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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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diesem Ungeheuer Menschenopfer dar. Deshalb nimmt niemand Notiz von uns, Craven. Weil sie uns im Moment nicht brauchen.«
    »Das stimmt nicht!« sagte ich impulsiv. »Das ...«
    »Und ich will Ihnen auch sagen, wen sie opfern«, fuhr Bannermann fort. Seine Stimme zitterte vor Erregung. »Meine Männer. Deshalb wollte sie nicht, daß wir zum Strand hinuntergehen und uns mit ihnen treffen, Craven. Weil sie ganz genau wußte, was geschehen wird. Wenigstens hat sie es gehofft. Sie opfert meine Männer, damit wir entkommen können!«
    »Das stimmt nicht«, behauptete ich. »Das ...«
    »Dann fragen Sie doch dieses kleine Flittchen!« brüllte Bannermann.
    Ich schlug ihn. Ich weiß nicht, wer überraschter war – er oder ich. Meine Hand schien sich fast ohne mein Zutun zur Faust zu ballen und auf sein Gesicht zu zielen. Bannermann taumelte, prallte unsanft gegen die Wand und hob die Fäuste. Aber er schlug nicht zurück, sondern starrte mich nur voller Verachtung an.
    »Ist Ihnen jetzt wohler?« fragte er ruhig.
    »Ich ... verzeihen Sie«, stammelte ich. »Ich wollte das nicht.«
    Bannermann lächelte kalt. »Schon gut. Ich hätte das nicht sagen sollen. Aber ich habe trotzdem recht – oder?«
    Das letzte Wort war an Priscylla gerichtet gewesen. Das Mädchen starrte ihn an, schluckte ein paarmal und wandte den Kopf, um seinem Blick auszuweichen. Ihre Lippen zitterten.
    Mit einem raschen Schritt trat ich auf sie zu, legte die Hand unter ihr Kinn und zwang sie, mich anzusehen. »Ist das wahr?« fragte ich.
    Ihre Augen schimmerten feucht, als sie mich ansah. »Ja«, flüsterte sie. »Sie ... rufen die Bestie nur, wenn ... wenn sie ein Opfer für sie haben.«
    »Aber du hast mir doch gesagt, daß sie es nur bei Vollmond tun«, sagte ich ungläubig.
    Bannermann schnaubte. »Es ist Vollmond, Craven, wenigstens fast. Außerdem wird sich Donhill ein so prächtiges zusätzliches Opfer kaum entgehen lassen.«
    »Das ist nicht wahr«, murmelte ich. »Sag ihm, daß das nicht wahr ist, Priscylla.«
    ** *
    Priscylla schluckte. Ihre Hände glitten mit kleinen nervösen Bewegungen an meiner Brust empor, tasteten über meine Schulter und suchten die meinen. Ich zuckte schmerzhaft zusammen. Meine verbrannten Finger taten noch immer weh, und der Fausthieb, den ich Bannermann versetzt hatte, hatte die Wunden wieder aufbrechen lassen. Unter meinen Fingernägeln sickerte Blut hervor und hinterließ dunkle Flecken auf ihrem
    Umhang.
    »Es ist wahr«, flüsterte sie.
    »Und du hast es gewußt?«
    Sie nickte. »Ja. Ich ... habe zwei von Donhills Helfern belauscht, als ich vorhin draußen war, um ... die Kleider für euch zu beschaffen«, sagte sie stockend. »Aber es war die einzige Chance, Robert, versteh mich doch.«
    »Chance?« fragte Bannermann wütend. »Für wen? Du wolltest mit dem Leben meiner Männer für deine Freiheit bezahlen.«
    »Und auch für unsere, Bannermann«, sagte ich grob. »Halten Sie endlich den Mund.«
    »Er hat recht«, sagte Priscylla leise. Ihre Stimme schwankte. Sie begann zu weinen. »Ich ... ich muß hier weg, Robert«, wimmerte sie. »Und es gibt nur diese eine Möglichkeit. Während einer Opferfeier sind sie alle unten am Fluß, selbst die Wachen. Wir wären niemals so weit gekommen, wenn es nicht so wäre.«
    »Und wir werden auch nicht weiterkommen«, sagte Bannermann wütend.
    Ich ließ Priscyllas Schulter los, drehte mich um und sah ihn nachdenklich an. »Sie wollen zurückgehen?«
    »Sie nicht?«
    »Aber das ist Selbstmord!« begehrte Priscylla auf. »Sie können überhaupt nichts tun! Die ganze Stadt ist dort unten. Sie werden Sie und Robert umbringen.«
    »Ich lasse meine Männer nicht im Stich«, antwortete Bannermann wütend. »Und ich sehe erst recht nicht tatenlos zu, wie sie irgendeinem Seeungeheuer geopfert werden. Ihr beiden könnt von mir aus verschwinden, aber ich gehe zurück.« Er fuhr herum und wollte auf der Stelle losstürmen, aber ich hielt ihn mit einer raschen Bewegung zurück.
    »Lassen Sie mich los, Craven!« sagte er wütend. »Sie müssen nicht mitkommen.«
    »Natürlich komme ich mit«, antwortete ich leise. »Aber wir können nicht blind losstürmen. In einem Punkt hat Priscylla nämlich recht, Captain – sie werden uns schneller umbringen, als Sie sich träumen lassen, wenn wir blind dorthin rennen.«
    Bannermann preßte wütend die Lippen aufeinander, nickte aber dann widerwillig. »Und was haben Sie vor?«
    Ich schwieg einen Moment, drehte mich wieder um und sah Priscylla an.

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