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Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt

Titel: Der Hexer - NR33 - Wer die Götter erzürnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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an!«
    »Laß den Unsinn, Gurk«, wies ich ihn zurecht. Er hatte wieder einmal in meinen Gedanken gelesen. Aber er hatte mir auch bewiesen, daß er sich sehr wohl auf den Körper, in dem er gewissermaßen zu Gast war, einstellen konnte. Er würde keine Mühe haben, auch den Golem zu täuschen.
    »Ich laufe dann voraus«, fügte ich hinzu, »und warte im Labor auf dich. Du mußt ihn in den Stahlzylinder locken. Und bevor er dir gefährlich werden kann, verflüchtigst du dich durch das obere Sichtfenster. Ich schließe den Käfig und« – ich schlug die Hände zusammen – »KLAPP, steckt er in der Falle.«
    »Bist du endlich fertig?« meckerte Veronique. »Beeil dich lieber. Der Kerl ist ganz nah. Entweder hat er sich unsichtbar gemacht, oder –«
    Der Kanaldeckel neben uns explodierte unter einem unglaublich kraftvollen Schlag, flog zwei, drei Meter hoch in die Luft und prallte auf das grobe Pflaster zurück.
    Ich warf mich instinktiv zur Seite, als eine blasenwerfende, zerfressene Klaue aus der Dunkelheit auftauchte und tastend über den Rand des Loches langte.
    Auch Gurk sprang zur Seite und stieß einen Schrei aus – einen hellen, kreischenden Schrei, wie der eines zu Tode erschrockenen Mädchens.
    Als der Kopf des Golems hochkam, war ich bereits ein gutes Stück von Veronique entfernt, und ich wußte, daß er nur auf sie achten würde.
    Als ich die Seitenstraße erreichte, die zum Labor führte, drehte ich mich noch einmal um und sah zurück.
    Gurk machte seine Sache gut; ein wenig zu theatralisch vielleicht, aber doch sehr effektiv. Immer wieder sah ich das Mädchen taumeln und stürzen, kleine, erschreckte Schreie ausstoßend. Doch noch bevor das Monstrum sie erreichen konnte, raffte sie sich wieder auf und wich weiter zurück.
    Wenn ich nicht gewußt hätte, daß für Gurk keine Gefahr bestand, ich wäre dem hilflosen Mädchen zu Hilfe geeilt. So aber konnte ich nur hoffen, daß mein Plan funktionierte.
    Unwillkürlich mußte ich grinsen. Wenn der Plan aufging, so war ich zwei Probleme auf einen Streich los. Den Golem – und Gurk!
    Obwohl ich mir sicher war, daß Gurk zur Zeit wohl kaum die Muße besaß, meine Gedanken zu überwachen, zuckte ich doch zusammen und verdrängte die Idee. Wenn dieser kleine unnütze Kobold dahinterkam, würde er sein Versprechen Versprechen sein lassen und lieber die fünfte Dimension in Kauf nehmen, als mir hier zu helfen.
    Ich erreichte das Kellerloch und ließ mich hineingleiten. Die Luft hier unten roch muffig, feucht und abgestanden. Ich schauderte, wenn ich an die Schrecken zurückdachte, die mir in diesem Labor begegnet waren.
    Aber ich hatte keine Zeit, Erinnerungen nachzuhängen. Vorbereitungen mußten getroffen werden, bevor Veronique und der Golem den Keller erreichten. Ich holte die Handvoll Kerzen, die ich mir eingesteckt hatte, aus der Manteltasche, plazierte sie an verschiedenen Punkten des Raumes und zündete schließlich die letzte an.
    In ihrem gelben, flackernden Schein schritt ich die Regale ab – und fand schließlich, wonach ich suchte: eine bauchige, grüne Flasche mit weitem Hals.
    Eine trübe Flüssigkeit dümpelte darin hin und her, als ich sie hochnahm und das Etikett studierte.
    KALIUMLAUGE stand in großen, schrägen Lettern darauf. Nun, immer noch besser als Salmiak. Ich löste den Korken und ließ das Gebräu in den Ausguß eines kleinen, zersprungenen Waschbeckens laufen. Als ich mich wieder umwandte, drangen von draußen Geräusche an mein Ohr. Schwere, tappende Schritte, leise Schreie. Sie kamen! Zu früh!

    * * *

    In hilflosem Entsetzen wichen die Männer zurück. Vier von ihnen hatten schon ihr Leben lassen müssen. Und waren doch wieder aufgestanden, um mit ihren neuen Brüdern blutige Beute zu machen.
    Petrosch wankte unter dem unerträglichen Anblick, der sich ihm bot. Immer wieder schüttelte er ungläubig den Kopf und flüsterte Worte, die keiner der Männer, die ihn mit sich schleppten, verstand.
    Sein Vater kam an der Spitze der Höllenarmee auf ihn zu, den Arm erhoben. Ein verzerrtes Grinsen kam über seine blutleeren Lippen, als er Petrosch zuwinkte. »Komm her, mein Sohn!« wehte seine höhnische Stimme heran. »Komm und laß dich umarmen. Ich vergebe dir! Komm her!«
    Fast schien es, als wolle Petrosch dem Ruf gehorchen, doch seine Brüder und Freunde hielten ihn mit eisernem Griff und zogen ihn mit sich, nur weg von den schrecklichen Gestalten; nur weg...
    Hinter ihnen wurden verzweifelte Stimmen laut. Lydia eilte heran und

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