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Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin

Titel: Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ein Tag voller Pech
     
    »Oh nein! Das kann doch nicht sein, dass meine Turnschuhe sich aufgelöst haben?«
    Nur Stunden zuvor, als Janey Brown ihre Sporttasche im Umkleideraum aufgehängt hatte, war da noch ein kleines Paar strapazierfähiger Turnschuhe in der Baumwolltasche gewesen. Sie hatten da gemütlich dringelegen wie zwei kleine dicke Amselbabys. Jetzt fand sie dort nur noch zwei flache Gummisohlen mit ein paar schäbigen Stofffetzen dran. Ihre Turnschuhe waren tatsächlich geschmolzen.
    »Warum ich?«, stöhnte Janey. »Warum passiert so etwas in letzter Zeit immer mir?«
    Sie presste einen Finger auf ihren Tränenkanal, um nicht weinen zu müssen, doch ein kleiner Tropfen schaffte es trotzdem hindurch und lief ihre Nase herunter. So wie immer. Ganz egal, heute fühlte sich Janey ohnehin berechtigt zu weinen, ein bisschen zumindest. Ihr Pechtag hatte bereits angefangen, als sie am Morgen das Haus verließ und der Postbote ihr den Brief nicht geben wollte, obwohl er an sie adressiert war.
    »Aber es steht mein Name drauf!« Janey hatte auf die kritzelige Schrift auf dem großen weißen Umschlag gezeigt.
    »Na ja, könnte sein«, erwiderte der Postbote wenig hilfsbereit.
    Viel konnte sie von seinem Gesicht nicht erkennen, denn seine Schirmmütze war tief ins Gesicht gezogen. Einen kurzen Moment lang jedoch schien er verwirrt, und sein Mund öffnete und schloss sich wieder, ohne dass er etwas sagte. Eigentlich, dachte Janey, sieht er ein bisschen aus wie ein nervöser Goldfisch. Dunkle Schweißringe breiteten sich von seinen grauen Achseln in Richtung des kastanienbraunen Kragens aus.
    Vielleicht ist es sein erster Tag, dachte sie. Janey wusste alles über erste Tage. Vor ein paar Wochen musste sie an die neue Schule wechseln, und das war ziemlich unheimlich gewesen.
    Auf einmal grinste der Postbote und zeigte auf die Briefmarke. »Wer auch immer das geschickt hat, hat zu wenig drauf geklebt. Schau her, es sind nur zwei Marken drauf, und es müssten eigentlich, äh, vier sein. Ich werde den Brief besser wieder mit zur Post nehmen.«
    Janey schaute den Umschlag an. Es waren tatsächlich nur zwei Briefmarken draufgeklebt, doch irgendjemand hatte dazwischen die Zahl »4« geschrieben und dann zweimal »¼«. Janey hatte jedoch kaum Augen dafür, denn auf einmal erkannte sie auf der Briefmarke das lachende Strichgesicht ihres Onkels Solomon. Ihr Onkel war Eigentümer der Firma Sol Eis, die Eis am Stiel herstellte, und eine Zeichnung seines runden Gesichts war das Firmenlogo.
    Obwohl Janey ihn noch nie persönlich kennengelernt hatte, schickte Onkel Solomon ihr manchmal Geschenke. Und hier war ein Brief von ihm!
    »Schauen Sie«, sagte sie und versuchte, dem Postboten den Brief aus der Hand zu ziehen, »diese Zahlen hier sollen sicher bedeuten, dass ich Ihnen noch viereinhalb Pence schulde. Ich hab kein Fünfpencestück, aber ich kann Ihnen zehn geben.«
    »Hab kein Wechselgeld«, grinste der Postbote und zog stärker.
    »Sie können das Wechselgeld behalten!«
    Janey zog ein letztes Mal an dem Brief, und der Postbote ließ endlich los. Sie hatte mit so viel Kraft gezogen, dass ihre Faust nun plötzlich zurückschnellte und sie sich selbst ins Gesicht schlug. Ihre Augen taten schrecklich weh, und Tränen schossen hervor. Der Postbote betrachtete unsicher erst Janey, dann den Brief. Doch plötzlich drehte er sich um und eilte davon, während er sein Handy aus der Tasche zog.
    »Hey!«, rief Janey. «Bitte melden Sie das nicht dem Postamt. Ich wollte Ihnen doch das fehlende Porto bezahlen, ganz ehrlich!«
    Aber es war zu spät. Er war schon um die Ecke verschwunden.
    Janey stopfte den Brief in ihre Tasche. Zum Lesen war jetzt keine Zeit mehr - sie war sowieso schon spät dran. Unpünktlich zur Schule zu kommen würde noch mehr Ärger bedeuten. Und Janey hatte schon genug Pech gehabt, seit sie umgezogen war und an der neuen Schule anfangen musste. An ihrer bisherigen Schule war sie nicht unbeliebt gewesen. Eigentlich hatte sie sogar ziemlich viele Freunde gehabt - obwohl sie eher schüchtern war -, doch hier wollte niemand etwas mit ihr zu tun haben. Alle schienen bereits ihren festen Freundeskreis zu haben. Vielleicht hätte sie bessere Chancen gehabt, wenn sie gleich zu Beginn des Schuljahres dabei gewesen wäre. Aber nein. Keines der anderen Kinder war an Janey interessiert, und sie hatte bald den Eindruck, als stände »langweilig normal und normal langweilig« auf ihrer Stirn gestempelt.
    Und offensichtlich war

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