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Der Herr der Augenringe

Der Herr der Augenringe

Titel: Der Herr der Augenringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dschey Ar Tollkuehn
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als wäre er ganz von seiner Tasse in Anspruch genommen, als Spam aus dem Esszimmer herüberkam und begann, die Höhle aufzuräumen und die letzten Habseligkeiten von Dildo zur Einlagerung einzupacken.
    »Sieh da, Herr Frito«, krächzte er und tippte an die fettige Mütze. »Hab grad das restliche Zeug für deinen Onkel zusammengesucht, der rätselhaft verschwunden ist ohne eine Spur. Komische Geschichte das, wie?« Als er sah, dass keine Erklärung kam, verzog sich der getreue Diener in Dildos Schlafzimmer. Gutgolf sammelte rasch sein Kaninchen wieder ein, das sich geräuschvoll auf dem Teppich erbrach, und sprach dann weiter.
    »Bist du sicher, dass man ihm vertrauen kann?«
    Frito lächelte. »Natürlich. Spam ist mir immer ein wahrer Freund gewesen, seit wir, als wir entwöhnt waren, zusammen in den Tierzuchtverein zur Abrichtung kamen.«
    »Und er weiß nichts von dem Ring?«
    »Nichts«, sagte Frito. »Dessen bin ich sicher.«
    Gutgolf blickte zweifelnd zur geschlossenen Schlafzimmertür hinüber. »Du hast ihn noch, nicht wahr?«
    Frito nickte und zog die Kette aus Büroklammern hervor, mit welcher der Ring an seinem karierten Bowlinghemd befestigt war.
    »Dann sei vorsichtig damit, denn er hat viele Kräfte«, mahnte Gutgolf.
    »Kann er etwa meine Tasche grün machen?«, fragte der junge Boggie und drehte den kleinen Ring zwischen seinen Wurstfingern. Furchtsam starrte er ihn an, wie er das in den letzten Tagen viele Male getan hatte. Der Ring bestand aus einem glänzenden Metall und war mit seltsamen Zeichen und Widmungen verziert. Entlang der ganzen Innenseite war etwas in einer Frito unbekannten Sprache geschrieben.
    »Ich kann die Wörter nicht entziffern«, sagte er.
    »Nein, natürlich nicht«, erwiderte Gutgolf. »Sie sind elbisch in der Sprache von Fordor. In roher Übersetzung lauten sie:
     
    ›Diesen Ring, keinen anderen, haben Elben gemacht
    Und hätten, ihn zu behalten, die Mutter umgebracht.
    Beherrscher von Schlangen, Menschen und Muscheln,
    Kann dieses Mordsding gar nichts vertuscheln.
    Die allmächtige Kraft liegt in diesem Ring
    Und macht dich bestimmt zum Sonderling.
    Ist er kaputt oder sonstwie entzwei,
    Schick ihn an Sauerkopf, portofrei.‹«
     
    »Shakestur ist das nicht«, fand Frito und steckte den Ring schleunigst wieder in die Hemdtasche.
    »Aber dennoch eine schreckliche Warnung«, sagte Gutgolf. »Gerade jetzt sind Sauerkopfs Kreaturen unterwegs und schnüffeln nach diesem Ring, und es wird nicht mehr lange dauern, bis sie ihn hier riechen. Es ist Zeit, nach Brüchigtal aufzubrechen.« Der alte Zauberer stand auf, ging zur Schlafzimmertür und riss sie mit einem Ruck auf. Krachend fiel Spam auf die Nase, denn er hatte gelauscht, und seine Taschen waren voll von Dildos besten Mithril-Esslöffeln. »Und das wird dein getreuer Gefährte sein.« Als Gutgolf ins Schlafzimmer ging, grinste Spam Frito mit einer schlappohrigen Dusseligkeit an, die zu schätzen Frito gelernt hatte, und dabei versuchte er vergeblich, die Löffel in seinen Taschen zu verstecken.
    Ohne sich um Spam zu kümmern, rief Frito ängstlich hinter dem Zauberer her.
    »Aber … aber … ich muss noch viele Vorbereitungen treffen! Mein Gepäck …«
    »Keine Sorge«, erwiderte Gutgolf und hob zwei Koffer hoch. »Ich habe sie vorsichtshalber für dich gepackt.«
    Die Nacht war klar wie ein Elbenstein, von Nullpunkten einer Sternschaltung funkelnd, als Frito auf einer Weide außerhalb der Stadt seine Gefährten versammelte. Außer Spam waren es die Zwillingsbrüder Mopsi und Pepsi Moosbeere, beide unausstehlich und leicht entbehrlich. Sie tollten vergnügt auf der Wiese herum. Frito rief sie zur Ordnung und fragte sich, warum Gutgolf ihm zwei schwanzwedelnde Idioten aufgehalst hatte, denen niemand ein abgebranntes Streichholz anvertrauen konnte.
    »Los, gehen wir, los, gehen wir!«, schrie Mopsi.
    »Ja, los!«, fand auch Pepsi, der prompt einen Schritt machte, direkt auf seinen Knallkopf fiel und sich die Nase blutig schlug.
    »Trottel!«, lachte Mopsi.
    »Dito Trottel!«, wimmerte Pepsi.
    Frito verdrehte die Augen himmelwärts. Es würde ein langes Epos werden.
    Als sie ihm ihre schweifende Aufmerksamkeit zuwandten, inspizierte Frito seine Gefährten und ihr Gepäck. Wie er befürchtet hatte, waren seine Befehle unbeachtet geblieben, und alle hatten Kartoffelsalat mitgebracht. Alle außer Spam, der seinen Rucksack mit Schundromanen und Dildos Esslöffeln voll gestopft hatte.
    Schließlich brachen sie auf und gingen,

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