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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Delrio
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sein wird«, stellte sie fest. »Aber andere . wir können die Regimenter verstärken. Ich habe bereits verstärkte Rekrutierungen in die Wege geleitet. So viel kann ich in meiner Stellung als Countess of Northwind tun.«
    Der Oberst nickte, während er Tara zuhörte. Er stand in dieser Sache ohne Zweifel auf ihrer Seite. Das war gut. Sie würde die Rekrutierungskampagne in der Vollversammlung des Rats durchboxen müssen, und die langen Jahre des Friedens hatten bei dessen Mitgliedern keine Begeisterung für den Ausbau der Highlander-Regimenter geweckt. Sie konnte die wichtigsten Einzelheiten des PG-Be-richts jedoch nicht als Argument benutzen, ohne sie zu entwerten. Unter derartigen Umständen konnte jede Unterstützung für ihr Vorhaben nur helfen.
    »Was ist mit Ausrüstung?«, fragte Griffin. »Rekruten alleine werden uns wenig nützen.«
    »Stimmt«, gab sie ihm Recht. Sie rief eine weitere Datei auf. »Das hier ist unsere beste Einschätzung des derzeitigen Bedarfs. Wie Sie sehen, haben wir durch den jüngsten Einsatz von Kräften auf Ad-dicks und anderen Orten hier auf Northwind derzeit ganze zwei BattleMechs zur Verfügung: Meinen Tomahawk und den Koshi der planetaren Reserve. Gleichgültig, wer uns angreift, eine Invasionsstreitmacht wird mit ziemlicher Sicherheit mehr als zwei Mechs umfassen. Irgendwelche Vorschläge?«
    »Von unseren Quellen in anderen Systemen hört man, dass sich umgebaute Forst- und ArbeitsMechs für planetare Verteidiger in der ganzen Republik als effektive Alternative erweisen. Von denen hätten wir eine ansehnliche Zahl zur Verfügung, und nicht zuletzt Bergbau- und BauMechs.«
    »Schon«, sagte sie und nickte. »Aber die können wir nicht alle requirieren. Eine Menge Bürger brauchen sie, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es wird uns nicht viel helfen, wenn wir eine Invasion zurückschlagen, und anschließend bricht die Wirtschaft zusammen.«
    »Falls wir Northwind vor einer Invasion retten können, spielt der Zustand der Wirtschaft keine Rolle«, wandte Griffin ein.
    »Das ist zu kurz gedacht. Eine erfolgreiche Verteidigung, die Nor-thwinds Wirtschaft ruiniert, liefert uns dem nächsten Gegner, der einen Angriff riskiert, hilflos aus. Unsere Vorfahren haben zu lange und zu hart um die Freiheit dieser Welt gekämpft. Das jetzt wegzuwerfen, wäre ein Verrat an ihrem Erbe.«
    »Trotzdem werden wir diese Mechs brauchen.«
    »Dann suchen Sie sich jemanden in Ihrer Abteilung, der Ahnung von Volkswirtschaft hat und rechnen kann, und lassen sie ihn kalkulieren, welchen Prozentsatz der verfügbaren Mechs wir beschlagnahmen und für den Kampf umrüsten können, ohne die planetare Infrastruktur irreparabel zu schädigen.«
    Griffin nickte bestätigend, wenn auch ohne sonderliche Begeisterung. »Ich habe ein paar Leute, die ich dransetzen könnte.«
    »Gut. Und es soll sich jemand mit den Firmen in Verbindung setzen, die all diese IndustrieMechs herstellen. Finden Sie heraus, ob sie die Produktion um eine bestimmte Anzahl . äh . vorkonfigurierter Kampfmodelle pro Baureihe ausweiten können.«
    »Das werde ich selbst übernehmen«, erwiderte er.
    »Delegieren Sie es, wenn möglich«, widersprach Tara. »Ich möchte, dass Sie der Luft/Raumabteilung der Akademie in Halidon einen Besuch abstatten. Sie müssen erfahren, dass Ärger in der Luft liegt, und auch, dass sie ebenso Teil der Verteidigungsbemühungen sind wie unsere Einheiten in Kearny und New Lanark.«
    Sie machte eine Pause, dann setzte sie lächelnd hinzu: »Da unten ist Sommer. Nehmen Sie sich ein, zwei Urlaubstage, Oberst, und genießen Sie Sand und Sonne. Wenn der Paladin erst eingetroffen ist, wird von uns wohl keiner so schnell wieder aus der Stadt kommen.«
    Geschäftsviertel, Tara, Northwind Präfektur III, Republik der Sphäre
    Dezember 3132, Winter
    Der Winter im Bloodstonemassiv war sauber, kalt und voller Schnee gewesen. Der Winter in der Hauptstadt hingegen war nass und unbehaglich, stellte Will Elliot fest. Auf den Straßen standen schmutzige Pfützen mit Schneematsch, und durch die Häuser Schluchten fegte unablässig ein beißender Wind, der geradewegs vom Pol zu kommen schien, ohne unterwegs auch nur einen dünnen Drahtzaun getroffen zu haben, der ihm etwas von seiner Wucht hätte nehmen können.
    Das Wetter allein war noch nicht so schlimm. Im Gebirge war es viel kälter und häufig genauso feucht, aber die Stadtluft roch nach Müll und Chemie, nach eng aufeinander hockenden Menschen, und sie vibrierte vom Lärm

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