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Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer

Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer

Titel: Der Hexer - NR34 - Stirb Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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das glühende Ende seiner Zigarre wie ein rotes Auge zwinkerte. »Jedermann in diesem Haus hat Alpträume, und das ist lange nicht alles. Ich weiß nicht, was Gray dir erzählt hat, aber wenn ich dich so reden höre, war es nicht die Hälfte von dem, was wirklich passiert ist. Dieses Haus ist...«
    »Ja?« fragte ich, als Howard ins Stocken geriet. »Sprich doch weiter – ich bin sicher, es hört dir gespannt zu.«
    Howard starrte mich an, und sein Blick sagte mir, daß er meine Worte ganz und gar nicht komisch fand.
    »Entschuldige«, murmelte ich.
    Howard runzelte die Stirn, stieß seine Zigarre in den Aschenbecher und zündete sich mit der gleichen Handbewegung eine neue an. »Nein«, sagte er zornig. »Ich entschuldige nicht, Robert. Ich fürchte nämlich, daß du recht hast. Mit diesem Haus stimmt irgend etwas nicht«
    »Vielleicht will es nur nicht renoviert werden«, schlug ich mit einem etwas verunglückten Lächeln vor.
    Howard blieb weiterhin ernst.
    »Vielleicht will es auch nicht, daß wir weiter hier bleiben«, sagte er. »Oder es hat etwas gegen die Anwesenheit der SIEGEL.«
    Ich seufzte. Wir hatten nicht weiter über die vier SIEGEL DER MACHT gesprochen, die sicher verwahrt in meinem Wandsafe lagen, aber Howard wäre nicht Howard gewesen, wenn er es so einfach dabei belassen hätte.
    »Möglicherweise ist das, was in den letzten Tagen hier geschehen ist, nichts als eine Warnung«, fuhr er fort. Allmählich schien er Gefallen an seinem eigenen Gedanken zu finden. Und so gerne ich es getan hätte – ich konnte ihm nicht widersprechen. Schließlich wußte ich am besten, daß dieses Haus alles andere als ein normales Haus war. Was immer mein Vater damit gemacht hatte, es verfügte über eine Art... Eigenleben. Ich war sicher, daß diese Bezeichnung ziemlich falsch war, aber sie kam der Wahrheit so nahe, wie sie es nur konnte. Dieses Haus war nicht tot, sondern von einer düsteren, vielleicht nicht einmal freundlichen Macht beseelt, die jedermann, der es zum ersten Male betrat, sofort spürte – obgleich sich dieses Spüren bei Fremden meist nur in einem allgemeinen Unwohlsein ausdrückte; und einer spürbaren Erleichterung, sobald er Andara-House wieder verlassen konnte. Howard und mich selbst – und unsere engsten Freunde eingeschlossen – duldete es.
    Wenigstens hatte es uns bisher geduldet.
    »Du bist ja verrückt«, murmelte ich.
    Howard lachte. »Ach ja? Dann erklär mir, was hier vorgeht. Zum Teufel, Robert, als ich vorhin hergekommen bin, hatte ich das Gefühl, in eine riesige Falle zu tappen, und ich habe es noch.«
    »Warum bist du dann noch hier?« fauchte ich.
    Howard erbleichte, und auch ich erschrak zutiefst, als ich meine eigenen Worte hörte. Verwirrt stand ich auf, ging zum Kamin und schenkte mir einen Sherry aus der Karaffe ein, die auf dem Sims stand. Für einen Moment zog ich tatsächlich die Möglichkeit in Betracht, daß Gurk sich aus der Flasche in der Bibliothek befreit hatte und mich wieder beeinflußte. Aber das war natürlich Unsinn – erstens waren die »Scherze« des kleinen Kobolds anderer Natur, und zweitens hätte ich es gespürt, wenn Gurk die Flucht gelungen wäre. Im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Entschuldige«, murmelte ich etwas verspätet. »Das... das wollte ich nicht sagen.«
    »Ich weiß«, antwortete Howard.
    »So?« Ich lächelte unsicher, nippte an meinem Glas und lehnte mich gegen den Kaminsims.
    Howard nickte ernsthaft. »Du selbst hast es vielleicht noch nicht gemerkt, aber du wirst immer aggressiver, sobald man dich auf das Haus anspricht. Was ist los mit dir?«
    Ich wollte antworten, aber irgendwie spürte ich, daß es wieder einen Streit gegeben hätte, hätte ich das ausgesprochen, was ich bei seinen Worten empfand. Zum Teufel – er hatte recht! Unsicher trank ich einen weiteren Schluck aus meinem Glas. Der Sherry schmeckte nicht besonders. Er war zu dickflüssig und zu süß und schmeckte eigentlich eher wie...
    Ich schrie auf, spie den vermeintlichen Sherry in hohem Bogen auf den Teppich und schleuderte das Glas davon. Ein Gefühl unbeschreiblichen Ekels krampfte meinen Magen zusammen. Keuchend und würgende Laute ausstoßend, prallte ich gegen den Kaminsims, krümmte mich wie unter einem Hieb und spie immer und immer wieder aus, während meine Hände wie wild und ohne mein Zutun über meinen Mund fuhren.
    »Robert – um Gottes willen, was ist los?!« Howard war mit einem Sprung bei mir und versuchte mich auf die Füße zu zerren.
    Aber ich war

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