Der praktische Alkohol-Knigge (German Edition)
Inhaltsübersicht
Vorwort
1 Mythos Alkohol – was stimmt?
2 Alkoholische Weisheiten
3 Die Wahrheit im Wein
4Promille und ihre Wirkung
5 Trinken oder nicht?
6 Tipps & Tricks für den Alltag
7 Rheinische Lebensweisheiten
Vorwort
Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie ein Alkoholproblem? Wahrscheinlich nicht. Oder vielleicht doch? Na ja, jeder trinkt so gut er kann oder auch nicht kann.
Nicht jeder, der Alkohol trinkt, hat ein Problem. Nicht jeder, der ein Problem mit Alkohol hat, ist ein Alkoholiker. Aber jeder, der ein Alkoholproblem hat, kann es lösen.
Dieses Büchlein alleine kann kein Problem lösen. Es macht nur Schluss mit Mythen und Märchen rund um den Alkohol. Und es ist eine Einladung an alle, die das Leben und ein Glas Bier oder Wein genießen wollen, statt sich mit Alkohol das Leben selbst schwer zu machen.
Hier finden Sie in aller Kürze neben Empfehlungen, Anregungen und Tipps, die Ihnen selbst oder einem lieben Mitmenschen helfen können, genau den Weg im Umgang mit Alkohol zu finden, der zu jedem persönlich passt. Und dazu ein in paar einfache Regeln, die alles beinhalten, was ein Mensch im Alltag und im praktischen Umgang mit anderen benötigt, um sich das Leben zu erleichtern.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Ihr Alkohol-Coach Rolf von Berg
1 Mythos Alkohol – was stimmt?
„Alkohol gehört dazu.“ Ist doch klar, oder? Aber wenn es um den Umgang mit Alkohol geht, gibt es ebenso viele Regeln und ungeschriebene Gesetze wie Gerüchte, Volksweisheiten und Halbwahrheiten. Zeit, damit aufzuräumen! Also – was ist richtig und was ist falsch an den Mythen und Märchen rund um den Alkohol?
1 „Anstoßen ist Pflicht“
Falsch! In vielen Kreisen gilt das Anstoßen – vor allem mit Wein und Sekt – als eine Art Zeichen für Anstand, guten Geschmack und besondere Kultiviertheit. Doch Pflicht ist es nicht. Auch nicht bei einem Sektfrühstück.
Es zählt vielmehr die Tradition der Gastfreundschaft. Und die besagt zumindest hierzulande, dass der Gast das Sagen hat und selbst bestimmen kann, was und wie viel er (mit)trinken möchte.
Mein Tipp: Wenn Sie keinen Sekt oder generellen keinen Alkohol mögen oder nicht vertragen, stoßen Sie einfach mit einem alkoholfreien Getränk an.
2 „Aussteigen ist verboten“
Falsch! In geselligen Runden sind „Lagen“ beliebt. Und mancherorts gilt das ungeschriebene Gesetz, dass jeder Beteiligte an der „Trinkgemeinschaft“ erst am Ende einer kompletten Runde (das heißt, wenn jeder eine Lage bestellt hat) aussteigen darf. Eine an Theken und Stammtischen gepflegte Tradition, die aber keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat und erst recht keine Vorschrift ist. "Aussteigen" ist nicht verboten!
3 „Viel vertragen ist männlich“
Falsch! „Einen Stiefel“ vertragen zu können mag in China oder an heimischen Stammtischen sowie unter Jugendlichen als Zeichen von Mannhaftigkeit gelten. Doch es zeugt nicht unbedingt von Stärke und unverwüstlicher Gesundheit. Im Gegenteil: Es kann ein deutlicher Hinweis darauf sein, dass bereits ein echtes Problem vorliegt.
Mein Tipp: Niemand wird Sie einen Deut mehr oder weniger mögen, nur weil Sie den Alkohol schneller herunter kippen oder besser vertragen als der Rest der Welt.
4 „Alkohol wirkt mit Strohhalm stärker“
Falsch! Mit Strohhalm werden wir nicht schneller betrunken. Richtig ist vielmehr, dass wir schneller das Gefühl haben, betrunken zu sein – besonders wenn wir stark zuckerhaltige Getränke wie z.B. Cocktails durch einen Strohhalm trinken. Die Ursache liegt also nicht im Strohhalm, sondern in der Verbindung von Alkohol und Zucker. Und natürlich in erster Linie an der Art des Getränkes. Hochprozentiges macht immer betrunkener – ob mit oder ohne Strohhalm.
Mein Tipp: Grundsätzlich sollten Sie bei Cocktails und Mixgetränken vorsichtig sein. Oft sind Sie mit süßen Zutaten so geschickt gemixt, dass Sie den Alkohol nicht herausschmecken. Die Folge: Sie merken zu spät, dass es zu viel war.
5 „Ein Schnaps hilft bei der Verdauung
Falsch! Der Alkohol schwächt durch seine betäubende Wirkung lediglich das Völlegefühl etwas ab. Schneller verdaut wird die Nahrung definitiv dadurch nicht. Im Gegenteil: Durch den Alkohol wird die Ausscheidung wichtiger Enzyme gehemmt. Und auch die Leber ist zunächst
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