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Der Hexer von Sunnydale

Der Hexer von Sunnydale

Titel: Der Hexer von Sunnydale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Vornholt
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Der Schatten war zu nahe am Boden, konnte also nicht zu einem Menschen gehören - es mußte ein Hund oder irgendein anderes Tier gewesen sein. Vielleicht hob ich ja deshalb niesen müssen. Willow hoffte nur, daß es kein Stinktier war. Aufmerksam beobachtete sie den Baum, sah aber nichts mehr.
    Dann vernahm sie Stimmen, und sie gehörten nicht Xander und Rose, die nur ein paar Meter vor ihnen gingen. Die Stimmen drangen aus der Senke herauf, wo Mausoleen und edle Grabmale die Stadt der Toten schmückten.
    Rose hatte von einem weißen Türmchen gesprochen, und nun standen sie davor. Und daneben noch ungefähr zehn andere Leute. Zunächst wirkte es beruhigend auf Willow, denn alle waren eindeutig echte Menschen. Aber je mehr sie darüber nachdachte, desto seltsamer kam es ihr vor, daß sie nachts zum Friedhof gefahren waren, nur um dort schon eine ganze Horde Teenies in Partystimmung vorzufinden. Wieder einmal beruhigte sie sich damit, daß die Schausteller unmöglich Vampire sein konnten. Sie liefen im hellen Sonnenschein herum - und sie ernährten sich von Hot Dogs.
    „Du hast echt die Wahrheit gesagt", meinte Xander verblüfft. „Hier steigt 'ne Party."
    Als sie der Gruppe näher kamen, wurde Willow klar, daß die Hälfte Kirmesleute waren und die andere Hälfte Kids aus der Stadt. Das war ja 'n Massen-Date!
    Sie wandte sich an Lonnie: „Was ist denn hier los?"
    „So halten wir's in jeder Stadt", meinte Lonnie achselzuckend. „Wir können ja nicht vorher wissen, ob's dort einen anständigen Ciub oder einen Park gibt, aber 'nen Friedhof hat schließlich jedes Kaff. Also feiern wir unsere Partys immer auf dem Friedhof."
    „Das hättet ihr uns aber vorher sagen können", maulte Xander. Er war über die vielen Leute noch enttäuschter als Willow, falls das auf sie überhaupt zutraf. Sie hoffte, er werde auch enttäuscht nach Hause gehen.
    „Ach, nun schau nicht so trübsinnig drein", sagte Rose und fuhr mit ihrem lackierten Fingernagel unter Xanders Kinn entlang. „Je mehr wir sind, desto lustiger wird die Party." Willow verschaffte sich rasch einen Überblick: Es waren genau sieben Pärchen - Schausteller und Kids aus der Stadt-, wenn sie sich und die anderen drei mitzählte. Unter den Kirmesleuten waren auch die Rothaarige und der Typ mit den schwarzen Haaren, den sie beim Poker ausgenommen hatte. Der alte Hopscotch hatte offenbar niemanden abgekriegt, denn er war nicht dabei.
    Die Kirmesleute saßen mit einstudierter Lässigkeit auf den Grabsteinen, während die Jugendlichen aus der Stadt eher verwirrt und unsicher aussahen. Was immer sie an diesem Abend erwartet hatten - bestimmt hatten sie nicht damit gerechnet, auf einem Friedhof zu landen und einander stumm anzustarren. Aber solange Xanders Pläne für sein ungestörtes Stelldichein mit Rose gestört waren, wollte Willow sich nicht beschweren.
    „Was machen wir denn jetzt?" wollte sie wissen. „Scharaden aufführen? Kevin Bacon zum Beispiel?"
    „Wir möchten euch eine kleine Showeinlage bieten", kündigte Lonnie an. Er nickte seinen Kollegen zu. Sie kletterten von ihren Sitzen herunter und bildeten eine lockere Reihe vor dem Grab mit dem schlanken weißen Turm. Jeder von ihnen trug eine Tasche oder einen Rucksack, und nun zündete einer ein Büschel getrockneter Blätter an. Beißender, würziger Rauch füllte die dunkle Senke auf dem Friedhof.
    Willow und Xander rückten näher zusammen. Aus dem Mundwinkel flüsterte er ihr zu; „Ich hoffe, sie werden nicht versuchen, uns angst zu machen."
    „Haben sie doch schon!" antwortete Willow. „Ich renn los, wenn du mitkommst."
    „Laß uns erst sehen, was passiert."
    „Vor einhundert Jahren", begann Lonnie feierlich, „lebte ein berühmter Mann in dieser Stadt. Sein Name war Spurs Hardaway, und dies ist sein Grab. Er war ein Mann der Show, wie wir. Man könnte sogar sagen, er war unsere Inspiration und unser Leuchtfeuer."
    Lonnie tauschte einen wissenden Blick mit seinen Schaustellerkollegen. „Spurs mochte alle Sportarten, am liebsten ging er auf die Jagd. Zu Ehren von Spurs und seiner Lieblingsbeschäftigung werden wir euch jetzt eine kleine Showeinlage vorführen - einen Tanz, den wir Kojotentanz nennen. Heute nacht haben wir das perfekte Publikum und genau den richtigen Mond. Laßt uns mit einem Lied beginnen."
    Willow hätte diese seltsamen Rufe und das gutturale Stöhnen nicht unbedingt als Gesang bezeichnet. Die Kirmesleute sahen absolut unheimlich aus, als sie im silbernen Mondschein zwischen

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