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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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Trittplatten aus Aluminium von der Haustür zur Treppe, die Stufen hinauf und zu dem Badezimmer und den Schlafzimmern im Obergeschoss verlegt. Beweismaterial, das möglicherweise noch auf dem Teppich lag, wurde so durch die erhöhten Metallplatten geschützt. Rosen suchte sich seinen Weg über den improvisierten Steg in den Flur.
    Bei einem Bild an der Wand blieb er stehen. Eine gerahmte Aufnahme, ein Hochzeitsfoto von Phillip und Julia Caton: sie in Weiß, hübsch und mit einem Schleier, und er linkisch mit Zylinderhut und Frack. An jenem Tag hatten sie fröhlich gelächelt, und die Sonne hatte auf sie herabgeschienen, genau wie viele Jahre zuvor auf Rosen selbst und seine Frau Sarah.
    Er verspürte Trauer, als er die Treppe hinaufstieg.
    Oben im Gang schob DC Eleanor Willis, blass und rothaarig, gerade mit einer langen Pinzette eine Einwegspritze in eine durchsichtige Beweismitteltüte. Sie spähte hinein.
    «An der Nadel klebt Blut», sagte sie zu Rosen.
    «Aber bestimmt nicht seines», antwortete er.
    DS Craig Parker schnitt im Knien mit einem Cutter den dicken, grünen Teppich vor der Fußbodenleiste der Badezimmertür ab. Auf dem Teppich konnte man erkennen, dass etwas vom Badezimmer zur Treppe geschleift worden war. Parker wies Rosen darauf hin.
    «Er hat sie im Badezimmer erwischt», sagte er. «Und sie dann zur Treppe gezogen.»
    «Ich liebe den Klang eines Geordie-Akzents an einem kalten, düsteren Morgen», gab Rosen zurück.
    «Auch Ihnen einen wunderschönen Morgen, Sie trübseliger Cockney-Schwätzer.» Parker blickte Rosen über seinen Mundschutz hinweg an und fügte hinzu: «Alles in Ordnung mit Ihnen, David?»
    Rosen beugte sich vor. «Haben Sie so was schon öfter erlebt, Craig?»
    Statt einer Antwort lächelte Parker traurig. «Wir finden keine Stelle, wo er eingestiegen ist.»
    Craig Parkers Gesicht erinnerte an einen Bluthund. Seine müden Augen hatten genug gesehen, und die Tränensäcke darunter verrieten Erschöpfung. Nach dreißig Jahren bei der Londoner Polizei stand er drei Monate vor der Pensionierung.
    «Eleanor!» Parker stand langsam auf, als seine Assistentin aus dem Schlafzimmer kam und Rosen die Einwegspritze in der Tüte reichte.
    In der Injektionskammer war noch der Rest einer Flüssigkeit. «Zweifellos Pentothal. Das übliche Betäubungsmittel des Herodes-Killers. Die Spritze muss heruntergefallen sein, als er sein Opfer aus dem Haus geschafft hat», meinte Rosen.
    Willis stand Parker gegenüber. Bei drei hoben sie das Teppichstück in einer Bewegung hoch und trugen es in das nächstgelegene Zimmer, einen leeren Raum hinten im Haus.
    «War in den Zimmern irgendwas zu finden?», fragte Rosen.
    «Bisher nicht.» Teil zwei der Antwort war gewiss, der erste Teil voll verborgener Versprechungen.
    «Craig, wie lange werden Sie brauchen, um den ganzen Tatort durchzukämmen, das Haus, den Garten und die Straße draußen?»
    «Drei Tage.» Parkers Stimme hallte in dem hinteren Zimmer wider.
    «Wenn er sein Muster nicht ändert, ist sie bis dahin tot», erklärte Rosen. «Keine Einbruchspuren, sagen Sie?»
    «Danach haben wir als Erstes gesucht. Nichts.»
    «Was ist mit dem Nachbarhaus, Nr. 24?»
    «Dort wohnt keiner», bemerkte Willis auf dem Weg ins Badezimmer. «Nach dem Garten hinter dem Haus und dem Zustand der Fenster und des Anstrichs zu schließen.»
    Im Gegensatz dazu waren die Fensterrahmen des Badezimmers von Nr. 22 innen strahlend weiß, was durch das dunkle Fingerabdruckpulver, mit dem Willis sie einstäubte, noch betont wurde.
    Rosen ließ den Blick über die geschlossenen Zimmertüren wandern. «Welches ist das Kinderzimmer?» Willis zeigte mit der Spitze ihres Fingerabdruckpinsels darauf.
    Im Zimmer eines Babys zu sein, das wahrscheinlich niemals darin schlafen würde, das zwischen den mit Wolken bemalten Wänden niemals spielen, weinen oder atmen würde, erfüllte Rosen mit tiefem Kummer. Dass er bisher daran gescheitert war, der Mordserie Einhalt zu gebieten, war nahezu unerträglich.
    Rosen erblickte sein geisterhaftes Spiegelbild in der Scheibe. Der jungenhafte Wust schwarzer Locken widersprach dem Netz von Falten und den Schatten in seinem blassen Gesicht.
    Er sah auf die hübsche Vorstadtstraße hinaus, auf all die begehrenswerten Autos und attraktiven Häuser, und fasste dann DC Robert Harrison ins Auge. Dieser stand hinter Carol Bellwood, die sich mit Phillip Caton unterhielt. Rosens Blick wanderte weiter.
    Die Bäume in der Straße waren hoch und ausladend und

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