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Der Herzberuehrer

Der Herzberuehrer

Titel: Der Herzberuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jobst Mahrenholz
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ist, der hier mal die Nachfolge antreten sollte, oder etwa nicht?«
    »Dein Bruder hat sich für einen anderen Weg entschieden...«, meldete sich erstmals Valentina zu Wort.
    »Großküche...«,ergänzte Antonio, als wäre damit alles gesagt.
    »Aber das passt doch nicht zusammen. Wenn ich daran denke, wie er hinter meinen Anteilen her war...
    Mein Vater hob fragend die Schultern. »Weiß ich, was in deinen Bruder gefahren ist? Vermutlich steckt Giade dahinter!«
    Gut, das deckte sich tatsächlich mit dem, was Tomaso als Begründung abgeliefert hatte.
    »Aber lassen wir das...«, unterbrach er diesen Gedanken. »Du bist jetzt hier, und wenn ich das nicht völlig falsch deute, dann erkenne ich da Interesse von deiner Seite?«
    Was blieb mir übrig, als es zuzugeben.
    »Das ist gut so...«, hörte ich ihn sagen und registrierte ein zaghaft zustimmendes Nicken von Seiten meiner Mutter. Ansonsten blieb ihre Mine jedoch starr. Gespenstisch irgendwie...
    »Ich denke darüber nach...«, relativierte ich seine Worte etwas.
    »Vernünftig!«, lautete denn auch seine Reaktion. »...Nichts übers Knie brechen... wie lange bleibst du denn?«
    »Eigentlich hatte ich vor, heute Nachmittag abzureisen...«
    »Warum so überstürzt?«
    Ich wusste nicht, worauf er abzielte, aber sein urplötzlicher Wunsch, mich hier bei sich wissen zu wollen, irritierte mich, ließ mich wachsam werden.
    »Ich habe ein Hotel zu leiten...«, erinnerte ich ihn.
    »Aber ein, zwei Tage wirst du doch sicher noch erübrigen können? Es ist ja schließlich keine Kleinigkeit, um die es hier geht. Da will vieles bedacht und besprochen werden...«
    So gesehen hatte er natürlich Recht, doch die Vorstellung, diese ein, zwei Tage mit seiner unerwartet auf heiter gebürsteten Stimmung, sowie mit einer fast schon mumifizierten Valentina verbringen zu müssen, lockte mich nun auch nicht gerade.
    Eine Reaktion meinerseits erübrigte sich jedoch. Denn jener, der plötzlich und absolut unerwartet durch die Toreinfahrt geschlendert kam, zog sogleich das gesamte Interesse meiner Eltern auf sich.
    Lässig eine Kippe zwischen den blitzenden Zähnen, das blondiertes Haar aufreizend einmal quer über die Stirn gegeelt, steuerte Jack auf uns zu. Nicht schon wieder...
    ·
    Gab es ein Feindbild, welches Valentinas Welten-Gefüge aus dem Gleichgewicht bringen konnte, so hieß dieses – Jack!
    Jack sah man sofort an, was er sein konnte! Arrogant, eitel, selbstverliebt, überheblich, vor allem aber: Stockschwul! Allein schon sein Anblick reichte völlig aus, um die mühsam aufrecht gehaltene Fassade Valentinas in ihrer Gänze zum Einsturz zu bringen.
    Von wegen Medikamente. Sie hatte einfach nur versucht, eine Rolle zu füllen... Etwas unter der Haut meiner Mutter schien sich zu kräuseln und ihre Körperhaltung erinnerte plötzlich entfernt an die einer sprungbereiten Katze. Einer, die einen Stock verschluckt hatte allerdings.
    »Giaccomo Luigi Pedetti...«, stellte er sich meinen Eltern vor und ließ eine kleine Verbeugung folgen, die ihresgleichen suchte. In seinem Blick konnte ich nicht lesen, da dieser durch eine unfassbare Monstrosität von Armani verdeck wurde, doch ich war mir sicher, dass er gerade Spaß hatte. Dies war so ganz nach seinem Geschmack.
    »...Darf ich...?«, fragte er zwar, setzte sich allerdings unaufgefordert neben mich und schenkte mir jenes breite, warme Lächeln, das keine weiteren Fragen offen ließ.
    »Wer ist das?«, fragte Valentina in meine Richtung. Plötzlich kehrte der Winter zurück.
    »Das... das ist Jack!«, antwortete ich heiser.
    »Ich habe dich nicht nach seinem Namen gefragt?«
    »Herzblatt, nun sei nicht so schwer von kapee...«, schaltete Jack sich ein. »...Sie möchte verstehen, was uns eint!«, und dann, mit einem Blick zu meiner Mutter, »Nicht wahr?«
    »Jack, bitte...«, flehte ich vergebens.
    »Gern doch!«. Ein strahlendes Lächeln seinerseits. »Um Ihre Frage zu beantworten: Ich bin Lucas Glücksfall! Sein Schutzengel, auch Schattenspender, wenn's denn sein muss...«
    »Er ist ein Freund...«., ergänzte ich lahm.
    » Ein Freund?« Jack tat entrüstet. »Ein wenig mehr 'du weißt schon' wär nicht schlecht!« »Was wollen sie...?«. Der matte Schleier vor Valentinas Blick war wie weggewischt, ungeduldige Schärfe blitzte aus ihm heraus.
    »Ich möchte helfen ...«, kam als Antwort, die mich mein Auge schließen ließ.
    Ganz klar, die Situation war nicht mehr zu retten...
    ·
    Wenn ich schon eine so irrsinnig komplizierte

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