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Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter

Titel: Der Hexer - NR26 - Die Gruft der weissen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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mir endgültig die Augen öffnete.
    Es war keine schwarze Magie, die die seit einem Jahrtausend toten Wikinger erweckt hatte.
    Die Männer und Frauen lebten noch. Sie waren niemals tot gewesen! Der fürchterliche Einfluß des Kristallgehirnes hatte sie bei lebendigem Leibe erstarren lassen!!!
    Der Gedanke war zu entsetzlich, als daß ich ihn auch nur zu Ende formulieren konnte.
    Ich fuhr herum und starrte in die Höhle zurück. Wo vorher nichts als das unheimliche Spiel der Schatten gewesen war, war jetzt Bewegung. Dutzende, wenn nicht Hunderte der erstarrten Indianer und Wikinger-Gestalten bewegten die Arme und Beine und versuchten vergeblich zu erfassen, was mit ihnen geschehen war.
    »Das ist das Ende«, flüsterte Buffalo Bill. »Sie werden uns umbringen!« Er fuhr herum, riß Sitting Bull mit einer groben Bewegung vom Boden hoch und deutete auf das geschlossene Tor. »Mach es auf!« schrie er. »Vielleicht hat einer von uns eine Chance, dem Drachen zu entkommen.« Aber Sitting Bull schüttelte nur traurig den Kopf. »Es geht nicht«, sagte er leise. »Ich habe es versucht, Bill. Der Spruch wirkt nur von außen.«
    »Oder irgend etwas blockt ihn ab«, sagte ich. »Oder jemand.«
    Buffalo Bill starrte mich an. »Du... du meinst, dieses... dieses Ding mit dem schrecklichen Schädel?«
    Ich nickte.
    »Dann ist es aus«, sagte Postlethwaite leise. Er deutete auf die Armee von Kriegern, die wenige Schritte hinter uns im Erwachen begriffen war. »Sie werden uns töten.«
    Und Postlethwaite hatte nur zu recht. Noch wenige Minuten, und...
    Aber vielleicht gab es noch eine Chance. Der Gedanke war so fürchterlich, daß ich mich bisher geweigert hatte, ihn auch nur zu denken, aber irgend etwas in meinem Unterbewußtsein war stärker als ich; vielleicht nur schlicht und einfach mein Überlebenswille.
    »Vielleicht gibt es doch noch eine Chance«, sagte ich. »Ich... ich werde es versuchen. Wartet nicht auf mich. Wenn das Tor aufgeht, dann rennt um euer Leben!«
    »Was hast du vor?« fragte Annie alarmiert. Aber ich antwortete nicht mehr, sondern rannte los, direkt auf die Armee der steinernen Krieger zu.

    * * *

    »Swen! Swen Liefenstahl!«
    Swen stöhnte. Er wollte sich aufrichten, die Hand beiseite stoßen, die so unsanft an seiner Schulter rüttelte, und die Stimme zum Verstummen bringen, die ihn daran hinderte, in das verlockende schwarze Nichts hinüberzugleiten, das hinter der Grenze jenseits aller Schmerzen und aller Furcht lauerte. Er hatte versagt, dachte er matt. Sie alle hatten versagt. Skallagrims Verschlagenheit war am Ende doch stärker gewesen als aller Mut und alle Tapferkeit Erik Hellauges und seiner Getreuen. Versagt.
    »Swen! So wach doch endlich auf!«
    Panik schwang im Klang dieser Stimme. Er kannte sie, und für einen Moment blitzte das dazugehörige Gesicht vor seinem geistigen Auge auf. Aber er war viel zu müde, das Bild festzuhalten. Doch die Stimme gab nicht auf, und auch das Rütteln an seiner Schulter hielt an, bis er schließlich die Augen öffnete und zu dem schmalen Welpengesicht über sich emporblinzelte.
    »Erik?«
    Das Antlitz des Jungen war zu einer Grimasse verzerrt. »Was ist geschehen, Swen?« fragte er. »So rede doch.«
    »Wo... wo warst du, Erik?« flüsterte Swen. Selbst diese wenigen Worte verlangten fast mehr Kraft von ihm, als er noch aufzubringen in der Lage war. Er starb, das fühlte er.
    »Erik Hellauge hatte mich fortgeschickt, mit dem Häuptling der Eingeborenen zu sprechen«, antwortete Erik mit zitternder Stimme. »Gerade erst bin ich zurückgekommen. Aber was ist denn geschehen? Alle sind tot!«
    »Alle?« Swen erschrak, obwohl er es gewußt hatte.
    Erik nickte. »Alle!« bestätigte er. Seine Augen waren weit vor Schrecken. Er würde jetzt auf immer ein Welpe bleiben, dachte Swen Liefenstahl bitter. Dabei hatte er so große Hoffnungen in diesen Jungen gesetzt.
    »Was ist denn nur geschehen?« keuchte Erik verzweifelt. »Sie sind alle erschlagen. Und was tut Skallagrim hier?«
    »Skallagrim?!« Allein der Klang dieses Namens reichte, Swen noch einmal aus dem Dämmerzustand hochfahren zu lassen, in den er versunken war. Sein sich bereits trübender Blick huschte durch die verwüstete Halle und blieb am verkrümmten Leichnam des Magiers haften. Skallagrim bot einen furchteinflößenden Anblick, selbst für einen so harten Mann wie ihn. Auch er war tot, wie Erik gesagt hatte, aber es war nicht die Kraft von Swens Wurf gewesen, die ihn umgebracht hatte, auch nicht der

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