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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Titel: Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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Spur von Neid. Der schlanke Fremde war das Seil mit der Leichtigkeit einer Spinne herabgeglitten. Nicht einmal sein Atem ging spürbar schneller. Im Gegenteil: die Anstrengung, die Eldekerk fast an den Rand des Zusammenbruches gebracht hatte, schien ihm direkt Freude bereitet zu haben.
    »Wie lange noch?« fragte Shannon, ohne den Blick vom Meer zu nehmen.
    Eldekerk sah zum Mond hinauf, ehe er antwortete. »Nicht mehr lange, wenn sie um die gleiche Uhrzeit kommen wie sonst.«
    »Warum sollten sie nicht?« fragte Shannon. Seine Stimme klang amüsiert.
    Eldekerk antwortete nicht, sondern schob sich wie Shannon ein Stück weiter hinter seiner Deckung in die Höhe und blickte auf den Ozean hinaus. Das Meer lag da wie eine endlose Ebene aus geschmolzenem Pech, nachtschwarz und lichtfressend. Ein spürbarer Hauch von Kälte ging von seiner Oberfläche aus und ließ Eldekerk frösteln.
    »Warum... mußte ich mitkommen?« fragte er plötzlich. »Ich habe Ihnen doch alles gesagt, was Sie wissen wollten.«
    »Sie wären doch ohnehin hierhergekommen, oder?« fragte Shannon, ohne ihn anzublicken. »Da ist es doch praktischer, wenn wir zusammen gehen.« Plötzlich wandte er doch den Blick. »Außerdem kann es sein, daß ich Ihre Hilfe brauche.«
    Eldekerk fuhr sich nervös mit der Zungenspitze über die Lippen. Wobei sollte er diesem unheimlichen Fremden schon helfen? Es gab absolut nichts, was Shannon nicht besser und zehnmal schneller hätte tun können. Nein, dachte er schaudernd. Der wahre Grund war ein ganz anderer.
    »Sie... Sie wollen mich umbringen, nicht?« fragte er plötzlich.
    Shannon lachte leise. »Sie einzig dazu hierher zu bringen, wäre eine ziemliche Verschwendung von Zeit und Kraft, finden Sie nicht?« fragte er. »Seien Sie nicht albern.«
    Einen Moment lang sah er Eldekerk scharf an, dann drehte er sich herum, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Felsen, hinter dem sie Deckung gesucht hatten, und ließ seinen Blick über das schmale, sichelförmig gebogene Strandstück gleiten. Eldekerk war überrascht gewesen, wie groß der Strand war, der sich unter dem Felsüberhang verbarg. Der lotrecht abstürzende Fels verbreiterte sich pyramidenförmig an seiner Basis, und der Strand, von oben aus unsichtbar, war einen guten halben Kilometer lang, wenn auch an keiner Stelle breiter als zehn Meter. Die dunklen Flutmarkierungen an der Felswand hinter ihnen verrieten Eldekerk, daß er manchmal unter der Wasserlinie liegen mußte. Der Gedanke, noch hier zu sein, wenn die Flut kam, ließ ihn schaudern.
    »Was ist das?« fragte Shannon plötzlich und deutete auf eine Stelle schräg hinter Eldekerk. Eldekerk drehte sich ebenfalls um und blickte einen Moment lang konzentriert in die angegebene Richtung, ehe er mit den Schultern zuckte.
    Zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Meter hinter ihrem Versteck gähnte ein Spalt in der Form eines auf die Spitze gestellten Dreieckes in der Wand, gut doppelt mannshoch und an der breitesten Stelle sicherlich fünf Meter messend.
    »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Eine Höhle, vermute ich.«
    »Gibt es viele Höhlen hier?« fragte Shannon.
    »Auf den Inseln?« Eldekerk nickte. »Sehr viele. Manche führen direkt bis zum Krater hinauf, sagt man. Aber es ist nicht sehr ratsam, hineinzugehen.«
    »Warum?« fragte Shannon.
    Eldekerk deutete mit einer Kopfbewegung in die Richtung, in der der Gipfel des Hauptkraters in der Nacht verborgen war. »Gas«, sagte er. »Gas und Lava. Der Krakatau ist ein aktiver Vulkan, vergessen Sie das nicht. Manche von diesen Höhlen sind so voller Gas, daß ein falscher Furz reicht, sie in die Luft fliegen zu lassen.«
    Shannon lächelte flüchtig, drehte den Kopf – und ließ sich mit einer so raschen Bewegung in den Schutz des Felsens fallen, daß Eldekerk erschrocken zusammenfuhr. Abrupt blickte er zum Meer hinüber.
    Es war wie in den Nächten zuvor, aber sehr viel näher.
    Zuerst erschien das Licht, wobei sich Eldekerk nicht einmal mehr sicher war, ob es überhaupt Licht in dem Sinne des Wortes war, den er kannte. Es begann als sanftes, kaum merkliches Glühen über der Wasseroberfläche, wie leuchtender Nebel, der aus dem Nichts kam und sich in trägen, spielerisch auf und ab wogenden Schwaden verteilte.
    Dann kamen die Geräusche; der dumpfe, anschwellende Singsang und das unheimliche Heulen, das irgend etwas in ihm berührte und zum Schwingen brachte, und schließlich die Boote.
    Eldekerk hatte sie noch nie so nahe gesehen wie dieses Mal, nicht einmal

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