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Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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wir werden nicht mehr hier sein, wenn sie kommen.« Ich wandte mich wieder an Tharis. »Wieviel Zeit bleibt uns noch?«
    »Nur wenige eurer Stunden«, antwortete Tharis. »Aber ihr könnt nicht fliehen. Die Insel ist abgeriegelt. Nichts kann sie erreichen oder zu ihr dringen.«
    Einen Moment lang starrte ich ihn an, dann deutete ich auf die Flugscheibe, die wenige Schritte hinter ihm im Sand lag. »Und dieses Ding da?«
    »Sie könnte es«, antwortete Tharis.
    »Wie groß ist ihre Reichweite?«
    »Unbegrenzt«, sagte Tharis. »Aber ihr könnt sie nicht steuern. Nur ich kann es.«
    »Dann wirst du es tun«, bestimmte ich.
    Tharis zögerte, trotz des suggestiven Bannes, in den ich ihn geschlagen hatte. »Ich darf... nicht fort«, sagte er schleppend. »Die... Vorbereitungen sind... noch nicht abgeschlossen. Das Kommen jener in der Tiefe muß... muß...«
    Ich verstärkte den Druck auf sein Bewußtsein ein wenig. »Du wirst gehorchen!«
    »Ich werde gehorchen«, sagte er.
    Aber er war nicht ganz aufrichtig; das spürte ich. Er log nicht, aber in seinem Bewußtsein war etwas, das sich gegen meinen Befehl sträubte. Einen Moment lang versuchte ich, tiefer in seinen Geist zu dringen. Aber alles, was ich fand, war Leere und ein unbestimmtes Gefühl von Widerstand; etwas, als liefe ich gegen eine unsichtbare Wand aus Watte. Ich gab auf. Im Grunde spielte es auch keine Rolle. Mein geistiger Einfluß reichte aus, Tharis dazu zu zwingen, die Flugscheibe von der Insel wegzubringen, und das reichte.
    Jedenfalls dachte ich das.
    Ich wandte mich an Henri. »Holen Sie den Matrosen«, sagte ich. »Wir verschwinden hier. Sofort.«
    Wie um meine Worte zu unterstreichen, stieß der Berg in diesem Augenblick eine weitere, meilenhohe Flammensäule aus, und wenige Augenblicke später begann ein neues Bombardement aus glühenden Lavabrocken und heißer Asche, wenn auch auf der anderen Seite der Insel, weit von uns entfernt.
    Trotzdem rührte sich Henri nicht von der Stelle, sondern starrte nur aus hervorquellenden Augen auf die runde Kristallscheibe.
    »Was ist los?« fragte ich ungeduldig. »Worauf warten Sie?«
    »Sie... Sie glauben doch nicht, daß... daß ich auf dieses Ding steige?« keuchte er. »Das ist Hexerei!«
    »Dieses Ding hat so wenig mit Hexerei zu tun wie die NAUTILUS«, antwortete ich grob. »Und selbst wenn – wir können nicht hierbleiben. Los!«
    Das letzte Wort hatte ich in etwas schärferem Ton ausgesprochen. Gleichzeitig begann ich Henri ganz sanft hypnotisch zu beeinflussen. Ich tat es nicht gerne, aber ich spürte, daß uns keine Zeit mehr für lange Diskussionen blieb.
    Henri sah mich einen Moment unsicher an, dann nickte er und ging mit steifen Schritten los, um den Matrosen der ZUIDERMAAR zu holen. Indessen wandte ich mich wieder an Tharis.
    »Du wirst uns hier fortbringen!« sagte ich streng. »Irgendwohin, wo wir in Sicherheit sind.«
    Tharis nickte, aber die Bewegung wirkte sonderbar gezwungen. Seine Lippen waren zu dünnen, blutleeren Strichen zusammengepreßt, und in seinen Augen stand ein Flackern wie in denen eines Wahnsinnigen. »Ich... darf... nicht...«, sagte er stockend.
    Unwillig packte ich ihn an der Schulter und drückte zu. Der körperliche Schmerz – auch wenn er nicht sehr heftig war – schien seinen Widerstand endgültig zu brechen. »Du wirst gehorchen!« sagte ich noch einmal.
    Dieses Mal nickte Tharis, ohne zu widersprechen. Langsam wandte er sich um, ging zu seiner Flugscheibe und stieg hinauf, um mit leicht gespreizten Beinen in ihrer Mitte Aufstellung zu nehmen. Ich folgte ihm, kletterte aber noch nicht auf das bizarre Fluggefährt hinauf, sondern wartete ungeduldig, daß Henri und der Matrose zu uns kamen.
    Mein Blick wanderte über das Meer. Der Ozean lag wie eine Ebene aus geschmolzenem Pech vor der Insel, schwarz, kochend und heiß. Von der VAN HELSING war keine Spur mehr zu sehen, aber ich glaubte zu spüren, daß das Meer nicht so tot war, wie es aussah...
    Ich verscheuchte den Gedanken. Vielleicht war es die Nähe der Thul Saduun, die ich fühlte.
    Endlich kamen Henri und der Matrose zurück. Der Mann hatte aufgehört zu wimmern und ließ sich scheinbar willenlos von Henri führen. Seine Augen waren matt, und sein Blick schien geradewegs durch mich hindurchzugehen. Einen winzigen Moment lang zögerte er, als Henri ihn am Arm auf die Scheibe hinaufzog.
    Ich unterdrückte ein Schaudern. Der Mann war so groß wie ich und weitaus muskulöser. Trotzdem hatte ich das Gefühl, einem

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