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Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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beiden Männer dort oben sehen mußten.
    Es ging, wenn es mir auch unglaubliche Mühe bereitete. Im ersten Moment sah ich nichts als Striche und Linien, hier und da große, dunkle Gebiete ohne konkret festgehaltene Umrisse, aber dann klärte sich das Bild, wurde scharf und farbig und schließlich plastisch. Ich glaubte Kälte unter meinen Füßen zu spüren, ein sanftes Vibrieren, den Zug des Windes, der an meinem Gesicht vorbeistrich – es war, als würde ich durch die Augen eines der beiden Männer dort oben sehen.
    Einen Moment lang konzentrierte ich mich ganz darauf, das Bild schärfer werden zu lassen und festzuhalten. Dann begann ich es zu verändern.
    Es war leichter, als ich geglaubt hatte. Zuerst beschränkte ich mich auf Kleinigkeiten, ein Felsbrocken, der nicht wirklich da war, eine Flammensäule, die plötzlich zu dreifacher Höhe aufloderte und wieder zusammenfiel, ein heftigeres Toben der Wellen. Dann...
    Das Blitzen von Glas im brennenden Sand...
    Eine Scheibe, zwei Yards im Durchmesser und aus glasklarem Kristall gefertigt, in zwei große und tausend kleinere Trümmerstücke zerborsten, die in weitem Umkreis auf den Strand herabgeregnet waren...
    Eine verkrümmte Gestalt in einen zerfetzten, blutbesudelten Umhang gehüllt, einen zerbrochenen Silberstab in den Händen haltend, tot, die gebrochenen Augen wie anklagend auf die Scheibe am Himmel gerichtet...
    Dann eine zweite Gestalt, taumelnd, sich mit letzter Kraft aus der Deckung der Erdspalte erhebend und auf die abgestürzte Scheibe zuwankend, auch sie in einen zuckenden, bodenlangen Umhang in den Farben des Wahnsinns gehüllt...
    Ich spürte, wie ein Ruck durch die Scheibe oben am Himmel ging, öffnete die Augen und sah, wie sie in einer unmöglich erscheinenden Bewegung nach unten kippte, die letzten dreißig, vierzig Yards im Tiefflug über den glühenden Sand jagte und kaum drei Schritte vor Henri aufsetzte.
    Der schmalschultrige Matrose erstarrte vor Schrecken, als eine der beiden hochgewachsenen Gestalten von der Scheibe sprang und in einer fremdartigen, unverständlichen Sprache auf ihn einzureden begann, während der andere Maronese dorthin hetzte, wo er die Leiche seines anderen Kameraden zu sehen glaubte. Mit einem Schrei fiel er auf die Knie herab und streckte die Hände nach dem Bild aus, das zu sehen ich ihm noch immer suggerierte. Als er merkte, daß sich unter seinen zugreifenden Händen nichts als heißer Sand befand, war ich über ihm.
    Ich wußte um die Gefährlichkeit dieser Männer, und ich ließ ihm nicht die geringste Chance. Meine Fäuste krachten in seinen Nacken und schleuderten ihn zu Boden. Noch bevor sich sein Gesicht in den Sand grub, war ich herum und warf mich mit ausgebreiteten Armen auf seinen Kameraden.
    Wenigstens wollte ich es. Aber der Mann reagierte mit übermenschlicher Schnelligkeit. Im gleichen Moment, in dem ich mich auf seinen Kameraden gestürzt hatte, war die Vision vor seinen Augen erloschen; er hatte Henri als das gesehen, was er wirklich war – und sofort die richtigen Schlüsse daraus gezogen!
    Noch während ich auf ihn zufederte, ließ er sich zur Seite fallen, riß einen kurzen, harmlos aussehenden Silberstab unter seinem Gürtel hervor und zielte damit auf mich.
    Ich brachte das Kunststück fertig, mich mitten im Sprung herumzuwerfen, fiel ungeschickt zu Boden und rollte instinktiv zur Seite. Ein weißlodernder Blitz zuckte aus dem grünen Kristall am vorderen Ende des Silberstabes, brannte eine hellodernde Spur in den Sand und raste auf mich zu. Ich warf mich abermals herum und rollte wie wahnsinnig über den Strand davon. Aber der lodernde Energieblitz folgte mir unbarmherzig. Und er kam näher. Immer näher. Und dann brach er ab. Der Maronese war schon tot, als ich aufstand, aber er saß immer noch reglos da, den Silberstab noch immer in der Hand. Seine Augen waren im Tode erstarrt, und seine Linke klammerte sich noch immer um den Griff des Wurfmessers, das aus seiner Brust ragte. Dann kippte er ganz langsam zur Seite. Der Silberstab entfiel seinen Händen.
    Langsam ging ich zu ihm hinüber, kniete neben ihm nieder und schloß mit einer fast behutsamen Bewegung seine Augen, ehe ich mich an Henri wandte. »Danke«, sagte ich. »Das war im letzten Augenblick.«
    Der Matrose antwortete nicht. Ich war mir nicht einmal sicher, ob er meine Worte überhaupt gehört hatte. Sein Gesicht war wie aus Stein. Einen Moment lang blickte ich ihn besorgt an, dann drehte ich mich mit einem Ruck um und ging zu

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