Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter

Titel: Der Hexer - NR21 - Krieg der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
Feuerwolke hervor, fiel über die Flugscheibe her und schloß sich darum; wie eine riesige Faust, die ein Spielzeug zermalmt. Ein Splittern und Krachen war zu hören, und als sich das flatternde Ding wieder hob, regnete ein Schauer blitzender Kristallsplitter zu Boden.
    Aber es war nicht vorbei. Das Wesen – was immer es sein mochte – versuchte sich wieder höher in die Luft zu schwingen, aber irgend etwas stimmte nicht. Es mußte verletzt sein, denn seine Bewegungen wirkten plötzlich noch zielloser und torkelnder als zuvor. Langsam, immer wieder flatternd und sich aufbäumend, als wehre es sich mit aller Kraft, sank es zu Boden, bäumte sich noch einmal auf, schwebte ein Stück zur Seite und verlor wieder an Höhe.
    Ich vermochte nicht zu sagen, ob es wirklich Zufall war, daß es dabei über den brodelnden Morastsee trieb, der die Stadt verschlungen hatte. Wahrscheinlich nicht. Denn im gleichen Moment, in dem das Wesen über dem Zentrum des kochenden Tümpels angelangt war...
    Selbst später, als ich Zeit und Muße hatte, darüber nachzudenken, konnte ich nie genau sagen, was ich in diesem Augenblick wirklich gesehen hatte. Der Morast spritzte auseinander, als träfe eine unsichtbare Riesenfaust seine Oberfläche, und irgend etwas Gigantisches, Dunkles brach aus seiner Tiefe hervor, ein Ding wie ein Wurm, aber anders, schrecklicher, ein sich windendes blindes Etwas, nicht aus lebender Materie, sondern aus gestaltgewordener Bosheit gemacht, ein Titan, dessen bloßer Anblick der Tod und dessen Atem der Hauch der Hölle war.
    Ein THUL SADUUN.
    Zum ersten Mal in meinem Leben – und vielleicht als erster lebender Mensch überhaupt – erblickte ich eines dieser Wesen in seiner wahren Gestalt. Und es war ein Anblick, den ich nie wieder vergessen sollte, obwohl ich nicht einmal wirklich wußte, was ich da sah. Alles, was blieb, war ein Eindruck von etwas unbeschreiblich Gräßlichem, etwas, das nicht für die Augen der Menschen gemacht war und dessen bloßer Anblick tötete. Ich glaube heute, daß nur der lebende Mantel mich rettete.
    Selbst, als sich der Schlamm wieder über dem Monstrum und seinem Opfer schloß, saß ich noch lange und wie gelähmt da und starrte den braunschwarzen Tümpel an, unfähig, das namenlose Grauen abzuschütteln, das mich gepackt hatte.
    Sie waren da! Aus den furchteinflößenden Schatten jener in der Tiefe waren Dämonen geworden, Wesen, die körperlich existierten, hier in unserer Welt. Finstere Götter, die vor Urzeiten mit den GROSSEN ALTEN von den Sternen gekommen waren und jetzt ihre blinden Häupter wieder erhoben, um eine neue Schreckensherrschaft über die Erde anzutreten. Das war alles, woran ich denken konnte.
    Was immer Jennifer hatte tun wollen, sie hatte versagt. Das Tor mochte geschlossen sein, aber die THUL SADUUN hatten den Weg in die Wirklichkeit bereits gefunden. Sie waren hier, körperlich und real – und keine Macht der Welt konnte sie jetzt noch aufhalten.
    Als ich aufblickte, sah ich die Gestalt.
    Er stand vor mir, nur wenige Schritte entfernt, bis zu den Waden in kochendheißem Schlamm eingesunken und von Flammen eingehüllt wie von einem lodernden Mantel. Weißglühender Stein war auf seine Schultern niedergeregnet und erstarrt; eine Kappe aus Lava, die seinen Hals und einen Teil seiner linken Wange bedeckte wie eine gräßliche Maske.
    Das Fleisch darunter war unversehrt.
    »Ich hätte mir denken können, daß du es bist«, sagte ich leise.
    Henri lachte. Es war ein Laut, der mir einen eisigen Schauer über den Rücken laufen ließ.
    »Bist du gekommen, um mich zu töten?« fragte ich.
    »Töten?« Zwischen den Brauen des bizarren Wesens, das in Henris Gestalt geschlüpft war, erschien eine steile Falte. »Warum sollte ich etwas so dummes tun?«
    »Du hast es prophezeit«, sagte ich. »Damals, als wir uns auf der DAGON trafen – erinnerst du dich? Wenn wir uns wiedersehen, werden wir Feinde sein.«
    Henri – Hastur, der UNAUSSPRECHLICHE – machte eine wegwerfende Handbewegung. »Das mag sein«, sagte er. »Aber auch ich mache Fehler. Ich war zornig, weil du Necron das SIEGEL ausgeliefert hast, nur um das Leben einer Handvoll sterblicher Menschen zu retten. Aber die Dinge haben sich anders entwickelt.«
    »O ja«, antwortete ich. »Du hast versagt. Die THUL SADUUN leben. Sie sind hier.« Die unglaubliche Kreatur nickte. »Sie sind hier«, bestätigte er. »Zumindest einige. Und trotzdem werden sie untergehen. Das Mädchen Jennifer hat das Tor

Weitere Kostenlose Bücher