Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
Vom Netzwerk:
Und wenn Ihr etwas Pfeifenkraut habt, werden wir Euch preisen.«
    »Nun, wenn Ihr etwas anderes verlangt hättet, wäre ich glücklicher gewesen«, sagte Butterblume. »Das ist gerade etwas, das bei uns knapp ist, weil es ja so ist, dass wir nämlich nur das haben, was wir selbst anbauen, und dasreicht nicht. Aus dem Auenland ist in letzter Zeit nichts zu bekommen. Aber ich werde sehen, was ich tun kann.«
    Als er zurückkam, brachte er ihnen genug für ein oder zwei Tage, ein Bündel ungeschnittener Blätter. »Südhang«, sagte er, »und der beste, den wir haben. Aber der kann mit dem Kraut aus dem Südviertel nicht mithalten, wie ich immer schon sage, obwohl ich bei den meisten Dingen ganz für Bree bin, bitte um Entschuldigung.«
    Sie ließen ihn auf einem großen Sessel am Holzfeuer Platz nehmen. Gandalf setzte sich auf die andere Seite des Kamins und die Hobbits auf niedrige Stühle zwischen beiden; und dann unterhielten sie sich viel länger als nur eine halbe Stunde und tauschten alle Neuigkeiten aus, die Herr Butterblume hören oder berichten wollte. Das meiste von dem, was sie zu erzählen hatten, erregte bei ihrem Gastgeber schieres Staunen und Bestürzung und ging weit über seine Vorstellungskraft hinaus; und er äußerte wenig anderes als: »Was Ihr nicht sagt«, immer wieder, obwohl Herr Butterblume es doch mit eigenen Ohren hörte. »Was Ihr nicht sagt, Herr Beutlin; oder ist es Herr Unterberg? Ich komme ganz durcheinander. Was Ihr nicht sagt, Herr Gandalf. Nein, so etwas! Wer hätte das gedacht in unserer Zeit!«
    Aber von sich aus sagte er nicht viel. Die Lage sei alles andere als gut, meinte er zum Beispiel. Das Geschäft sei nicht einmal leidlich, es sei ausgesprochen schlecht. »Niemand kommt jetzt von draußen in die Nähe von Bree«, sagte er. »Und die Leute drinnen bleiben meist zu Hause und halten ihre Türen verschlossen. Das kommt alles von diesen Fremden und Herumtreibern, die seit dem letzten Jahr den Grünweg heraufgekommen sind, wie ihr euch vielleicht erinnert; aber später kamen noch mehr. Einige waren bloß arme Kerle, die vor den Unruhen davonliefen; aber die meisten waren schlechte Menschen, Diebe und Störenfriede. Und wir hatten sogar Unruhe hier in Bree, böse Unruhe. Einen regelrechten Kampf gab es, und einige Leute wurden getötet, wirklich getötet! Wenn ihr mir’s glauben wollt.«
    »Das will ich fürwahr«, sagte Gandalf. »Wie viele?«
    »Drei und zwei«, sagte Butterblume, womit er das große und das kleine Volk meinte. »Da war der arme Malte Heidezehen; und Roland Affalter, und der kleine Tom Stechdorn von drüben überm Berg; und Willi Hang von weiter oben, und einer der Unterberg aus Stadel: alles gute Burschen, und sie fehlen uns. Und Heinrich Geißblatt, der früher am Westtor war, und dieser Lutz Farning, die schlugen sich auf die Seite der Fremden, und sie sind mit ihnen weggegangen; und ich glaube, sie haben sie hereingelassen. An dem Abend des Kampfs, meine ich. Und das war, nachdem wir sie hinaus vors Tor gesetzt hatten: Vor dem Jahresende war es; und der Kampf war Anfang des neuen Jahres, nachdem wir den schweren Schneefall hatten.
    Und jetzt haben sie sich aufs Rauben verlegt und leben draußen, verstecken sich in den Wäldern hinter Archet und in der Wildnis im Norden. Es istein bisschen wie in den Geschichten aus der schlechten alten Zeit, würde ich sagen. Es ist nicht mehr sicher auf den Straßen, und niemand geht weit, und die Leute schließen früh zu. Rings um das Gehege müssen wir Wachen aufstellen und die Tore nachts mit einer Menge Leute besetzen.«
    »Na, uns hat keiner belästigt«, sagte Pippin, »und wir kamen langsam und stellten keine Wache auf. Wir dachten, wir hätten alle Schwierigkeiten hinter uns gelassen.«
    »Ach, nein, das habt ihr nicht, Herr, im Gegenteil«, sagte Butterblume. »Aber es ist kein Wunder, dass sie euch in Frieden gelassen haben. An bewaffnete Leute mit Schwertern und Helmen und Schilden gehen sie nicht ran. Das überlegen sie sich zweimal. Und ich muss schon sagen, ich habe mich auch ein bisschen erschreckt, als ich euch sah.«
    Da wurden sich die Hobbits plötzlich darüber klar, dass die Leute sie nicht so sehr deshalb verblüfft ansahen, weil sie über ihre Rückkehr verwundert waren, sondern weil sie über ihre Ausrüstung staunten. Sie selbst waren so an Krieg und das Reiten in wohlgeordneten Scharen gewöhnt und hatten ganz vergessen, dass die unter ihren Mänteln hervorschauenden Panzer und die Helme von

Weitere Kostenlose Bücher