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Der Hexer von Quin

Der Hexer von Quin

Titel: Der Hexer von Quin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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Rauch.
    Die beiden anderen Angreifer wurden von jeweils zwei eigenen Schiffen bedrängt. Aus dem Pulk schob sich die Rhiad hervor. Ein Focksegel wurde hochgezogen, die Ruderer setzten ihre letzten Kräfte ein.
    Die langen Riemen wurden eingesetzt und scharf durchgezogen, im gleichen Takt und kraftvoll wirbelten die Blätter wieder aus dem aufspritzenden Wasser und schoben die Rhiad zusammen mit einem kräftigen Windstoß auf den Angreifer zu.
    Hinter dem Heck des flüchtenden Schiffes brodelte und schäumte das Wasser. Das schwere Katapult schleuderte Bündel von Speeren zum Bug des Logghard-Schiffes hinüber. Die eisernen Spitzen bohrten sich donnernd in die Planken. Luxon und Hrobon duckten sich hinter das erzitternde Schanzkleid und hörten das Heulen der Geschosse.
    Die Fremden flüchteten nach Backbord und versuchten wohl, jenseits der runden Insel, die jetzt voraus lag, wieder nach Steuerbord und somit dorthin zu rudern, woher sie gekommen waren.
    »Wir dürfen sie nicht entkommen lassen!« sagte Luxon so laut, daß es die Krieger hinter ihm hörten. »Sie wissen, wieviel Tagesreisen es bis zu ihrer Küste ist.«
    »Wir holen auf, Shallad!« kam es vom Mast her.
    Der Wind heulte und zerrte im Segel und um die straffen Taue. Von einer der Inseln kam ein warmer Hauch, der zahllose Gerüche mit sich trug. Luxon warf dem flüchtenden Zaketerschiff einen langen Blick nach und sagte dann entschlossen:
    »Gebt Signale. Die Flotte soll uns folgen. Hier, südlich der Insel, sehe ich eine Bucht. Dort sollen die Schiffe ankern.«
    Das Zaketerschiff jagte südlich der Insel vorbei. Die Rhiad holte nur langsam auf, aber der Abstand zwischen Heck und Bug verringerte sich mit jedem Schlag der Riemen.
    Weit hinter der Rhiad endeten die Kämpfe. Die gegnerischen Schiffe schlugen leck, brannten und wurden geentert. Zaketer trieben in den Wellen, und sie versuchten, sich auf treibenden Trümmern zu retten. Einige schafften es, sich an den Logghard-Schiffen irgendwie festzuklammern. Das Flaggschiff folgte dem Zaketerruderer, der durch die Brandungswellen südlich der kleinen Insel schoß, die Insel halb umrundete und auf die riesige, zerklüftete Doppelbucht der nächstgelegenen Insel zusteuerte. Erst jetzt, nachdem die Schiffe aus dem Osten die vorgelagerte Barriere der Riffe, Felsblöcke und kleinen Eilande hinter sich gelassen hatten, konnten die Schiffsführer erkennen, daß in der Mitte des Archipels eine große Insel lag. Ihre Strände und Felswände wechselten in rascher Folge ab und glitten an den Schiffen vorbei, verschoben sich für die Augen der Besatzungen gegeneinander. Die große, namenlose Insel war ebenfalls von dichtem Dschungelwald bedeckt. In ihrem Innern verhüllten treibende Wolken die Sicht – gab es dort Berge, Hochebenen oder Felszacken?
    Zwischen wuchtigen Blöcken von Riffen, an denen sich fast schneeweiß die Wellen brachen, arbeitete sich das Zaketerschiff auf die offene Bucht zu. Die Flüchtenden schienen auf den mondsichelförmigen, kleinen Sandstrand etwa in der Mitte der Bucht zuzuhalten.
    Hrobon hängte seinen Schild an die Reling und nickte.
    »In weniger als einer Stunde haben wir sie.«
    »An Land, Hrobon«, gab Luxon zurück. »Wir werden Gefangene machen können.«
    »Wenn sie nicht alle in den Dschungel flüchten!«
    Während der Großteil der Flotte die Befehle hörte und bestätigte, sie weitergab und einen weit auseinandergezogenen Keil bildete, näherte sich das Zaketerschiff der Bucht und lief in voller Geschwindigkeit auf den Sand. Mit einem knirschenden Ruck, den man bis zur Rhiad hörte, hob sich der Bug des Sklavenseglers über den Sand. Sofort sprangen Dutzende jener Calcoperkrieger über Bord und rannten durch das seichte Wasser auf den grünen Wall zu. Eine panische Flucht von dem Schiff setzte ein, dessen Heck von der nächsten Welle angehoben wurde. Der Rumpf drehte sich, kippte und setzte mit berstendem Ruder in den nassen Sand ein.
    »Klar zum Ankerfallen!« schrie Hrobon.
    Die Loggharder wußten genau, daß sie von den stumpfsinnigen Rudersklaven so gut wie nichts erfahren würden. Nur die Krieger aus dem Zaketerreich zählten. Schon erreichten die ersten den Dschungelrand und verschwanden zwischen den Büschen und Lianen. Aus den Kronen der Bäume erhoben sich Schwärme von Vögeln mit buntem Gefieder. Winzige Tiere schwangen sich von den Ästen.
    Hrobon wandte sich an Luxon. Er sagte:
    »Immerhin haben wir Wasser, Früchte und, vielleicht, Ruhe für die Mannschaften. Eine

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