Der Healing Code
Das Brechen der Ziegelsteine sei nur noch die physische
Manifestation der inneren Glaubenssätze dieses Jungen gewesen.
Welches sind die Ziegelsteine
in Ihrem Leben? Was auch immer sich dahinter verbirgt, es ist sehr
wahrscheinlich, dass sie da sind, weil es Ihnen schwerfällt zu glauben. Ich
kann Ihnen eines versprechen: Wenn Sie in der Lage sind, die Wahrheit zu
glauben, werden die Ziegelsteine, die Ihnen den Weg verstellen, einfach
wegfallen.
Was dieser Junge vor vielen
Jahren in China vollbrachte, ist eine vollkommene Demonstration der Macht, die
der Glaube mit sich bringt — und zwar in dem Maße, dass fast nichts mehr
unmöglich ist.
Unsere
bewussten und unsere echten Glaubenssätze
Die erste Verabredung, die ich
mit meiner Frau Tracey (Hope) hatte, fand 1985 statt. Ich holte sie ab, wir
gingen in einen Park, und ich breitete eine Decke auf dem Boden aus. Wir
redeten vier Stunden lang. Wir sprachen über das, woran wir glaubten. Über das
Leben, Kinder, Familie, Gott, Religion, einfach über alles, was uns einfiel.
Ich weiß noch gut, dass ich an diesem Abend oft «Ich denke» und «Ich glaube»
sagte, und Tracey antwortete darauf: «Und ich glaube...»
Das war ein für die erste Zeit
unserer Beziehung und auch für unsere Verlobungszeit recht typisches Gespräch.
Tatsächlich war ich entschlossen, dass meine Ehe anders als so viele Ehen
werden würde, die in Scheidung, Apathie oder ewigem Streit geendet hatten. Ich
war überzeugt, dass Tracey und ich heirateten, weil wir dasselbe glaubten und
anstrebten. Ich wollte, dass wir um die möglichen Landminen wussten, die auf
dem Weg lauern mochten. Mit anderen Worten: Unsere Ehe würde traumhaft werden,
weil wir uns liebten, dieselben großen Ziele im Leben hatten und so gut
vorbereitet waren wie nur möglich.
Über den Tag, an dem Tracey und
ich heirateten, kann ich ehrlich sagen, dass wir meiner Meinung nach so bereit
waren, wie man nur bereit sein konnte. Nicht nur dass wir schon viele Gespräche
wie an unserem ersten Abend gehabt hatten, wir hatten auch einen
Ehevorbereitungskurs gemacht, Persönlichkeitsgutachten eingeholt und sie
verglichen, niedergeschrieben, was wir im Leben erreichen wollten und was nicht
und wie wir mit welchen Situationen umgehen würden. Junge, waren wir
vorbereitet!
Also heirateten wir, und nicht
einmal ein Jahr später wünschten wir uns beide die Scheidung. Was in aller Welt
war nur passiert? Ich weiß jetzt, dass Tracey und ich, wenn wir «Ich glaube» sagten,
das meinten , was wir bewusst glaubten. Das, was
unserer Schlussfolgerung nach den meisten Sinn ergab, wenn wir die logische
Faktenlage betrachteten. Das Problem ist nur, dass uns 90 Prozent unserer
Glaubenssätze nicht bewusst sind. Unser rationales bewusstes Glaubenssystem
baut auf dem Reiz-Reaktions-System aus Geheimnis Nr. 5 auf, und dieses System
ist uns weitgehend unbewusst. Selbst wenn diese schützenden Glaubenssätze in
unserem Unbewussten weggesperrt sind — um jedes Mal reaktiviert zu werden, sobald
Umstände eintreten, die uns (wieder) Kummer machen könnten — , wissen wir nicht, dass das so ist. Wenn wir also «Ich glaube» sagen, meinen wir
eigentlich «Mein Bewusstsein glaubt».
Nach unserer Heirat traten
Umstände ein, die bei beiden von uns schmerzliche Erinnerungen reaktivierten.
Diese schmerzlichen Erinnerungen umgingen die bewussten Glaubenssätze, über die
Tracey und ich uns verständigt hatten. Anders ausgedrückt: Unsere bewussten
Glaubenssätze hatten sich weitgehend verabschiedet, und wir lebten nach unseren
Reiz-Reaktions-Glaubenssätzen, ohne es jedoch zu wissen. Wir führten unsere
Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen auf die aktuelle Situation zurück. Ich
gab Tracey die Schuld daran, und sie gab sie mir. Wir regten uns auf,
schmollten, wir taten alles Mögliche, weil wir glaubten, dass es die aktuelle
Situation war, die uns Probleme machte. Dabei war es doch schon immer unser
Reiz-Reaktions-Glaubenssystem gewesen.
Gewohnheiten
und was wir wirklich glauben
Jahrelang war es zwischen
Tracey und mir immer wieder darüber zum Streit gekommen, wer die Betten machen
sollte. Aus irgendeinem Grund ist das eine meiner Aufgaben, nur bin ich
offenbar (wie Sie sich wahrscheinlich schon denken können) nicht dazu
geschaffen. Also blieben die Betten jahrelang ungemacht, Tracey war frustriert
und wütend auf mich, sodass ich mich schuldig fühlte und ebenfalls ärgerlich
wurde. Ich ertappte mich häufig dabei, wie ich es
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