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Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen

Titel: Der Hexer - NR13 - Der Clan der Fischmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Ich habe versucht, einen Job zu finden, aber niemand will mich mehr.«
    Einen Moment lang blickte ich ihn verständnislos an. »Ich begreife nicht ganz, wovon Sie reden«, gestand ich schließlich. »Dr. Gray sagte mir, er hätte die Sache in Ordnung gebrächt, und –
    »Ich spreche nicht von der Lady«, unterbrach mich Bannermann. »Ihr Anwalt hat sein Wort gehalten. Das Seegericht hat mich freigesprochen.«
    »Das will ich hoffen«, murmelte ich. »Der Spaß hat mich genug Geld gekostet.«
    »Geld?« Bannermann runzelte die Stirn.
    Ich nickte. »Aber natürlich. Warum, glauben Sie wohl, hat die Reederei nicht auf einer vollständigen Aufklärung der Sache bestanden? Ich habe die Lady of the Mist bezahlt, bis auf den letzten Penny. Ganz abgesehen davon waren Sie unschuldig.«
    »Wen interessiert das schon?« murmelte Bannermann.
    »Ich werde mit Ihrer Reederei sprechen«, sagte ich. »Ich bin sicher, in dieser Angelegenheit etwas für Sie tun zu können. Schlimmstenfalls«, fügte ich mit einem nicht ganz echt klingenden Lachen hinzu, »kaufe ich Ihnen ein Schiff.«
    Bannermann starrte mich an, und ich begriff, daß ich wieder einmal das falschestmögliche überhaupt gesagt hatte. In diesen Dingen begann ich ein gewisses Talent zu entwickeln.
    »Geld«, murmelte er. »Sie gehören wohl auch zu den Menschen, die glauben, alles mit Geld erreichen zu können, wie?« Er spie das Wort hervor, als wäre es eine Obszönität. »Zum Teufel, Craven, wenn ich Geld von Ihnen haben wollte, hätte ich Ihnen einen Brief geschrieben. Ich bin hier, weil ich am Ende bin. Ich... ich kann nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Wenn es mir nicht gelingt, meine Unschuld zu beweisen, finde ich nicht einmal mehr einen Job als Parkwächter. Wissen Sie, was einem Kapitän passiert, der zweimal hintereinander sein Schiff und den größten Teil seiner Mannschaft verliert? Sie könnten die gesamte englische Flotte kaufen, Craven. Niemand würde mehr unter meinem Kommando fahren.«
    »Was ist passiert?« fragte ich zum zweiten Mal.
    Bannermann starrte mich an und schwieg, und nach einigen Sekunden stand ich auf, schenkte ihm noch einen Whisky ein. Seine groben Finger spannten sich so fest um das Glas, daß ich fürchtete, es würde zerbrechen. Aber er schüttete den Alkohol wenigstens nicht mehr in sich hinein wie Wasser, sondern trank langsam und fast bedächtig.
    »Lesen Sie keine Zeitung?« fragte er plötzlich.
    Ich verneinte. »Fast nie. Warum?«
    »Sie wüßten, warum ich hier bin, täten Sie es«, antwortete Bannermann. »Es war vor... vor zweieinhalb Monaten. Ich habe ziemlich schnell wieder ein Kommando bekommen, nach der Geschichte mit der Lady, wissen Sie? Nichts Besonders, nur ein altersschwacher Schoner, der Bananen und Taranteln von Britisch Kolumbien nach Aberdeen brachte, aber es war ein Kommando. Wir waren dicht unter der Küste, keine zwei Stunden mehr vom Hafen entfernt, als wir in einen Sturm gerieten. Nicht besonders schlimm, aber heftig genug, um draußen zu bleiben. Ich wollte... abwarten, bis das Schlimmste vorbei war, und dann in aller Ruhe in den Hafen einlaufen.« Er stockte, trank wieder einen kleinen Schluck und fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen.
    »Ich habe das Schiff verloren«, sagte er plötzlich. »Außer mir ist nur ein einziger Mann der Besatzung mit dem Leben davongekommen. Wir sind gesunken.«
    »Der Sturm?« fragte ich leise.
    Bannermann starrte mich an, trank nervös und schüttelte plötzlich den Kopf. »Nein... Sie… Sie sind der einzige, dem ich es erzählen kann. Der einzige, der mir glauben würde. Ich habe versucht, die Wahrheit zu sagen, aber sie halten mich für verrückt. Sie glauben, ich wäre ein Feigling und Versager. Sie denken, ich hätte alles erfunden, um mich zu rechtfertigen.«
    »Was sollen Sie erfunden haben?« fragte ich.
    »Das Ungeheuer«, antwortete Bannermann.

    * * *

    »Ich weiß nicht, was es war«, begann Bannermann mit leiser, stockender Stimme. Sein Blick wich dem meinen aus, und seine Finger fuhren in einer unablässigen Folge kleiner, unbewußter nervöser Bewegungen über den Rand des Glases, das ich ihm gereicht hatte. Seltsamerweise trank er nicht mehr. Es schien ihm zu genügen, es in der Hand zu halten. »Zuerst dachten wir, es wäre ein Wal. Sie verirren sich manchmal in diese Gewässer, wissen Sie?«
    Ich nickte, obwohl ich ganz und gar nichts wußte, aber Bannermanns Frage war ohnehin rein rhetorisch gewesen.
    »War es einer?«

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