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Der Highlander und der wilde Engel

Titel: Der Highlander und der wilde Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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einmal genug Flüssigkeit sammeln konnte, um seine Kehle zu befeuchten, und auch seine Haut war trocken und spannte wie Pergament. Wobei es allerdings seine Augen waren, die ihm derzeit die größte Sorge bereiteten. Doch die Hände, mit denen er seine gereizten Augäpfel massieren wollte, fielen kraftlos aufs Laken zurück. Nicht einmal zum Heben der Arme brachte er genügend Stärke auf. Leise seufzend ließ er die nutzlosen Dinger, wo sie waren. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so schwach und hilflos gefühlt, und diese Erfahrung behagte ihm gar nicht.
    „Will, hilf mir, ihn aufzurichten, damit er trinken kann“, wies Averill ihren Bruder an, als sie ans Bett trat, und Will erhob sich daraufhin. Averill wandte sich den Frauen zu, die ihr gefolgt waren, und sagte ihnen, wo sie die mitgebrachten Sachen abstellen sollten.
    Kade verzog das Gesicht, als Will ihm den Arm um den Rücken legte und ihm aufhalf. Er wusste, er hätte es nicht allein geschafft und widersetzte sich daher nicht, sondern ließ ergeben geschehen, dass Averill sich über ihn beugte und ihm den Becher an die Lippen setzte. Der Trank strömte ihm süß und kühlend in den Mund. Nie hatte er besseren Honigmet geschmeckt, und er hätte das Gefäß in zwei Schlucken geleert, wenn sie ihn gelassen hätte. Doch sie ließ ihn nur nippen und wartete, bis er geschluckt hatte, ehe sie den Becher erneut neigte.
    „Mehr“, keuchte er ungeduldig, als sie ihm das Getränk ein drittes Mal entzog.
    Obwohl sie nur ein verschwommener Fleck war, sah er, dass sie den Kopf schüttelte. „Nay, Ihr habt seit Wochen so gut wie nichts zu Euch genommen. Daher sollten wir behutsam beginnen.“
    Kade bezwang seine Gier. Was blieb ihm auch übrig, als ihr geduldiges, langsames Vorgehen hinzunehmen? Als der Becher endlich leer war, ging ihm auf, dass sie recht gehabt hatte. Zwar war er immer noch durstig und lechzte nach
    mehr, doch in seinem Bauch brodelte es bedrohlich.
    „Wie geht es Eurem Magen?“, fragte Averill, während sie den Becher beiseitestellte.
    Anstelle einer Antwort verzog Kade nur das Gesicht. Behutsam ließ Will ihn wieder aufs Bett zurücksinken.
    „Mit der Brühe warten wir wohl lieber noch ein Weilchen“, entschied sie, drehte sich zu den Mägden um und gab ihnen mit der Hand ein Zeichen.
    Kade schaute in Richtung der Frauen und sah, dass eine von ihnen zur Tür schritt, vermutlich, um die Brühe wieder fortzubringen. Erneut wandte Averill sich zu ihm um. „Glaubt Ihr, Ihr könntet lange genug wach bleiben, dass Mabs Euch beim Frischmachen helfen kann? Oder würdet Ihr lieber ruhen und die Angelegenheit auf später verschieben?“
    Er öffnete den Mund, um ihr zu versichern, dass er alles andere als müde sei, schließlich sei er gerade erst aufgewacht. Doch die Worte gingen in einem herzhaften Gähnen unter, das sich nicht unterdrücken ließ und dem, was er sagen wollte, Hohn sprach.
    „Vielleicht morgen früh“, erwiderte Averill sanft, als habe er geantwortet. Er blinzelte schläfrig, während sie sich vorbeugte und die Decken und Felle um ihn her feststeckte. „Schlaft jetzt. Morgen werdet Ihr Euch schon besser fühlen. “
    „Sollte er so rasch ermüden?“, hörte Kade Will leise fragen, als ihm bereits die Augen zufielen. „Er ist doch gerade erst zu sich gekommen.“
    „Nächstes Mal wird er vermutlich schon ein wenig länger wach bleiben, doch schnell ermüden dürfte er noch eine ganze Weile“, erklärte sie. „Es hat mich überrascht, dass er überhaupt lange genug die Augen aufhalten konnte, um den Becher Met zu leeren.“ Averills Stimme drang Kade sanft und beruhigend ans Ohr und lullte ihn ein, sodass er in eine Art Halbschlummer glitt. Er wollte eigentlich gar nicht wieder wegtreten, doch Geist und Körper sahen dies offenbar anders, und das verhaltene Gemurmel war nicht laut genug, um ihn wach zu halten. Der Schlaf obsiegte.

2. Kapitel
    Averill erwachte mit einem Lächeln auf den Lippen. Sonnenlicht strömte durchs Fenster. Zunächst wusste sie nicht so recht, was sie so fröhlich stimmte. Seit ihr Vater sich in den Kopf gesetzt hatte, einen Gemahl für sie zu finden, hatte sie wahrlich kaum Grund zum Lächeln gehabt. Seit einiger Zeit fühlte sie sich meist schon beim Aufwachen bedrückt und verzagt, wenn sie an den bevorstehenden Tag dachte - der wieder einmal vom Gift der Zurückweisung verpestet werden mochte, sobald ein neuerlicher Bewerber über die Aussicht, sie zu heiraten, nur die Nase rümpfte und

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