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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gerne unter meinen Händen spürte. In Leandra floss das Blut der Elfen, sie war groß und schlank, ihre Ausbildung als Maestra und Schwertkämpferin hatte ihr Haltung und Muskeln verliehen. Faihlyd hingegen war eher klein und zierlich, mit langem pechschwarzen Haar und durchdringenden dunklen Augen, die lachen oder weinen konnten und denen währenddessen doch nichts entging.
    Sechzehn Jahre war sie alt, hatte den Bruder, die Mutter und nun auch den Vater durch einen Anschlag verloren und stand selbst unter ständiger Bedrohung, ermordet zu werden. Dennoch hatte sie stets ein warmes Lächeln für jeden, und obwohl sie von stürmischem Wesen war, strahlte sie eine Freundlichkeit und zugleich Verlässlichkeit aus, die selten bei jemandem ihres Alters zu finden war. Auf den Straßen von Gasalabad nannte man sie die Hoffnung Bessareins, und wenn die Götter es fügten, dann war sie in wenigen Wochen nicht nur Emira des größten Emirats, sondern Kalifa des ganzen Reiches. Wenn die anderen acht Emirate ihrer Wahl zustimmen würden. Dies war nötig, weil der alte Kalif vor wenigen Monden ohne Erben verstorben war. Wo es eine Krone zu gewinnen gab, waren Intrigen, Verrat, Lüge und Mord nicht weit. Gerade als ich zu ihr hinab sah, lachte sie, einen Moment später folgte Leandras glockenhelles Lachen: Die beiden Frauen verstanden sich. Beide trugen sie eine enorme Verantwortung auf ihren Schultern.
    »Ich freue mich, die Emira Faihlyd so wohlgemut zu sehen«, sagte ich leise zu Armin.
    Er warf mir einen Blick zu und ein leichtes Lächeln. »Das hat einen Grund, und der hat uns auch hierher geführt.«
    »Was ist das für ein Grund?«, fragte ich und streckte mich. Es knirschte und knackte vernehmlich. Mein verfluchtes Schwert, ebenfalls ein Bannschwert aus dieser unheimlichen Schmiede Askannons, gab mir mit jedem Leben, das es nahm, einen Teil meiner Jugend zurück, dennoch fühlte ich mich manchmal noch älter, als ich es ohnehin schon war.
    Er seufzte und wandte sich mir ganz zu. »Esseri«, begann er leise. »Wisst Ihr, was ein gekröntes Haupt am meisten vermisst?«
    Ich konnte es mir denken und nickte nur.
    »Freundschaft ohne den Dolch im Ärmel«, fuhr Armin fort. »Leben zu können, wie es das Herz gebietet und nicht, wie die Krone es verlangt. Auch die Blume Eures Herzens, Essera Leandra, verfolgt ein Ziel, auch sie handelt nicht ohne Eigennutz, doch ihr Ziel und ihr Handeln stehen nicht im Widerspruch zu dem meiner schönen Löwin. Eure Freundschaft ist mir mehr wert, als Ihr es denken könnt, und so ist es auch bei meiner Blume. Allein diese Freundschaft ist schon genug für sie, und auch für mich. Die Ruhe dieses Gartens zu suchen, zu wissen, dass man unter Freunden ist und hier niemand einen Dolch im Ärmel trägt – ein weiteres Geschenk von unschätzbarem Wert.« Armins hageres Gesicht war ernst, als er mir tief in die Augen sah. »Freundschaft und Liebe sind Güter, die man nicht kaufen kann, selbst für all das Gold nicht, das in ihren Schatzkammern liegt.«
    »Also wollt ihr etwas von uns«, sagte ich mit einem Lächeln, um meinen Worten die Spitze zu nehmen.
    Er seufzte. »Musstet Ihr es so auf den Punkt bringen?«, fragte er mit leichtem Vorwurf in der Stimme, aber auch er lächelte. Manche Dinge waren eben so.
    Aber das, was er vorher gesagt hatte, fühlte sich wahr an, und er hatte damit auch recht. Freundschaft allein ist schon ein hohes Geschenk. Armin war ein Mann mit vielen Gesichtern. Im Vergleich zu mir war er drahtig, sein Kopf war bis auf einen Zopf rasiert, er trug Tätowierungen und einen kleinen Spitzbart, der lustig zuckte, wenn er sprach. Ein kleiner Mann, der einen leicht zum Lächeln brachte und den man noch leichter unterschätzen konnte. Hinter diesen dunklen Augen lag ein wacher Geist, der mindestens so wendig war wie seine Zunge.
    In einem Ritual war er von seiner Familie für tot erklärt worden, um allein aufzubrechen, seine entführte Schwester zu suchen. Er wusste, wen er jagte: ein Ungeheuer, einen Nekromanten und Seelenreiter. Jemanden, der vom Namenlosen verführt und von allen anderen Göttern verflucht worden war, einen Gegner, gegen den er kaum gewinnen konnte. Dennoch war es letztlich Armin gewesen, der den Nekromanten Ordun besiegt hatte. Dieser hatte seiner Schwester die Seele geraubt und auch mich beinahe mit einem schrecklichen Kuss bezwungen.
    Mit meinem Schwert Seelenreißer hatte er Ordun gezwungen, die geraubten Seelen freizugeben, darunter auch die Seele seiner

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