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Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

Der Hexer - NR17 - Gefangen im Dämonen-Meer

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Autoren: Verschiedene
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überzeugt.
    Shannon starrte den sonderbar gekleideten Mann mißtrauisch an. Seine Ruhe warnte ihn. Es war die Ruhe eines Mannes, der sich unerschütterlich in Sicherheit glaubte.
    »Sind Sie so sicher?« fragte er.
    Der andere nickte. Ein leises Lächeln stahl sich auf seine Züge, während er – ganz langsam, um Shannon nicht zu einer Unbesonnenheit zu verleiten – aufstand und die Hände vom Tisch nahm.
    »Das bin ich«, sagte er. »Aus zwei Gründen, mein Freund. Der erste ist der, daß Sie zweifellos ein intelligenter Mann sind; anders wäre es Ihnen kaum gelungen, bis hierher zu kommen. Sie wissen, daß Sie verloren sind, wenn Sie auch nur einen Schuß abgeben. Der andere ist, daß ich Sie kämpfen gesehen habe.«
    »Was soll das heißen?« fragte Shannon lauernd. Instinktiv wappnete er sich, falls der andere etwa versuchen sollte, ihn auf geistigem Wege anzugreifen, denn auch damit rechnete er jederzeit, nach allem, was er auf dieser verfluchten Insel bisher gesehen hatte.
    »Sie sind ein Krieger«, sagte der andere. »Wie ich. Sie würden keinen feigen Mord begehen, wenn Sie Ihrem Gegner eine faire Chance gewähren könnten, oder?« Er lächelte abermals. »Geben Sie sie mir?«
    Ganz langsam senkte Shannon das Gewehr, überzeugte sich mit einem raschen Blick in die Runde davon, daß keiner der drei anderen im Moment eine Gefahr für ihn bedeutete, und legte die Waffe neben sich auf den Tisch. Es war Wahnsinn, was er tat, aber der andere hatte recht – er war ein Krieger, ein Mann, der erbarmungslos tötete, wenn es sein mußte. Aber er war kein Mörder.
    »Ich bin nicht hier, um mit Ihnen zu kämpfen«, sagte er.
    »Sondern?« fragte der andere.
    »Sie haben jemanden hier im Lager«, antwortete Shannon. »Einen Fremden. Er wurde heute gebracht.«
    »Von wem reden Sie?«
    »Von einem Mann mit einer weißen Haarsträhne«, antwortete Shannon mit einer Spur von Ungeduld. »Sie wissen genau, wen ich meine. Geben Sie ihn mir, und ich verschwinde so schnell, wie ich gekommen bin.«
    Einen Moment lang schien der andere ernsthaft über seinen Vorschlag nachzudenken, dann schüttelte er mit einem bedauernden Seufzen den Kopf. »Sie wissen, daß das nicht geht«, sagte er. »Wer ist dieser Craven? Ein Freund von Ihnen?«
    »Das spielt keine Rolle«, sagte Shannon und trat einen Schritt auf den anderen zu. Seine Hände waren leicht geöffnet und pendelten scheinbar locker neben seinen Hüften. Er wirkte äußerlich entspannt, aber in Wahrheit war jeder Muskel seines Körpers bis zum Zerreißen angespannt. Und er wußte, daß der andere sich nicht täuschen ließ.
    Langsam wich der Mann in der bestickten Robe bis zur gegenüberliegenden Wand zurück, griff mit der Linken an seinen Kragen und löste die Spange, die das bizarre Gewand hielt. Darunter trug er nichts als schwarze, knöchellange Hosen und einen metallenen Gürtel, in dem ein Dolch blitzte. Rasch zog er die Waffe aus der Scheide, warf sie achtlos in eine Ecke und sah Shannon herausfordernd an.
    »Ich könnte um Hilfe rufen«, sagte er.
    »Aber das werden Sie nicht tun«, vermutete Shannon.
    Der andere nickte. »Nein, mein Freund. Ich weiß nicht, wer Sie sind, und ich weiß auch nicht, wer Sie geschickt hat. Aber Sie waren fair zu mir. Ich bin es auch.«
    Shannon nickte. Er hatte keine andere Reaktion erwartet.
    Zwei, drei Sekunden lang musterte er sein Gegenüber noch schweigend, dann hob er die Hände, verlagerte sein Körpergewicht um eine Winzigkeit und griff an.

    * * *

    Die Höhle war so groß wie ein unterirdischer Dom und vom blutigroten Widerschein brennender Lava erfüllt. Die Hitze war unbeschreiblich. Die Luft, die ich atmete, schien zu brennen. Ich war schweißgebadet. Das Licht war so grell, daß es mir die Tränen in die Augen trieb, als ich versuchte, das gegenüberliegende Ufer des zischenden Lavasees zu erkennen, an dessen Ufer mich der Gesichtslose abgesetzt hatte.
    Trotzdem sah ich nicht weg, sondern zwang meine schmerzenden Augen, weiter offen zu bleiben, denn es mochte sein, daß es lebenswichtig für mich war, mir den Weg zu merken. Der Schacht hatte nicht sehr weit in die Tiefe geführt – zehn, im Höchstfalle fünfzehn Yards, bis er sich plötzlich zu einem gewaltigen klaffenden Riß erweitert hatte, der die Decke des unterirdischen Domes spaltete.
    Mein dämonischer Begleiter hatte mich sanft wie eine Feder abgesetzt und war verschwunden, ohne daß ich zu sagen gewußt hätte, wohin oder auf welche Weise, denn während der

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