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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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Protektor des Reiches, tritt vor und wird kämpfen, um die Wahrheit der Anschuldigungen gegen den Bastard Glendon zu beweisen.«
    Und die Jahre fielen von ihm ab. Plötzlich war Dunk wieder in Aschfurt und lauschte Baelor Speerbrecher, ehe sie losgingen und um sein Leben kämpften.
    Er stellte die Kriegslanze zurück und holte eine Turnierlanze aus dem nächsten Gestell; vier Meter lang, schlank, elegant. »Nehmt diese«, sagte er zu Ser Glendon. »Die haben wir in Aschfurt auch benutzt, beim Urteil der Sieben.«
    »Der Fiedler hat eine Kriegslanze gewählt. Er will mich töten.«
    »Zuerst muss er Euch treffen. Wenn Euer Stoß sitzt, wird Euch seine Lanze nicht berühren.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ich schon.«
    Ser Glendon riss ihm die Lanze aus der Hand, wendete und trabte zur Bahn. »Mögen uns die Sieben schützen. Uns beide.«
    Irgendwo im Osten flackerten Blitze über den hellen rosa Himmel. Daemon gab seinem Hengst die goldenen Sporen, preschte los wie ein Donnerschlag und senkte die Kriegslanze mit der tödlichen Eisenspitze. Ser Glendon hob den Schild und galoppierte ihm entgegen, wobei er die längere Lanze über dem Kopf seiner Stute hielt, damit sie den jungen Prätendenten in die Brust treffen würde. Schlamm spritzte von den Hufen auf, und die Fackeln schienen heller zu brennen, wo die beiden Ritter vorbeidonnerten.
    Dunk schloss die Augen. Er hörte ein Krachen , einen Ruf, einen Aufprall.
    »Nein«, hörte er Lord Gipfel wütend schreien. »Neiiiinn.« Einen winzigen Moment empfand Dunk beinahe Mitleid für ihn. Er öffnete die Augen wieder. Reiterlos trabte der große schwarze Hengst dahin. Dunk rannte los und griff ihm in die Zügel. Am anderen Ende der Bahn wendete Ser Glendon Ball seine Stute und hob die zersplitterte Lanze. Männer rannten auf den Platz zum Fiedler, der mit dem Gesicht nach unten in einer Pfütze lag und sich nicht rührte. Als sie ihm auf die Beine halfen, war er von Kopf bis Fuß mit Schlamm überzogen.
    »Der Braune Drache!«, rief jemand. Gelächter hallte über den Hof, während die Dämmerung sich über Weißstein ausbreitete.
    Es dauerte nur Augenblicke, dann halfen Dunk und Ser Kyl dem jungen Glendon Ball vom Pferd. Im gleichen Moment ertönte die erste Fanfare, und die Wachen auf den Mauern schlugen Alarm. Vor der Burg war ein Heer erschienen und tauchte aus dem Morgennebel auf. »Ei hat gar nicht gelogen«, sagte Dunk erstaunt zu Ser Kyl.
    Aus Jungfernteich kam Lord Muton, von Rabenbaum Lord Schwarzhain, aus Dämmertal Lord Finsterlyn. Die königlichen Besitzungen um Königsmund herum schickten Heufurts, Rosbys, Schurwerths, Massies und die geschworenen Schwerter des Königs, die von drei Rittern der Königsgarde angeführt und von dreihundert Rabenzähnen mit langen weißen Wehrholzbogen verstärkt wurden. Die Irre Danelle Widersten selbst ritt mit ihrer Streitmacht aus den Spuktürmen von Harrenhal heran und trug eine schwarze Rüstung, die sich an ihren Leib schmiegte wie ein eiserner Handschuh. Ihr rotes Haar leuchtete hell.
    Im Licht der aufgehenden Sonne glitzerten die Spitzen von fünfhundert Lanzen und zehnmal so vielen Speeren. Die grauen Banner der Nacht wurden in einem halben Hundert fröhlicher Farben im Morgenlicht wiedergeboren. Und über allem wehten zwei königliche Drachen auf nachtschwarzem Grund: die große dreiköpfige Bestie von König Aerys I. Targaryen, rot wie Feuer, und eine weißgeflügelte Furie, die rote Flammen spuckte.
    Es ist doch nicht Maekar, erkannte Dunk, als er diese Banner sah. Das Banner des Prinzen von Sommerhall zeigte vier dreiköpfige Drachen, zwei und zwei, das Wappen des viertgeborenen Sohns des verstorbenen Königs Daeron Targaryen dem Zweiten. Ein einzelner weißer Drache verkündete die Anwesenheit der Hand des Königs, Lord Brynden Strom.
    Blutrabe persönlich war nach Weißstein gekommen.
    Die Erste Schwarzfeuer-Rebellion hatte ihr Ende auf dem Rotgrasfeld in Blut und Ruhm gefunden. Die Zweite Schwarzfeuer-Rebellion dagegen nahm ein klägliches Ende. »Sie können uns nicht einschüchtern«, rief der junge Daemon von den Wehrgängen herunter, nachdem er den Ring aus Eisen gesehen hatte, der sich um die Burg geschlossen hatte, »denn unsere Sache ist gerecht. Wir schlagen uns durch ihre Reihen und reiten entschlossen nach Königsmund! Blast die Fanfaren!«
    Aber Ritter und Lords und Waffenknechte beachteten ihn nicht und sprachen nur leise miteinander. Einige schlichen sich zu den Stallungen oder den Ausfalltoren davon,

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