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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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nett er auch war. Sie war an Geld gewöhnt.
    Manchmal fuhr sie nach der Arbeit per Autostopp nach Hause. Manchmal holte Charlie sie ab, wenn sie ihm das Benzin bezahlte. Einmal, als er sie wieder abholte, kam er gerade zurecht, wie sie von drei Schlägern belästigt wurde, die sie mitnehmen wollten. Ihr Anführer blies ihm Rauch ins Gesicht.
    „Belästigen dich diese Lungenschwindsüchtigen?“ fragte er.
    „Halte dich heraus, Charlie. Ich kann Karate.“
    „Das ist nichts für eine Dame.“ Er nahm die Pose eines kampferprobten Offiziers an. „Verschwindet!“
    Sie verschwanden.
    „Wie hast du das gemacht?“ Sie staunte.
    Er lachte. „Leute herumzukommandieren und Frauen und Kinder zu retten ist in der Familie erblich. Eine alte militärische Tradition. Unter den McDougalls hingegen gelte ich als Transuse.“
    Diana beschloß, sich von Charlie unabhängig zu machen, und kaufte sich für fünfzig Dollar ein Auto und eine Versicherungspolice mit wöchentlicher Prämienzahlung. Zuvor hatte sie ein paar Benzinmarken abgezweigt. Das Auto schaffte die halbe Strecke nach Hause.
    „Charlie“, sagte eine bittende Stimme am Telephon. „Ich stecke auf der Straße nach Stonefield in der Haarnadelkurve. Wäre es zuviel Mühe für dich, herzukommen und mich zu holen? Nimm ein Seil mit.“
    „Ein Seil?“
    „Zum Abschleppen meines Autos.“
    „Deines Autos!“
    „Ich habe mir ein Auto gekauft.“
    „Wieviel hat es gekostet?“
    Sie murmelte eine Antwort.
    „Großer Gott! Dafür bekommt man nicht einmal eine Schiebkarre, die nicht schon vom Rost zerfressen ist!“
    „Es machte Geräusche und gab dann den Geist auf. Kannst du es reparieren?“
    Er seufzte. „Vielleicht sind es die Zündkerzen. Ich komme sofort.“
    Die Kolben hatten sich festgefressen. „Wieviel kostet ein neuer Motor?“ fragte sie weinerlich.
    „Ach, so an die tausend Dollar.“
    Sie weinte auf dem ganzen Heimweg. Er versuchte sie mit der Bemerkung zu trösten, er könne etwas für die Reifen bekommen und vielleicht auch für ein paar andere Teile, aber es nützte nichts. Sie tat ihm so leid, daß er am nächsten Tag ihr Auto zur Garage eines Freundes abschleppte und den ganzen Tag lang den Motor reparierte. Am Abend holte er sie ab.
    „Wo ist der Lastwagen?“
    „Ich bin mit dem Pkw da.“
    „Ich wußte nicht, daß du Autos reparieren kannst.“
    „Kann ich auch nicht, aber ich habe mich am MIT mit der Reparatur technisch überholter Düsenmaschinen beschäftigt.“
    „Und woher hast du das Geld für die Ersatzteile?“
    Charlie grinste wie einer, der einem anderen gerade beim Spiel das ganze Geld abgenommen hat.
    „Mein Vater ist Millionär. Man räumt mir hier in der Gegend sozusagen Kredit ein. Er mault darüber wie der Teufel, aber er zahlt die Rechnungen.“
    „Ich verstehe dich nicht. Warum treibst du dich untätig herum, wenn du einen Posten als Mechaniker annehmen könntest?“
    „Diana! Das ist Arbeit! Ich habe es nur für dich gemacht.“
    „Du bist meine süße kleine Torte. Wie kann ich mich für dich aufopfern?“
    „Unterhalte mich im Bett.“
    „Ich gehöre deinem Vater!“ meinte sie entrüstet.
    „Was ist das für ein Käse?“ knurrte er.
    „Ein Mädchen gehört dem Mann, der ihr die Jungfräulichkeit genommen hat.“
    Er stöhnte. „Du glaubst doch nicht an diesen Mumpitz?“
    „Aber gewiß!“
    „Du klingst wie mein Großvater.“
    „Bist du in mich verliebt?“ fragte sie besorgt.
    „Einen Zoll, vielleicht auf eineinviertel Zoll zu.“
    Als sie auf der Strecke von Stonefield in der Haarnadelkurve ins Schleudern kamen, küßte sie ihn. „Wenn ich nicht deinem Vater zuerst begegnet wäre, würde ich dich auch eineinhalb Zoll lieben.“ Sie küßte ihn wieder.
    „Paß auf. Du machst dich schmutzig. Ich konnte die ganze Schmiere nicht abwaschen.“
    „Das ist mir gleich. Ich möchte nett zu dir sein. Was war das netteste, das dir je zugestoßen ist – vom Sex abgesehen?“
    „Als Betty mir erlaubte, sie zu baden.“
    Diana krächzte: „Ich werde dir dein Bad schon geben!“
    Sie seifte ihn sorgfaltig ein und beeilte sich nicht mit dem Wegstreicheln der schwarzen Schmiere. Ihn zu berühren machte sie einsam und glücklich zugleich. Er versuchte sie zu überreden, zu ihm in die Wanne zu kommen, aber sie weigerte sich. Als sie ihn nachher abtrocknete, versuchte er sie zu küssen, und sie schlug nach ihm, und sie balgten sich. Sie rannte in das große Schlafzimmer, aber die Umarmung von Byrons Porträt

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