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Der große Ölkrieg

Der große Ölkrieg

Titel: Der große Ölkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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wecken, sie dazu bringen, daß sie sich ihren Weg ins Leben zurückkämpfte. „Donna!“ Seine Stimme vibrierte hysterisch.
    Sie öffnete die Augen zu einem Spalt und murmelte: „Sie haben einen psychologischen Test mit dir gemacht, oder? Sie haben dich getestet und wußten, daß du der Richtige für den Job bist.“
    Dann hastete die Schwester hinein, und Denton drückte den grünen Knopf, der den Abschöpfer hob.
    Als er ging, sah er die Nadeln; sie stiegen immer noch. Der Generator kicherte gierig vor sich hin.
     
    Mit großer Mühe schlurfte er durch die Hallen, zwei Nächte fehlenden Schlafs machten ihm zu schaffen. Seine Arme und Beine schienen zu erschlaffen, als ob seine Knochen sich langsam auflösten. Er kam zu dem Fenster, von dem aus man auf den Parkplatz hinunterblicken konnte. Wie er vermutet hatte, wartete Armor dort auf ihn. Unentschlossen kurvte er auf dem Parkplatz herum, hin und her, hin und her, ohne anzuhalten, immer in Bewegung.
    Denton ging weiter, er war jetzt nicht in der Lage, Armor gegenüberzutreten. Er schlich die langen, antiseptischen Korridore hinunter. In seiner Einbildung sah er, wie negative Energie von ihm ausging, einer dunklen Gloriole gleich. Der Halbschatten wurde dunkler, als er tiefer in seine Erschöpfung sank. Seine Kehle zog sich zusammen, bis er kaum mehr atmen konnte. Er erinnerte sich genau an die Form des dünnen Blutfadens auf Donnas Kinn, das letzte, was er gesehen hatte, bevor die Schwester ihn hinausgeschickt hatte. Er war aus ihrer Nase langsam und stetig über die Wangen gesickert, hatte sich verteilt und verästelt wie ein schwarzer Blitzstrahl.
    In seiner Vorstellung sah er die Atmosphäre um sich herum von einer Vielzahl roter Verästelungen erfüllt, von Strängen schwebender, ätherischer, blutgefüllter Kapillare. Die roten Linien verbanden die Krankenpfleger und Schwestern, die geisterhaft an ihm vorüberhasteten wie jene Drähte, die Durghemmer beschrieben hatte. Denton ging langsam, wie durch geschmolzenes Wachs, zu Durghemmers Zimmer.
    „Ich will es wissen , Durghemmer“, sagte er zu dem alten Mann, als er den sterilen Raum betrat. „Daß Sie aus dem Abschöpfer negative Energie für sich stehlen, ist mir klar. Was ich wissen will ist, wie .“
    Der alte Mann zeigte ihm ein zahnloses Grinsen. Sein Gaumen glich der Ruinenlandschaft einer zerbombten Stadt. Er setzte sich auf, und die Nadeln stiegen wieder an.
    Denton lehnte sich matt an den Generator, entschlossen, sich über sein Verhältnis zum Tod und zum Sterben klarzuwerden.
    „Ich weiß, was du wissen willst, Denton.“ Durghemmer lachte. Staubige Motten tanzten in seiner Kehle.
    „Ich brauche dich nur anzusehen, und ich weiß, daß das Mädchen tot ist.“
    Denton nickte. Die Bewegung glich der einer Vogelscheuche, die von einem schwachen Windstoß geschüttelt wird. „Klar, mein Junge. Ich werde dir zeigen, wie ich gerade in einem solchen Loch wie diesem leben und gedeihen kann. Ich werde dir zeigen, wie ich, ein Fasan unter Glas, unter diesem Ding eine ausgeglichene Balance aufrechterhalte. Ich werde es dir ganz genau, ehrlich und gewissenhaft zeigen, das schwöre ich bei Gott. Sieh mir jetzt zu.“
    „Ihnen zusehen? Sie meinen, ich kann sehen , wie Sie es machen?“
    „Klar. Du brauchst jetzt nur zuzusehen.“
    Die Luft des dämmrigen Raums schien zu Fragmenten tiefster Dunkelheit zu gerinnen. Der Generator summte fröhlich vor sich hin. Denton beugte sich vor, seine Hände ruhten kurz auf der Kontrollarmatur. Ohne jede Hoffnung heftete sich der Blick seiner müden Augen dann wie gebannt auf Durghemmer.
    Der dem Verfall preisgegebene Politiker lehnte sich zurück und faltete die Hände über der Brust. Und dann fing er an zu kichern.
    Denton war völlig verblüfft. Soweit er sehen konnte, tat der alte Mann überhaupt nichts …
    … überhaupt nichts – außer lachen!

 
Ronald M. Hahn
Der Herr der Welt
     
    Vor zwei Jahren besuchte mich nach einem langjährigen Auslandsaufenthalt (schließlich hat ja jeder mal einen kleinen Disput mit den Jungs von der Steuerfahndung) völlig überraschend ein Wesen, das ich anfangs für meinen alten Spezi Sepp Siebenkäs (der die famose SF-Serie Paule Pluto und die Schleimtriefmonster vom Uranus geschrieben hat) hielt. Als habe er absolut vergessen, daß er bei mir noch mit einer halben Flasche Fusel in der Kreide stand, stieg er fröhlich pfeifend in meinen feuchten Keller hinab, wo ich (neben den Beeten meiner Champignonzucht) nicht nur meine

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