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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Titel: Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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und aus offenen Mündern dem Grauen entgegenblickten, unfähig, sich zu rühren.
    Ein halbes Dutzend der lebenden Toten war bereits in die Wagenburg eingedrungen, als Bewegung in die Reihen der Menschen kam. Petrosch war der erste, der an einen der Wagen sprang und eine Mistforke aus ihrer Verankerung zerrte.
    »Die Frauen und Kinder zurück!« brüllte er aus voller Kehle und stieß die provisorische Waffe in die Luft. »Ihr anderen, mir nach!«
    Er stürmte vor, an den Männern vorbei und auf die Geschöpfe der Nacht zu. Hinter ihm erscholl ein Schrei aus dreizehn rauhen Kehlen, als auch die übrigen Zigeuner zu Knüppeln, Spaten und alten Gewehren griffen.
    Dann war Petrosch heran und führte seine Waffe gegen den ersten der Untoten, einen jungen Kerl, kaum älter als er selbst. Er trug einen langen weißen Kittel, und von der Höhe seines Herzens verlief ein Streifen eingetrockneten Blutes bis hinab zum Bund. Glassplitter glitzerten, wo die Spur begann, und seine Augen starrten Petrosch leer und tot an.
    Der junge Zigeuner zögerte fast, die Forke gegen den Angreifer einzusetzen, doch dann überwand er seine Zweifel und Ängste und stach mit aller Kraft zu.
    Der Mann fiel nicht. Er taumelte nicht einmal zurück.
    Ein reißendes, metallisches Geräusch erklang. Petrosch, von seinem eigenen Schwung nach vorn getragen, stürzte zur Seite, als die Gabel brach. Schwer schlug er zu Boden, rollte herum und versuchte wieder auf die Beine zu kommen.
    Ein Schatten tauchte über ihm auf. Gekrümmte Klauen griffen nach seinem Kopf, dämonische Augen funkelten ihn an. Um Haaresbreite nur entkam er den bleichen Knochenfingern, rollte sich noch ein paarmal um die eigene Achse und sprang dann auf.
    Hinter ihm krachten nun die ersten Schüsse, schlug Holz in verfaultes Fleisch. Doch aus den fassungslosen Schreien der Männer konnte er nur allzu deutlich die Hoffnungslosigkeit ihres Kampfes erkennen.
    Man konnte die Geschöpfe des Mulo nicht töten. So wenig wie man gegen das vorbestimmte Schicksal bestehen konnte. Schritt für Schritt wich Petrosch zurück. Der Holzstab in seiner Hand war nutzlos gegen diese Mächte des Bösen. Nur eines konnte sie jetzt noch retten...
    »Flieht!« schrie er den Männern entgegen. »Es ist vergebens! Wir müssen fliehen!«
    Doch seine Worte gingen im Lärm des Kampfes unter. Immer wieder krachten Schüsse auf und verhallten nutzlos. Einer der Männer, der sich mit einer Keule an die Meute der Hölle herangewagt hatte, brach in die Knie. Zwei, drei der schrecklichen Gestalten stürzten sich auf ihn und begruben ihn unter ihren verwesten Leibern.
    Für Sekunden drang noch sein Schrei an die Ohren der Sippe, dann brach er ab.
    Die Männer erstarrten; der Angriff kam ins Stocken. Langsam aber unerbittlich wurden sie zurückgedrängt.
    Und dann fuhr das nackte, körperlose Grauen in ihre Seelen. Unter den Leibern der Untoten am Boden regte sich etwas, kroch hervor und starrte die Zigeuner aus gebrochenen Augen an.
    »Raffael!«
    Für einen schrecklichen, ewigen Moment stand der Schrei reglos in der Luft, bohrte sich in ihre Herzen und Hirne. Dann ließen die meisten der Männer ihre Waffen fallen und fuhren herum, um ihr Heil in der Flucht zu suchen. Einige blieben wie erstarrt stehen, bis die Reihe der Untoten sie erreichte.
    Petroschs Vater war einer von ihnen. Sein Bruder Raffael, der eben noch unter den Hieben der Höllengeschöpfe gefallen war, brachte ihm den Tod...

    * * *

    »Ich könnte wetten, er ist ganz nah«, flüsterte Veronique und drehte sich langsam im Kreis. »Ich kann ihn deutlich fühlen, aber...«
    Ich nickte. Die Straße war noch immer leer. Entweder versagte die Magie des Kobolds, oder... ja, was eigentlich?
    Konnte Gurk sich derart irren? Ich war ziemlich ratlos. Aber es war auf alle Fälle angebracht, von diesem Präsentierteller zu verschwinden. »Also gut«, flüsterte ich Veronique zu. »Er wird wohl bald hier auftauchen. Du lockst ihn zum Treffpunkt; eine Kleinigkeit, wenn er dich als das Mädchen wiedererkennt, das er schon einmal töten wollte.«
    Veronique verdrehte ihre hübschen braunen Augen und sah mich mißmutig an.
    »Nun quatsch hier keine Opern«, sagte ihre sanfte Stimme. »Hältst du mich für bescheuert, daß du mir noch mal alles vorkaust?«
    Ich seufzte. Ihr Aussehen mochte wohl jeden täuschen, mich eingeschlossen, doch was ihre Aussprache anging...
    »Oh, Robert«, flüsterte sie mit angstbebender Stimme. »Bitte beschütze mich, ich flehe dich

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