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Der Heckenritter von Westeros

Der Heckenritter von Westeros

Titel: Der Heckenritter von Westeros Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R.R. Martin
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die Stimme. »Bleib nicht länger bei ihm als unbedingt notwendig. Du kannst Regen seinen Willen lassen und dich von Seiner Lordschaft verabschieden, bevor Butterquell erneut die Seiten wechselt. Reite nach Jungfernteich. Das ist näher als Königsmund.«
    »Was ist mit Euch, Ser?«
    »Mach dir keine Sorgen um mich.«
    »Ich bin Euer Knappe.«
    »Ja«, erwiderte Dunk, »und deshalb tust du, was ich dir sage, sonst setzt es eine anständige Ohrfeige.«
    Eine Gruppe Männer verließ die Große Halle und blieb kurz stehen, um die Kapuzen aufzusetzen, ehe man in den Regen hinaustrat. Der Alte Ochse befand sich unter ihnen, und auch der dürre Lord Kaswell, der schon wieder zu viel getrunken hatte. Beide machten einen weiten Bogen um Dunk. Ser Mortimer Kühn hatte einen neugierigen Blick für ihn übrig, sparte sich jedoch alle Worte. Uthor Unterblatt war nicht so zurückhaltend. »Ihr kommt spät zum Fest, Ser«, sagte er, während er sich die Handschuhe anzog. »Und wie ich sehe, tragt Ihr Euer Schwert wieder.«
    »Ihr bekommt das Lösegeld, falls Ihr Euch darüber Sorgen macht.« Dunk hatte den zertrümmerten Schild liegen lassen und den Mantel über den verwundeten Arm gezogen, um das Blut zu verbergen. »Es sei denn, ich sterbe. Dann habt Ihr meine Erlaubnis, meine Leiche zu fleddern.«
    Ser Uthor lachte. »Rieche ich da Ritterlichkeit oder doch nur schlichte Dummheit? Beide Gerüche sind sich so ähnlich, wenn ich mich recht erinnere. Es ist noch nicht zu spät, mein Angebot anzunehmen, Ser.«
    »Es ist später, als Ihr denkt«, warnte Dunk ihn. Er wartete Unterblatts Antwort nicht ab, sondern schob sich an ihm vorbei durch die Doppeltür. In der Großen Halle roch es nach Bier und Rauch und nasser Wolle. Oben auf der Galerie spielten leise einige Musikanten. Lachen hallte von den Hohen Tischen herüber, wo Ser Kerbel Pimm und Ser Lukas Neinland ein Trinkspiel veranstalteten. Oben auf dem Podest unterhielt sich Lord Gipfel ernst mit Lord Costayn, während Ambros Butterquells neue Gemahlin allein auf ihrem Hohen Stuhl saß.
    Unter dem Salz fand Dunk Ser Kyl, der seinen Kummer in Lord Butterquells Bier ersäufte. Sein Teller war mit einem dicken Eintopf gefüllt, der aus den Resten der gestrigen Nacht zubereitet worden war. »Eine Schüssel Braunes«, nannte man das in den Suppenküchen von Königsmund. Ser Kyl hatte offensichtlich keinen Appetit. Der Eintopf war kalt geworden, und das Fett glänzte auf dem Braunen.
    Dunk ließ sich neben ihm auf der Bank nieder. »Ser Kyl.«
    Die Katze nickte. »Ser Duncan. Möchtet Ihr ein Bier?«
    »Nein.« Bier war das Letzte, was er brauchte.
    »Fühlt Ihr Euch nicht wohl, Ser? Vergebt mir, aber Ihr seht …«
    … besser aus, als ich mich fühle. »Was hat man mit Glendon Ball gemacht?«
    »Sie haben ihn in den Kerker geworfen.« Ser Kyl schüttelte den Kopf. »Hurensohn oder nicht, der Junge kam mir nie wie ein Dieb vor.«
    »Er ist auch keiner.«
    Ser Kyl sah ihn schief an. »Euer Arm … Wie …?«
    »Ein Dolch.« Dunk wandte sich zum Podest um und runzelte die Stirn. Heute war er dem Tod zweimal von der Schippe gesprungen. Das würde den meisten Männern genügen. Dunk der Dummkopf, blöd wie eine Burgmauer. Er drückte sich hoch. »Euer Gnaden«, rief er.
    Ein paar Männer auf den Bänken in der Nähe legten die Löffel nieder, unterbrachen ihre Gespräche und sahen zu ihm herüber.
    »Euer Gnaden«, wiederholte Dunk, diesmal lauter. Er schritt über den myrischen Teppich auf das Podest zu. »Daemon.«
    Jetzt verstummte die halbe Halle. Am Hohen Tisch wandte sich der Mann, der sich selbst Fiedler nannte, zu ihm um und schenkte ihm ein Lächeln. Für das Fest hatte er ein violettes Gewand angelegt. Violett unterstreicht die Farbe seiner Augen. »Ser Duncan. Wie schön, Euch bei uns zu sehen. Womit kann ich Euch zu Diensten sein?«
    »Mit Gerechtigkeit«, sagte Dunk, »für Glendon Ball.«
    Der Name hallte von den Mauern zurück, und für einen kurzen Moment schien sich jeder in der Halle, ob Mann, Frau oder Knabe, in Stein verwandelt zu haben. Dann schmetterte Lord Costayn die Faust auf den Tisch und rief: »Er hat den Tod verdient, keine Gerechtigkeit!« Ein Dutzend Stimmen griffen den Ruf auf, und Ser Harbert Paege verkündete: »Er ist ein Bastard. Alle Bastarde sind Diebe oder Schlimmeres. Das Blut sagt alles.«
    Einen Augenblick lang verzweifelte Dunk. Ich stehe hier ganz allein. Aber dann drückte sich Ser Kyl die Katze vom Tisch hoch und schwankte nur leicht. »Der

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