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Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod

Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod

Titel: Der Hexer - NR49 - Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sehr klug, diesen Umweg zu machen«, sagte er. »Es könnte gefährlich werden für Sie.«
    »Das spielt... keine Rolle«, sagte Shadow mühsam. Ihre Stimme war sehr leise, aber etwas war darin, das Howard schaudern ließ.
    »Es hat mit... Robert zu tun, nicht wahr?« fragte er stockend. Warum fiel es ihm nur so schwer zu sprechen? Fast war es, als hätte etwas in ihm Angst vor den Antworten, die er auf seine Fragen bekommen konnte.
    Shadow nickte. »Mit ihm und... dem Mädchen«, stöhnte sie. Howard registrierte sehr wohl, daß sie nicht Priscylla sagte, obgleich sie ihren Namen sehr wohl wußte.
    »Priscylla?«
    »Priscylla«, bestätigte Shadow. Ein dröhnender Donnerschlag durchbrach die Nacht, wie um ihren Worten noch mehr düsteres Gewicht zu geben. »Sie ist nicht die –«

    * * *

    »– für die du mich hältst, du Narr«, sagte Priscylla kalt. »Ich war es nie.«
    Ein kaltes, unbeschreiblich böses Lächeln glomm in ihren Augen. Ihr Gesicht war...
    Es war unbeschreiblich.
    Sie war die Priscylla, die ich seit Jahren kannte und liebte. Nichts an ihren Zügen hatte sich wirklich verändert Und doch war sie auch gleichzeitig etwas anderes, etwas unbeschreiblich Entsetzliches, Fremdes, als schimmerten die Züge einer zweiten, fürchterlichen Kreatur durch die Lücken der Wirklichkeit. Sie war Priscylla, und sie war das Ungeheuer.
    »Warum?« stöhnte ich. Ich konnte kaum mehr sprechen. Etwas saugte die Kraft aus meinem Leib, zehrte an meiner Lebensenergie und ließ mich schwächer werden, mit jeder Sekunde. Die Schmerzen in meinen Händen waren unerträglich. Ein kleiner, aus irgendeinem Grund noch zu logischem Denken fähiger Teil meines Bewußtseins flüsterte mir zu, daß ich eigentlich keine Schmerzen mehr spüren dürfte, weil ich gar kein Recht mehr hatte, am Leben zu sein. Die Verletzungen, die ich erlitten hatte, hätten mich umbringen müssen, auf der Stelle.
    Aber die gleiche unbegreifliche Macht, die meine Lebenskraft aufzehrte, hielt mich auch gleichzeitig am Leben.
    Dann begriff ich, daß es Priscylla war, die beides tat.
    Sie tötete mich, aber sie sorgte auch dafür, daß dieses Sterben nicht zu schnell ging.
    »Wie lange habe ich auf diesen Moment gewartet«, flüsterte sie. »Wie lange. Oh, wie unendlich lange.«
    »Wer... bist... du?« stöhnte ich. »Wer... bist du wirklich, Pri?«
    »Nicht der, für den du mich hältst«, kicherte Priscylla, und für einen Moment verlor sie jede Ähnlichkeit mit einem Menschen, war nur noch ein Ungeheuer, Monster, Hexe, Dämon, alles in einem und doch nichts von allem.
    »Ich habe auf dich gewartet, Robert«, sagte sie kichernd. »Sehr, sehr lange. Erst auf deinen Vater, und dann, als ich erfuhr, daß es ihn nicht mehr gab, auf dich. Und du bist gekommen.« Sie lachte wieder, nahm das entsetzliche grünlodernde Ding aus meinen verbrannten Händen und stand auf. Ich sah, wie auch ihre Haut unter der Hitze schwarz wurde und verkohlte, aber sie schien den Schmerz nicht zu spüren. Ihr Körper war nur eine Hülle; ein Werkzeug, das seinen Dienst – fast – getan hatte und ruhig zerstört werden konnte.
    »Du bist gekommen«, wiederholte sie. »Du bist gekommen, um das Werk zu vollenden.«
    Sie sah mich nicht an bei diesen Worten. Ihr Blick war starr auf das zuckende glühende Ding in ihren Händen gerichtet. Das grüne Licht spiegelte sich in ihren Augen, aber da war noch etwas; etwas Unheimliches, Totes, das mich fast schreien ließ.
    »Wer... bist du?« stöhnte ich.
    »Dein Schicksal«, kicherte Priscylla. »Du hast gedacht, du könntest vor mir davonlaufen, wie? O ja, eine Weile ist es dir sogar gelungen, aber jetzt habe ich dich eingeholt.«
    »Dann... dann warst du nie... Priscylla. Alles nur Illusion?« wimmerte ich. Der Gedanke war schlimmer als die Schmerzen, schlimmer als das untrügliche Wissen, sterben zu müssen, nicht irgendwann und irgendwo, sondern jetzt, hier und in den nächsten Augenblicken. Dies alles sollte falsch gewesen sein? Alles, was ich zu spüren geglaubt hatte – ihre Liebe, ihre Sanftheit, ihre Zuneigung – es war unmöglich.
    »Nicht alles«, sagte Priscylla hart. »Dieser Körper ist nur ein Werkzeug, einer von tausenden, deren wir uns bedient haben. Aber durch deine Hilfe ist er zum letzten Werkzeug geworden. Es wird geschehen. Nichts kann es mehr aufhalten, jetzt. Nichts!«
    Damit hob sie das grünflimmernde Ding, das sich aus den SIEGELN gebildet hatte, hoch über den Kopf.
    Von draußen drang ein ungeheurer Donnerschlag

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