seine drei Augen offenzuhalten. Der Metazahn legte seinen Schädel auf die Seite und zischelte. Dreiauge packte seinen Speer. „Ich habe die Dämonen gefunden“, sagte er, und sei ne Breitlippe verformte sich dabei. Die Kälte der Nacht floß in seinen Gliedern, und er verfestigte seine Außenhaut, indem er sich auf seinen Lebensstein konzentrierte. Jetzt würde er nur noch wenig Körperwärme verlieren. Muruims Zunge tastete umher. „Willst du mir helfen, Freund? Ich habe geschworen, die Dämonen anzugreifen und zu vernichten. Ich werde den Schwur nicht brechen.“
    „… Ge … fahr …“
    „Ja, ich weiß, Muruim. Große Gefahr.“
    „… Nicht … die … Gleichen … anders …“
    Heiterkeit entstand in Dreiauge. „Was macht das schon?“ lachte er. „Unsere Welt stirbt. Wir sterben. Alles geht einmal einem Ende entgegen.“
    Er drehte sich auf den Rücken. Das Gras, das an den Hängen des Hügels wuchs, hatte sich verändert. Überall hatten sich Blüten geöffnet. Sie schwangen nun hin und her und stießen dabei Schwärme von Pollen ab, die von dem sanften Wind davongetragen wurden.
    Dreiauge strich sich über seine nun harte Haut, malte leise murmelnd Zeichen in den staubigen Belag. Heiterkeit und Müdigkeit nahmen weiter zu. Lachend fiel Dreiauge in einen tiefen Schlaf.
    Der Metazahn hechelte, und seine Zunge glitt immer wieder über den Körper seines Herrn, um die Haut von dem Blütenstaub zu befreien. Aber immer weitere Pollensäcke platzten.
     
    Während der Nacht veränderte sich Vielarms Geschlecht. Die Pollen waren der Auslöser, und die Hormondrüsen überschwemmten seinen Körper daraufhin mit Stimulanzia. Während der Metazahn sich einige Meter zurückgezogen hatte, immer bereit, aus seinem Halbschlaf hochzufahren, wenn sich eine Gefahr näherte, veränderte sich der Schlaf Dreiauges und Vielarms in eine euphorische Trance. Der Lebensstein Dreiauges schien heller zu strahlen, als er auf die Veränderung des Hormonhaushalts in den beiden Körpern reagierte und die Veränderung synchronisierte.
    Dreiauge und Vielarm legten ihre Kilts ab. Vielarms Penis hatte sich erst verformt und dann zurückgebildet. Die Veränderung, erst einmal in Gang gekommen, forderte Entsprechungen. Muruim knurrte, aber er begriff auch, daß er keine Möglichkeit hatte, hier einzugreifen. Einige Minuten lang war Vielarm geschlechtslos, als sich sein Penis vollkommen zurückgebildet hatte. In seinem Unterleib bildeten sich andere Organe, und dann wuchs zwischen seinen Schenkeln eine Vagina. Aus Vielarm dem Wanderer war Vielarm die Empfängerin geworden. Dreiauges Hände strichen über noch weiter anschwellende Brüste. Sein eigener Penis war hart und steif geworden, und sein Herz pochte schnell und laut. Die Dämonen waren vergessen, die Welt war verschwunden, Muruim weit fort.
    Wären die Ausstrahlungen weiterer Lebenssteine in der Nähe gewesen, dann hätten sie diesen Prozeß vielleicht

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