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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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und bewaffnet gewesen wären, hätten wir nicht viel für die drei unglücklichen Matrosen tun können. Der Anblick der stumm dastehenden, vermummten Schar hatte die letzten Zweifel an Priscyllas Worten in mir beseitigt. Donhill schien tatsächlich der unumschränkte Herrscher der ganzen Ortschaft zu sein.
    »Ich brauche eine Waffe«, murmelte Bannermann. »Ein Gewehr.« Er fuhr herum und deutete mit einer fordernden Geste auf Priscylla. »Ein Gewehr«, wiederholte er. »Hast du so etwas?«
    Priscylla schüttelte verwirrt den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Und selbst wenn ...«
    »Wäre es sinnlos«, unterbrach ich sie. »Seien Sie vernünftig, Bannermann. Mit Gewalt richten wir hier gar nichts aus.«
    »Wie dann?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand ich. »Ich kann nur versuchen, die Bestie aufzuhalten. Vielleicht hilft mir mein Vater noch einmal.« Ich wandte mich an Priscylla. »Wie lange wird es noch dauern?«
    »Nicht mehr lange«, antwortete sie nach kurzem Überlegen. »Die Trommeln haben aufgehört.«
    Der dumpfe, rhythmische Klang, der uns auf dem Weg hierher wie das Pochen eines gewaltigen Herzens begleitet hatte, war tatsächlich verstummt, aber ich hatte dieser Tatsache bisher keinerlei Bedeutung zugemessen. Jetzt nickte ich, drehte mich wieder herum und sah konzentriert auf den Platz hinaus. »Ich kann Donhill nirgends entdecken.«
    »Er kommt erst im letzten Moment«, flüsterte Priscylla. »Er selbst wird die Bestie rufen, aber sie ist bereits auf dem Weg hierher. Ich kann sie spüren.«
    »Woher kommt sie?«
    Priscylla deutete mit einer Kopfbewegung auf den Fluß. Sein gegenüberliegendes Ufer war mit einer Reihe brennender Fackeln abgesteckt worden, die flackernde rote Lichtreflexe auf das Wasser warfen. Es sah aus, als wäre er mit Blut gefüllt.
    »Die Bestie lebt oben im Loch Shin«, erklärte Priscylla. »Aber der Fluß hat eine unterirdische Verbindung zum See. Wenn sie die Trommeln hört, kommt sie her. Es ... kann nicht mehr lange dauern.« Sie schluckte. »Glaubst ... glaubst du wirklich, sie besiegen zu können?« fragte sie stockend.
    Ich zuckte schweigend mit den Achseln. Ich wußte es so wenig wie sie, und meine Zuversicht schwand mit jedem Augenblick mehr. Seit wir am Rande des Platzes angekommen waren, hatte ich ein paarmal versucht, geistigen Kontakt mit meinem Vater aufzunehmen, aber meine Rufe waren unbeantwortet geblieben. Ich wußte nicht einmal, ob ich es wirklich konnte. Wie rief man den Geist eines Verstorbenen?
    Wenn ich ehrlich war, dann war ich mittlerweile nicht einmal mehr hundertprozentig davon überzeugt, daß ich meinen Vater wirklich gesehen hatte. Vielleicht hatten mir schlicht und einfach meine überreizten Nerven einen Streich gespielt.
    Wenn es so war, dann würde es ein tödlicher Streich sein ...
    Ich verscheuchte den Gedanken, wich ein Stück weiter in den Schatten des Hauses zurück und sah zum Fluß hinunter. Das Wasser lag glatt und reglos da, aber ich glaubte bereits, eine leichte Wellenbewegung auf seiner Oberfläche wahrzunehmen. Mein Herz begann schneller zu schlagen.
    »Ich hoffe es«, antwortete ich, wenn auch mit einiger Verspätung. »Aber du solltest trotzdem gehen, Priscylla. Ganz gleich, ob ich es schaffe oder nicht – es wird gefährlich werden. Und noch ist Zeit, um zu fliehen. Wenigstens für dich.«
    »Ich bleibe«, sagte sie fest. »Wenn du bleibst, dann bleibe ich auch, Robert.«
    »Das ist sehr dumm von dir, Kindchen«, sagte eine Stimme hinter ihr. »Und ziemlich pathetisch, findest du nicht?«
    Priscylla stieß einen halb unterdrückten Schrei aus, fuhr herum – und prallte entsetzt zurück.
    Es ging alles viel zu schnell, als daß einer von uns noch irgend etwas hätte tun können. Die Dunkelheit wurde urplötzlich vom grellen Licht lodernder Fackeln durchbrochen. Wie aus dem Boden gewachsen erschienen ein gutes Dutzend großer, in dunkle Kapuzenmäntel gehüllter Gestalten vor uns.
    Ich fuhr herum, aber auch hinter uns waren plötzlich Männer. Wir waren eingekreist. Aber seltsamerweise spürte ich kaum Schrecken oder gar Angst. Unterbewußt hatte ich geahnt, daß wir in eine Falle laufen würden. Es war zu leicht gewesen, bis hierher zu kommen.
    Bannermann schrie wütend auf, ballte die Fäuste und blieb mitten im Schritt stehen, als eine der Gestalten mit einer fast gelangweilten Bewegung ein Gewehr unter ihrem Mantel hervorzog und auf seinen Kopf richtete.
    »Das würde ich nicht tun, Captain Bannermann«, sagte Donhill ruhig. »Ich

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