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Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht

Titel: Der Hexer - NR10 - Wenn der Stahlwolf erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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von Kopfschmuck eher von den Londoner Bobbys bevorzugt wurde.
    Denn niemand anders hatte ich niedergeschlagen.

    * * *

    Die Sonne war aufgegangen, und ihr erstes Licht hatte die Nachtkälte und die grauen Nebelschleier vertrieben, und wie jeden Morgen hatte sich in das Geräusch des Windes und das dumpfe Murmeln des nahen Meeres schon mit dem ersten Lichtschimmer das Kreischen der Möwen gemischt.
    Und doch war es kein Morgen wie jeder andere.
    Rings um St. Aimes war die Welt erwacht wie seit Millionen Jahren, aber der kleine, nur aus einer einzigen Straße bestehende Ort war still geblieben. Hinter den Fenstern der Stadt war nicht ein einziges Licht entzündet worden. Die Läden und Türen waren geschlossen geblieben, nirgends war Rauch aus einem Kamin gekommen, hatten Männer ihre Häuser verlassen, um zur Arbeit zu gehen, oder Frauen ihre Kinder zum Ortsausgang geleitet, wo sie sich versammelten und zur Schule im Nachbarort gingen. Es war, als hätte der Ort an diesem Morgen die rechte Zeit verpaßt; als schliefe er noch.
    Oder als wäre er tot.
    Kilian schauderte, als er diesen Gedanken dachte. Er wußte selbst nicht genau zu sagen, warum er eigentlich wieder hierher zurückgekommen war. Nach dem, was er während der Nacht auf dem Friedhof beobachtet hatte, hätte er eigentlich davonrennen sollen, so schnell und so weit er nur konnte. Er spürte deutlich die Gefahr, das Böse, das wie eine unsichtbare schleichende Krankheit von St. Aimes und seinen Bewohnern Besitz ergriffen hatte.
    Und trotzdem war da noch eine zweite Stimme in ihm gewesen; leiser als seine Furcht, unaufdringlicher. Aber ebenso mächtig. Eine Stimme, die ihm befohlen hatte, zurückzukehren und zu warten. Worauf, das wußte er nicht.
    Sein Herz begann rascher zu schlagen, als er den Ort betrat, und der Blick seiner kleinen, von Schnaps und Alter trüb gewordenen Augen huschte unentwegt über die doppelte Reihe einfacher schmalbrüstiger Häuser. Da und dort bewegte sich etwas in den Schatten. Manchmal durchbrach ein Kratzen und Schaben den monotonen Singsang des Windes, und hier und da glaubte er einen kleinen pelzigen grauen Ball davonhuschen zu sehen.
    »Jaja, ihr seid da, nicht wahr?« sagte er. Seine Stimme zitterte. Er sprach eigentlich nur, um sich selbst zu beruhigen, nicht, weil er glaubte, daß sie es hörten.
    »Ihr grauen Herren seid da«, fuhr er fort, während er langsam die schmale Straße entlangschlurfte, auf der Suche nach etwas, von dem er selbst nicht wußte, was es war. »Ihr spürt es auch, nicht wahr?« fragte er. »Ihr seid schlau, viel schlauer als wir Menschen. Ihr spürt das Böse, das in der Erde lauert.«
    Etwas raschelte in den Schatten neben ihm; Kilian blieb stehen und strengte seine alten Augen an, sah aber nichts als einen grauen Schemen, der auf harten Pfoten davonhuschte,
    »Will er mich holen, der graue Herr?« fragte er. Einen Moment wartete er, ob die Ratte seine Worte gehört hatte und etwa zurückkam, dann schüttelte er den Kopf und ging weiter. Vor ihm, noch zwei, drei Häuser entfernt, öffnete sich eine Tür. Eine Frau trat heraus, blieb einen Moment reglos stehen und zog dann die Tür hinter sich zu. Kilian äugte ihr mißtrauisch entgegen, als sie auf die Straße hinaustrat und sich nach Westen wandte, in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Die Frau schien ihn nicht einmal zu bemerken. Ihr Blick blieb leer, und Kilian mußte zur Seite treten, um nicht mit ihr zusammenzustoßen. Kopfschüttelnd sah er der Frau einen Moment lang nach, dann drehte er sich wieder herum, machte einen Schritt –
    und blieb abrupt wieder stehen.
    Vor ihm saß eine Ratte.
    Das Tier war so groß wie ein Terrier, aber viel kräftiger, und seine Augen waren von wacher, sonderbar wissender Art. Sein Maul war leicht geöffnet, so daß Kilian die ehrfurchtgebietenden Reißzähne des kleinen Ungeheuers sehen konnte, und die Krallen scharrten unentwegt über das noch taufeuchte Kopfsteinpflaster der Straße, aber es war nichts Drohendes in dieser Geste.
    »Er will mich aber doch holen, der graue Herr«, sagte Kilian. Er kicherte, völlig grundlos und mit verzerrter, bebender Stimme, und fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. Die Ratte wandte sich um, trippelte ein paar Schritte die Straße herab und sah zu Kilian zurück. Ihre Barthaare zitterten.
    »Ich komme«, sagte Kilian. »Aber der graue Herr muß auf mich warten. Meine Beine sind nicht mehr so jung wie die seinen.«
    Die Ratte wartete geduldig, bis der

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