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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Meduseld und nannte sich König. Dort fiel Haleth, Helms Sohn, als Letzter von allen, als er die Tore verteidigte.
    »Bald danach begann der Lange Winter, und Rohan lag fast fünf Monate (von November 2758 bis März 2759) unter Schnee. Sowohl die Rohirrim als auch ihre Feinde litten schwer unter der Kälte und der Drangsal, die noch länger währte. In Helms Klamm herrschte nach dem Julfest bitterer Hunger; und in ihrer Verzweiflung und gegen den Rat des Königs unternahm Háma, sein jüngerer Sohn, mit einigen Leuten einen Ausfall und Beutezug, aber sie gingen im Schnee zugrunde. Helm wurde grausam und unheimlich vor Hunger und Kummer; und allein die Furcht vor ihm war bei der Verteidigung der Burg viele Mannen wert. Ab und zu ging er selbst hinaus, in Weiß gekleidet, stapfte wie ein Schneetroll in das Lager seiner Feinde und erschlug so manchen Mann mit den Händen. Man glaubte, dass er, wenn er keine Waffe trug, von keiner Waffe verwundet werden könne. Die Dunländer sagten, wenn er keine Nahrung finden konnte, dann aß er Menschen. Diese Geschichte hielt sich lange in Dunland. Helm hatte ein großes Horn, und bald bemerkte man, dass er, bevor er herauskam, schmetternd auf dem Horn blies, sodass es in der Klamm widerhallte; und dann befiel seine Feinde eine solche Furcht, dass sie, statt sich zu sammeln, um ihn zu ergreifen oder zu töten, das Tal hinunter flohen.
    Eines Nachts hörten die Menschen das Horn blasen, aber Helm kehrte nicht zurück. Am Morgen kam ein Sonnenstrahl, der erste seit langen Tagen, und sie sahen eine weiße Gestalt still auf dem Wall stehen, allein, denn keiner der Dunländer wagte sich heran. Da stand Helm, und er war tot, aber seine Knie waren ungebeugt. Indes heißt es, dass zuzeiten das Horn noch in der Klamm zu hören ist und Helms Gespenst unter den Feinden von Rohan umgeht und die Menschen vor Angst sterben.
    Kurz danach brach die Macht des Winters. Da kam Fréaláf, der Sohn von Hild, Helms Schwester, aus Dunharg heraus, wohin sich viele geflüchtet hatten; und mit einer kleinen Schar verwegener Mannen überrumpelte er Wulf in Meduseld, erschlug ihn und gewann Edoras zurück. Es gab große Überschwemmungen nach dem vielen Schnee, und das Tal der Entwasser wurde ein riesiges Fenn. Die Eindringlinge aus dem Osten gingen zugrunde oder zogen sich zurück; und endlich kam Hilfe von Gondor auf den Straßen östlich und westlich des Gebirges. Ehe das Jahr (2759) endete, waren die Dunländer vertrieben, sogar aus Isengart, und dann wurde Fréaláf König.
    Helm wurde von der Hornburg heruntergebracht und in das neunte Hügelgrab gelegt. Seitdem blühte die weiße simbelmyne dort immer am dichtesten, sodass der Hügel mit Schnee bedeckt zu sein schien. Als Fréaláf starb, wurde eine neue Reihe Hügelgräber angelegt.«
    Die Rohirrim waren durch Krieg und Not und den Verlust von Rindern und Pferden schwer geschwächt; und es war gut, dass sie auf viele Jahre hinaus nicht mehr von großen Gefahren bedroht waren, denn erst zur Zeit von König Folcwine hatten sie ihre frühere Stärke wiedererlangt.
    Bei der Krönung von Fréaláf erschien Saruman, brachte Geschenke und sprach voll Lob von der Tapferkeit der Rohirrim. Alle sahen in ihm einen willkommenen Gast. Bald darauf nahm er seinen Wohnsitz in Isengart. Dazu hatte Beren, Truchsess von Gondor, seine Erlaubnis gegeben, denn Gondor machte immer noch geltend, dass Isengart eine Festung seines Reiches sei und nicht ein Teil von Rohan. Auch gab Beren Saruman die Schlüssel von Orthanc zur Verwahrung. Diesen Turm hatte kein Feind zu beschädigen oder zu betreten vermocht.
    Auf diese Weise begann Saruman sich wie ein Gebieter von Menschen aufzuführen; denn zuerst hatte er Isengart inne als Stellvertreter des Truchsessen und Verwalter des Turms. Aber Fréaláf war ebenso froh wie Beren, dass dem so war, und froh, Isengart in der Hand eines starken Freundes zu wissen. Lange schien er ein Freund zu sein, vielleicht war er zu Anfang wirklich einer gewesen; obwohl die Menschen später wenig Zweifel daran hatten, dass Saruman in der Hoffnung nach Isengart gegangen war, dort noch den Sehenden Stein vorzufinden, und mit der Absicht, sich eine eigene Macht aufzubauen. Nach dem letzten Weißen Rat (2953) waren seine Absichten gegenüber Rohan, obwohl er sie verbarg, gewiss böse. Damals nahm er sich Isengart zu eigen und begann, es zu einer Stätte der starken Wehr und des Schreckens zu machen, als ob er es Barad-dûr gleichtun wollte. Seine Freunde

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