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Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York

Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York

Titel: Der Hexer - NR32 - Der Koloss von New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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tödliche Keule gewesen.
    Nick versuchte, schneller zu laufen, aber der Abstand zwischen ihm und seiner unheimlichen Verfolgerin schmolz immer mehr zusammen. Dazu kam, daß es unter der Mole schon fast stockfinster war und er sich in dem Gewirr aus Stützpfeilern zu verfangen drohte.
    Dann geschah das Unvermeidliche: Nick warf sich zur Seite, um einem weiteren Schlag der Fackel auszuweichen, glitt auf dem knöcheltiefen Schlamm aus und fiel mit hilflos rudernden Armen zur Seite.
    Als er sich diesmal hochstemmen wollte, konnte er es nicht.
    Eine Hand aus Kupfer krallte sich zwischen seinen Schulterblättern in seine Jacke und drückte ihn unter Wasser. Nick versuchte zu schreien und vergeudete dabei den kostbaren Rest Luft, den er noch in seinen Lungen hatte. Verzweifelt trat er um sich, traf etwas Hartes und entsetzlich Kaltes und spürte, wie seine Kräfte zu schwinden begannen. Ein dumpfer, quälender Schmerz machte sich in seinen Lungen breit, während die Metallhand ihn tiefer und tiefer unter Wasser drückte, bis er Schlamm unter Gesicht und Händen spürte. Und etwas Hartes und Schweres. Landers verschwendete keine Sekunde an den Gedanken, was er da gefunden hatte – es war aus Eisen, und es war hart und sehr schwer, das war alles, was zählte. Mit der Kraft, die ihm die Todesangst gab, packte er das Eisenstück, drehte sich im Griff der entsetzlichen Hand herum und schlug zu. Das Wasser raubte seinem Schlag eine Menge von seiner Kraft, aber die Keule war auch sehr schwer; er hörte einen dröhnenden, sonderbar nachhallenden Schlag, spürte einen entsetzlichen Schmerz in den Handgelenken und brachte irgendwie das Kunststück fertig, seine Keule trotzdem nicht loszulassen.
    Und der Druck auf seine Schultern verschwand.
    Nick stemmte sich hoch, brach mit dem Kopf durch die Wasseroberfläche, rang keuchend nach Atem und drehte sich herum. Schwäche und Dunkelheit vernebelten seinen Blick, aber er sah zumindest, daß die Kupferfrau ebenfalls zurückgetaumelt war. Blindlings schwang er seine Keule.
    Ein ungeheures Dröhnen klang auf, als die Eisenstange auf den Schädel der Unheimlichen traf. Ein helles Knirschen erklang, und einer der dreieckigen Sonnenstrahlen, die ihren Schädel wie ein bizarrer Hut umgaben, brach ab. Die Gestalt taumelte zurück. Gleichzeitig griff ihre Hand abermals nach Landers Schulter und verkrallte sich in den Stoff seiner Jacke.
    Er schlug blindlings zu. Abermals erklang dieses helle Knirschen, und dann war die Hand plötzlich verschwunden, und plötzlich kippte die ganze Gestalt nach hinten und verschwand im schäumenden Wasser.
    Nick Landers fuhr herum, schleuderte seine Keule in hohem Bogen davon und watete los, ohne sich auch nur noch einmal nach der metallenen Frau umzusehen. Nach wenigen Minuten wurde das Wasser flacher, und die Unterseite der Mole begann sich auf ihn herabzusenken. Aber Landers rannte weiter, auch als er trockenes Land erreicht hatte. Es dauerte sehr, sehr lange, bis er zu laufen aufhörte.

    * * *

    Ich fand in dieser Nacht keinen Schlaf mehr. Obwohl ich meine ganze Überredungskunst (und ein bißchen Hypnose) zur Anwendung brachte, gelang es mir nicht, den Hotelmanager davon abzubringen, die Polizei zu rufen, kaum daß er sich von dem Schreikrampf erholt hatte, der ihn befiel, als er wutschnaubend in mein Appartement stürzte.
    Was danach kam, war etwas, das ich nur zu gut kannte. Noch bevor der Ambulanzwagen kam und Mrs. Peddigrew abholte, erschienen drei freundliche, aber sehr entschiedene Herren in schwarzen Uniformen der New Yorker City-Police, und ich verbrachte wieder einmal viele lange Stunden auf der falschen Seite des Schreibtisches, in denen mir mein Gegenüber in Gedanken bereits eine Schlinge um den Hals gelegt und den Knoten schön fest zugezogen hatte.
    Einzig der Umstand, daß niemand zu Tode gekommen war und ich die unverschämten Schadensersatzansprüche des Hotelmanagers auf der Stelle befriedigte, bewahrten mich davor, herauszufinden, ob sich die New Yorker Gefängnisse in den letzten vier Jahren entscheidend verändert hatten. Aber auch so war es lange nach Mitternacht, als wir endlich die Wache verließen, und ich hatte mit mehr als nur Engelszungen reden müssen, damit man auch Howard und Rowlf wenigstens vorläufig auf freien Fuß setzte.
    Gottlob erwies sich die New Yorker Polizei meiner suggestiven Beeinflussung gegenüber als nicht so widerstandsfähig wie der Haushysteriker des Hilton. Es ist wohl unnötig, zu erwähnen, daß ich vier

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