Der Herr der Ringe
Gepflogenheit, ist aber durchaus nicht unüblich in feanorischen Schreibungen.
Alle diese Diphthonge 74 waren »fallende« Diphthonge, das heißt, auf dem ersten Element betont, und zusammengesetzt aus der Verbindung der jeweiligen Einzelvokale. Somit sollten ai, ei, oi, ui betont werden wie die Vokale in Stein, engl. lady, boy (oder Beute), pfui; und au (aw) wie in Laut.
Es gibt nichts im Deutschen, was ae, oe, eu gleichkommt; ae und oe können als ai, oi ausgesprochen werden.
Betonung
Die betonten Silben sind nicht besonders gekennzeichnet, da die Betonung in den Elbensprachen von der Form des Wortes bestimmt wird. Bei zweisilbigen Wörtern liegt der Ton in praktisch allen Fällen auf der ersten Silbe. In längeren Wörtern liegt er auf der vorletzten Silbe, wo diese einen langen Vokal, einen Diphthong oder einen von zwei (oder mehr) Konsonanten gefolgten Vokal enthält. Wo die vorletzte Silbe (wie oft) einen kurzen Vokal hat, auf den nur ein Konsonant oder gar keiner folgt (was oft der Fall ist), liegt der Ton auf der ihr vorangehenden, der drittletzten Silbe. Wörter dieser letzteren Art werden in den Eldarin-Sprachen bevorzugt, besonders im Quenya.
In den folgenden Beispielen ist der betonte Vokal durch einen Großbuchstaben gekennzeichnet: isIldur, Orome, erEssea, fEanor, ancAlima, elentÁri, dEnethor, pheriAnnath, ecthElion, pelArgir, silIvren. Wörter vom Typ elentÁri, »Sternkönigin«, kommen im Quenya selten vor, wo der Vokal é, á, ó ist, es sei denn, es handelt sich um zusammengesetzte Wörter (wie in diesem Fall); sie sind häufiger bei den Vokalen í, ú, wie andUne »Sonnenuntergang, Westen«. Im Sindarin kommen sie überhaupt nur in Zusammensetzungen vor. Man beachte, dass im Sindarin dh, th, ch Einzelkonsonanten sind und in der ursprünglichen Schrift durch Einzelbuchstaben wiedergegeben wurden.
Anmerkung
Bei Namen, die anderen Sprachen als denen der Eldar entnommen sind, sind dieselben Werte für Buchstaben beabsichtigt, wo dies nicht ausdrücklich oben beschrieben wurde. Eine Ausnahme ist das Zwergische. Im Zwergischen, das die Laute, welche oben durch th und ch (kh) wiedergegeben wurden, nicht besitzt, sind th und kh behauchte Laute, das heißt, ein t oder k gefolgt von einem h.
Wo z vorkommt, entspricht der Laut dem englischen z (ein stimmhaftes s). gh in der Schwarzen Sprache und im Orkischen bezeichnet einen »Hinterzungenreibelaut« (der sich zu g verhält wie dh zu d): wie in ghâsch und agh.
Die »äußeren« oder menschlichen Namen der Zwerge haben eine nordische Form erhalten, aber die Lautwerte sind die oben beschriebenen. So auch im Fall der Eigen- und Ortsnamen von Rohan (wo sie nicht modernisiert wurden), außer dass éa und éo Diphthonge sind, die etwa den Doppellauten in Ehe (gesprochen ohne h) und Theo entsprechen; y ist der u -Umlaut (ü). Die modernisierten Formen sind leicht zu erkennen und werden wie im Deutschen ausgesprochen; es sind meist Ortsnamen, außer Schattenfell und Schlangenzunge.
II. SCHREIBWEISE
Die im Dritten Zeitalter verwendeten Schriftzeichen und Buchstaben stammten ursprünglich von den Eldar und waren schon zu jener Zeit sehr alt. Sie hatten das Stadium der vollen alphabetischen Entwicklung erreicht, doch waren ältere Schreibweisen, bei denen nur die Konsonanten durch volle Buchstaben bezeichnet wurden, noch gebräuchlich.
Es gab zwei Hauptarten von Alphabeten, die ursprünglich unabhängig voneinander waren: die Tengwar oder Tìw, die hier als »Buchstaben« übersetzt sind; und die Certar oder Cirth, als »Runen« übersetzt. Die Tengwar waren entwickelt worden für das Schreiben mit Pinsel oder Feder, und die eckigen Formen bei Inschriften waren in diesem Fall eine Ableitung von den Schriftformen. Die Certar waren für eingeritzte oder eingeschnittene Inschriften erfunden worden und wurden meistens auch nur dafür verwendet.
Die Tengwar waren die älteren; denn die Noldor, das in derartigen Dingen kundigste Volk der Eldar, hatten sie lange vor ihrer Verbannung entwickelt. Die ältesten Eldar-Buchstaben, die Tengwar von Rúmil, wurden in Mittelerde nicht verwendet. Die späteren Buchstaben, die Tengwar von Feanor, waren eine weitgehend neue Erfindung, obwohl einiges von den Buchstaben von Rúmil übernommen war. Die verbannten Noldor hatten sie nach Mittelerde gebracht, und so wurden sie den Edain und Númenrern bekannt. ImDritten Zeitalter hatte sich ihre Verwendung auf etwa demselben Gebiet verbreitet, in dem die Gemeinsame Sprache
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