Der Herr der Ringe
vielen Winden, bis Éomer alt wurde.
III. DURINS VOLK
Über die Anfänge der Zwerge werden seltsame Geschichten erzählt, sowohl von den Eldar als auch von den Zwergen selbst; aber da diese Dinge weit vor unserer Zeit lagen, wird hier wenig darüber gesagt. Durin ist der Name, den die Zwerge für den Ältesten der Sieben Väter ihrer Rasse und den Vorfahren aller Könige der Langbärte gebrauchten 37 . Er war still für sich, bis er in grauer Vorzeit und beim Erwachen dieses Volkes nach Azanulbizar kam und in den Höhlen über Kheled-zâram im Osten des Nebelgebirges seinen Wohnsitz nahm, wo später die im Liede berühmten Minen von Moria waren.
Dort lebte er so lange, dass er weit und breit als Durin der Unsterbliche bekannt war. Doch zuletzt starb er, ehe die Altvorderenzeit vorüber war, und sein Grab war in Khazad-dûm; doch sein Geschlecht starb nie aus, und fünfmal wurde ein Erbe in seinem Haus geboren, der seinem Ahn so ähnlich sah, dass er den Namen Durin erhielt. Tatsächlich hielten ihn die Zwerge für den Unsterblichen, der zurückkehrte; denn es gibt bei ihnen viele seltsame Geschichten und Meinungen über sich selbst und ihr Schicksal in der Welt.
Nach dem Ende des Ersten Zeitalters hatten Macht und Wohlstand von Khazad-dûm sehr zugenommen; denn es wurde bereichert durch viel Volk und viel Wissen und Kunstfertigkeit, als die alten Städte Nogrod und Belegost in den Blauen Bergen bei der Niederwerfung von Thangorodrim zerstört wurden. Die Macht von Moria hielt sich während der Dunklen Jahre und Saurons Herrschaft, denn obwohl Eregion zerstört war und die Tore von Moria geschlossen, waren die Hallen von Khazad-dûm zu tief und stark, und das Volk dort war zu zahlreich und tapfer, als dass Sauron es von draußen hätte besiegen können. So blieb sein Reichtum lange ungeraubt, obwohl sein Volk sich zu verringern begann.
Es geschah um die Mitte des Dritten Zeitalters, dass Durin wiederum sein König war, der sechste dieses Namens. Die Macht von Sauron, dem Diener von Morgoth, wuchs damals von neuem in der Welt, obwohl der Schatten in dem Wald, der Moria gegenüberlag, noch nicht als das erkannt wurde, was er war. Alle bösen Geschöpfe waren in Bewegung. Die Zwerge gruben damals tief, denn sie suchten unter Barazinbar nach mithril, dem unschätzbaren Metall, das von Jahr zu Jahr schwerer zu gewinnen war 38 . Auf dieseWeise weckten sie ein entsetzliches Wesen aus dem Schlaf 39 , das nach der Ankunft des Heeres des Westens und seiner Flucht aus Thangorodrim auf dem tiefsten Grund der Erde verborgen gelegen hatte: einen Balrog von Morgoth. Durin wurde von ihm erschlagen, und ein Jahr danach Náin I., sein Sohn; und dann war Morias Glanzzeit vorüber, und sein Volk wurde vernichtet oder floh weit fort.
Die meisten von denen, die entkamen, gingen in den Norden, und Thráin I., Náins Sohn, kam nach Erebor, dem Einsamen Berg, nahe den östlichen Rändern von Düsterwald, und dort erschloss er neue Bergwerke und wurde König unter dem Berg. In Erebor fand er den großen Edelstein, den Arkenstein, das Herz des Berges 40 . Doch Thorin I., sein Sohn, zog weiter in den fernen Norden zum Grauen Gebirge, wo die meisten von Durins Volk sich jetzt sammelten; denn diese Berge waren erzreich und wenig erforscht. Doch lebten Drachen in den Ödlanden dahinter; und nach vielen Jahren wurden sie wieder stark und vermehrten sich, und sie führten Krieg gegen die Zwerge und plünderten ihre Bergwerke. Schließlich wurde Dáin I. zusammen mit Frór, seinem zweiten Sohn, an den Türen seiner Halle von einem großen Kaltdrachen erschlagen.
Nicht lange danach verließen die meisten von Durins Volk das Graue Gebirge. Grór, Dáins Sohn, ging mit vielen, die ihm folgten, zu den Eisenbergen; aber Thrór, Dáins Erbe, kehrte mit Borin, seines Vaters Bruder, und dem Rest des Volkes nach Erebor zurück, und ihm und seinem Volk erging es gut, und sie wurden reich und waren mit allen Menschen befreundet, die in der Nähe wohnten. Denn sie stellten nicht nur wunderbare und schöne Dinge her, sondern auch Waffen und Rüstungen von großem Wert; und der Erzhandel zwischen ihnen und ihren Verwandten in den Eisenbergen blühte. So wurden die Nordmenschen stark, die zwischen dem Celduin (Fluss Eilend) und dem Carnen (Rotwasser) wohnten, und vertrieben alle Feinde aus dem Osten; und die Zwerge lebten im Überfluss, und es gab Festmähler und Gesang in den Hallen von Erebor 41 .
Das Gerücht von dem Reichtum in Erebor verbreitete sich
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