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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wanden. Der unbedeutende Mr. Denton wäre nicht schlecht beraten gewesen, aus Höflichkeit einen Generatorabschöpfer über dem Publikum aufzuhängen, damit aus der Affäre wenigstens ein kleiner Nutzen gezogen worden wäre: Die Besucher des Theaters starben vor Langeweile.“
     
    Penton sah aus dem Fenster und wunderte sich über die gallige Bitterkeit, die Armor an den Tag gelegt hatte, indem er es ihm ermöglichte, das Schlachthaus zu besichtigen. Er hatte gewußt …
    Durghemmer unterbrach seine Gedanken.
    „Komm mal rüber, Kleiner!“
    Denton wollte nicht auf die andere Seite des Generators gehen. Er wollte Durghemmer nicht ansehen.
    „ Komm her, Junge!“
    Denton seufzte und stand auf. „Ja?“
    Durghemmers Gesicht war rund und kräftig, seine Augen waren leuchtende Knöpfe in den Höhlen über seinen Wangen. Er hatte einen kleinen, runden Mund, ein Büschel weißen Haars und ein winziges Kinn. Seine Backen bebten, wenn er lachte. Er deutete mit einem Wurstfinger auf Denton.
    „Hast du vor irgend etwas Angst, Kleiner?“
    „Sollten Sie nicht schlafen, Mr. Durghemmer? Es ist neun Uhr vorbei.“
    „Solltest du nicht schlafen, Kleiner? Schlafen?“ Er lachte schrill, das Läuten von Kuhglocken schien gedämpft durch den Kunststoffmantel des Abschöpfers zu dringen. Halb aufgerichtet, schnitt er eine Grimasse und fiel zurück.
    Emanuel Durghemmer war vor drei Jahren mit Hirnhautentzündung ins Hospital eingeliefert worden und lag im Sterben. Er war von zu weit her gekommen, um ihm noch wirksam helfen zu können, man nahm an, daß er innerhalb einer Woche sterben würde. Sofort wurde ein Generator über ihm angebracht. Er fiel in ein monatelanges Koma. Als er erwachte, hüpften die Nadeln. Den Anzeigen zufolge war er durch die Wiedererlangung des Bewußtseins dem Tod einen wesentlichen Schritt näher gekommen. Und gemäß der Hospitallegende hatte er sich direkt nach seinem Erwachen aus dem Koma aufgesetzt und gelacht. Der Generator hatte wieder einen Verlust an Lebenskraft und einen entsprechenden Gewinn an entropischer Energie registriert. Drei Jahre lang hatte Durghemmer jede Woche Anzeichen dafür gezeigt, daß er sich an der Grenze zum Tode befand. Immer unter Schmerzen, lieferte er mehr negative Energie als jedes andere Individuum im Hospital. Und er hatte ein ätzend-bettlägeriges Benehmen entwickelt, mit dem er den Bemühungen der Ärzte Widerstand leistete.
    Denton war durch Durghemmers paradoxe Jovialität beunruhigt. Aber seine Schicht war erst in zwei Stunden zu Ende. Er entschied sich, das Beste daraus zu machen und zu versuchen, möglichst viel herauszukriegen.
    Durghemmers Verhalten schien Donnas drohenden Tod irgendwie zu einem lächerlichen Akt werden zu lassen.
    „Du wunderst dich, nicht wahr?“ fragte Durghemmer, immer noch der Politiker, der seine Rhetorik einsetzte. „Du wunderst dich, wie ich es anstelle, am Leben zu bleiben.“
    „Nein. Tangiert mich nicht mal peripher.“
    „Tut es doch, sehr sogar. Es interessiert dich aus dem einfachsten Grunde überhaupt. Du weißt, daß du eines Tages sterben wirst, und fragst dich, wie lange du es unter dem Generator aushalten mußt und wie es sein wird, wenn du siehst, wie die Nadel steigt und fällt. Oder vielleicht … wenn du es nicht bist, dann ist es jemand anders! Stirbt jemand, dem du nahestehst?“
    Es war kein Wunder, daß Durghemmer es wußte. Der alte Parasit war seit drei Jahren im Hospital, mit einer Rekordzeit von zweieinhalb Jahren unter dem Generator. Er konnte den Tod aus weiter Entfernung riechen.
    „Also gut – und was weiter?“ sagte Denton impulsiv. „Sie haben recht. Es ist meine Freundin.“
    „Hat sie Krebs zwischen den Beinen?“ Ein hohles Lachen hallte in dem Abschöpfer wider. Zeichen einer seltsamen Heiterkeit vermischten sich ununterscheidbar mit denen großer Qual.
    Denton wollte den Kunststoff des Abschöpfers zerschlagen, um seine Faust in den sauren Mund des alten Politikers zu schmettern. Statt dessen sagte er kühl: „Nein, sie wurde erstochen. Ich muß sie sehen. Ich habe gehört, daß sie heute nachmittag für einen Moment zu sich kam. Vielleicht kann ich …“ Er hob die Schultern. „Ich habe etwas zu erklären.“
    „Kannst sie genausogut abschreiben, Kleiner. Niemand außer mir hat jemals herausbekommen, wie man es benutzen kann. Ich hatte ein gutes Training, als ich Bürgermeister war.“ Er lachte schallend und hustete Schleim aus.
    „Was haben Sie mit Burt Lemmer gemacht?“
    „Der

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