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Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons

Titel: Der Hexer - NR22 - Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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den Masten in die Höhe schraubte.
    Irgend etwas stimmt nicht mit diesem Wald, dachte Brewster, während er mühsam die steile Treppe emporstieg, deren Holz bei jedem Schritt knarrte. Er strahlt eine ungesunde Atmosphäre aus, eine düstere Aura, der sich niemand zu entziehen vermag.
    Zahlreiche Legenden rankten sich um finstere Geheimnisse, die im Zentrum des Waldes verborgen liegen sollten, dort, wo sich das Anwesen des Grauen Bredshaw befand.
    Das war auch der Grund, warum Vernon Brewster hergekommen war. Die Einwohner von Arcenborough mieden den Wald, und keiner von ihnen war auch für viel Geld dazu zu bewegen gewesen, als Brandwache auf den Feuerturm zu steigen, da er kaum mehr als eine Meile von dem Anwesen entfernt lag. Der hohe Sold für den Posten hatte Vernon dazu verlockt, nach Arcenborough zu ziehen. Es gab nicht viele Stellen für einen einarmigen Krüppel, und er hatte eine Familie zu versorgen. Er konnte nicht wählerisch sein.
    Andernfalls hätte er den Job längst aufgegeben. Im Ort wurde er wie ein Aussätziger behandelt. Die Menschen mieden seine Nähe, als hätte sich die düstere Ausstrahlung des Waldes wie eine unsichtbare Aura auf ihn übertragen.
    Brewster erreichte die Höhe der Baumkronen und schließlich die Plattform des Turmes. Das Holz der Tür war im Laufe der Zeit aufgequollen. Das vertraute, schabende Quietschen ertönte, als er sie aufstieß, und ein Schwall feuchtkalter, nach Moder riechender Luft schlug ihm entgegen. Vernon Brewster trat ein und schloß die Tür rasch wieder hinter sich. Er zog den tropfenden Mantel aus und hängte ihn an einen Haken.
    Eine schmale Brüstung umrahmte die Plattform, darüber waren Glasscheiben eingesetzt, die einen ungehinderten Blick in alle Richtungen erlaubten. Vernon trat an sie heran und blickte auf das Land, das sich unter ihm ausbreitete. Zum wiederholten Mal verfluchte er seinen Job. Es war nicht nur völlig unnötig, sondern geradezu idiotisch, an Tagen wie diesem eine Brandwache aufzustellen. Der Regen hatte alles so durchnäßt, daß keinerlei Gefahr bestand, irgendwo könnte ein Feuer ausbrechen.
    Im Sommer sah das schon anders aus. Wenn es manchmal wochenlang nicht regnete und die Sonne das Land austrocknete, mochte ein winziger Funke genügen, einen Waldbrand auszulösen. Aber bei einem Sauwetter wie diesem?
    Vernon dachte an seine kleine, aber behagliche geheizte Stube zu Hause, und seine Laune sank noch tiefer. Langsam drehte er sich um seine Achse und ließ den Blick über das monotone Grün des Waldes schweifen.
    In nördlicher Richtung sah Brewster das verträumt zwischen den sanft ansteigenden Hügeln liegende Dorf wie einen Bestandteil einer anderen Welt als der, in die er sich vorgewagt hatte. Im Südwesten konnte er das Anwesen des Grauen Bredshaw erkennen, ein scheinbar normales Landhaus, wenn auch von seiner Größe und Pracht her ungewöhnlich für diese Gegend, in der es fast nur Holzfällerhütten und einige Dutzend Farmen gab.
    Es fiel Vernon Brewster auf eine unerklärbare Weise schwer, den Blick auf die Gebäude gerichtet zu halten. Sobald er sich länger als ein paar Sekunden darauf konzentrierte, verschwamm das Bild vor seinen Augen, als lege sich ein substanzloser grauer Schleier darüber, der zwar nicht völlig undurchsichtig war, aber trotzdem verhinderte, daß er das Anwesen wirklich sah.
    Auch mit dem Fernglas hatte er es schon versucht, aber das Ergebnis war noch bescheidener gewesen. Es war ihm nicht gelungen, die Linsen scharf einzustellen, alles war schemenhaft und verschwommen geblieben. Ein unerklärbares Rätsel, das sich zu den zahlreichen Legenden gesellte, über die Brewster sich bemühte, nicht weiter nachzudenken.
    Er ließ sich auf einer Holzbank nieder. Wie jeden Tag griffen Langeweile und Einsamkeit nach ihm, zwei Empfindungen, die ihn im Laufe der Jahre gelehrt hatten, seinen Job aus vollem Herzen zu hassen. Wenn er wenigstens lesen könnte, wäre alles erträglicher gewesen. Aber sein Vater war ein einfacher Viehzüchter auf einer großen Ranch gewesen und hatte sich den Luxus eines Schulgeldes für seinen Sohn nicht leisten können, zumal Vernon nicht einmal das einzige Kind gewesen war. Auch er hatte bereits in jungen Jahren gelernt, wie man Rinder großzog und die Tiere zum Verkauf in die Städte trieb, bis er vor vier Jahren von einer durchgehenden Herde fast zu Tode getrampelt worden wäre. Sein rechter Arm war zerquetscht worden und hatte bis fast zur Schulter hinauf amputiert werden

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