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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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werde sterben!«, erklärte Arne feierlich.
    Magdalena schrie auf. Franziska und Karoline schauten entsetzt ihre Männer an, die immer noch grinsten.
    Unter Tränen forschte Magdalena im Gesicht ihres Liebsten. »Bist du krank?«, wimmerte sie.
    Arne schlug sich eine Hand gegen die Stirn: »Es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken. Dein Vater und Erik haben sich einen Plan zurechtgelegt, sodass ich nicht in den Krieg zurückkehren muss.«
    »Jetzt erklärt endlich, was los ist, oder es setzt Prügel«, rief Franziska und holte den Besen aus der Ecke.
    »Sie macht Ernst«, mahnte Johann lachend.
    Und Erik erklärte den Plan. »Wenn ich zurück bei unserem Heer bin, werde ich dem Feldmarschall Banér berichten, dass Arne bei dem Versuch, die Allendorfer zu retten, umgekommen ist und ich ihn beerdigt habe.«
    Die drei Frauen sahen mit ungläubigem Blick von einem Mann zum anderen.
    »Werden sie dir das glauben?«, fragte Karoline zweifelnd.
    »Warum sollten sie nicht? Niemand wird auf den Gedanken kommen, dass Arne versteckt im Reich leben könnte.«
    »Aber wird sich nicht herumsprechen, dass alle Allendorfer überlebt haben?«, wollte Franziska wissen.
    »Deshalb werde ich auch den Bürgermeister von Allendorf aufsuchen und ihm die traurige Nachricht überbringen, dass Arne sich das Genick gebrochen hat, als sein Pferd durchging und er beim Sturz gegen einen Baum prallte.«
    »Was ist, wenn euer Feldherr dir nicht glaubt und Arne suchen lässt?«
    »Arne ist nur einer von achtzehntausend Soldaten im schwedischen Heer. Unser Feldmarschall hat andere Sorgen, als einem einzelnen Soldaten hinterherzueilen, denn er wird schon bald in Richtung Mecklenburg und Magdeburg aufbrechen. Ihr seht, ihr müsst euch nicht sorgen.«
    Magdalena blickte verständnislos von ihrem Vater zu Arne und wieder zurück. »Heißt das, dass du bleiben wirst?«, wisperte sie.
    »Das heißt noch etwas anderes«, antwortete Arne mit rauer Stimme und nahm sie vor allen anderen in den Arm.
    Ihr schoss die Röte in die Wangen. Ängstlich schaute sie zu ihrem Vater, als Arne Johann direkt ansprach.
    »Ich bitte dich um deinen Segen, deine Tochter heiraten zu dürfen.«
    Magdalena glaubte, ihr Herz würde vor Freude zerspringen, doch sie schaute voller Bangen auf den Vater.
    Johann verengte den Blick und betrachtete seine Tochter und Arne und sah dann zu seiner Frau Franziska, die ihn voller Liebe anlächelte. Seine Miene entspannte sich, und er antwortete: »Wie könnte ich meiner Tochter den Schutzengel verwehren?«
    »Es gibt nur ein Problem«, erklärte Erik grinsend, und alle blickten ihn fragend an. »Arne muss sich einen anderen Namen zulegen.«

• Epilog •
    Drei Monate später
    Magdalena öffnete das Fenster ihrer Stube und schaute zum wolkenlosen Himmel hinauf. In ihrem Bauch schienen Schmetterlinge zu fliegen, die ein heftiges Kribbeln verursachten. »Kein Wunder«, flüsterte sie, »heute ist mein Hochzeitstag mit Markus.« Magdalena lächelte. Der Name kam ihr immer noch schwer über die Lippen. Aber einerlei, wie sich ihr zukünftiger Ehemann nannte – Hauptsache, er war Arne.
    In einer Fensterscheibe besah sich Magdalena ihr Spiegelbild, und es gefiel ihr. Sie trug das Brautkleid ihrer Tante Karoline, das aus wertvoller heller Spitze genäht worden war. Passend dazu hatte Franziska ihrer Tochter am Hochzeitsmorgen Blumen ins helle Haar geflochten, sodass ein Blütenkranz um ihren Kopf lag.
    Magdalena schaute zum Hof hinunter, wo Michael fröhlich quietschte. Jodokus trug seinen Sohn zu den Bäumen, wo er ihn ins warme Gras setzte. Mit einem zärtlichen Lächeln betrachtete Magdalena ihren kleinen Vetter, der zu dem Baumwipfel emporschaute, wo Vögel zwitscherten. Michael würde nie so wie andere Kinder in seinem Alter sein, aber er machte jeden Tag kleine Fortschritte.
    Benjamin lief über den Hof und schmückte die gedeckte Hochzeitstafel mit Blumen, die er auf der Wiese gepflückt hatte. Als er glaubte, unbeobachtet zu sein, naschte er von dem frischen Brot, das auf dem Tisch stand.
    Der Geruch des Festbratens zog durch das offene Fenster zu Magdalena hinauf. Ihr Vater war einige Tage zuvor mit seinem zukünftigen Schwiegersohn nach Mühlhausen gefahren, um dort ein Schwein zu kaufen, das auf dem Hof geschlachtet wurde. Dank der Goldmünzen, die ihre verstorbene Großmutter dem alten Bonner gestohlen hatte, konnte die Familie sich ein üppiges Hochzeitsmahl leisten.
    Magdalena kannte inzwischen ein weiteres

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